8. Tag (05. Juni 2025)

Heute Morgen läuft es recht gemütlich. Wir starten nach dem Frühstück den Motor wieder, nachdem wir erneut die „Nacht“ im Eis gedriftet sind, und fahren weiter nach Osten. Zur Abwechslung hält unser Koch Vide einen Vortrag über Walrösser. Er ist eigentlich ein Guide und hilft als Chef nur aus, weil der ursprüngliche Koch kurzfristig ausgefallen ist. Er referiert sehr interessant über die Tierart und deren Lebensweise und zeigt derweil tolle Fotos der Tiere. Ich bin sehr gespannt darauf, ob wir noch Walrösser sehen werden.

Wir fahren weiter durchs Nordmeer und treffen plötzlich auf einen blau schimmernden Eisberg, von dem wir versuchen, Eis abzuschlagen, um dieses für ein paar Dinks zu wenden. Dazu fahren wir ganz langsam direkt dagegen und Rene schlägt vom Deck aus mit einem Eispickel einzelne Stücke ab.

Als wir weiterfahren und der Nebel dichter wird, treffen wir auf dichtes Packeis und müssen uns eine Passage durch das rund ein Meter dicke Eis bahnen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn wir mit dem Schiff durchs Eis brechen, sich Risse bilden und einzelne Schollen unter das Schiff gedrückt werden und wieder auftauchen, während das Wasser davon abläuft. In dieser Situation weiß man, warum Svein, unser Veranstalter, so glücklich ist, einen Sealer mit entsprechender Eisklasse chartern zu können.

Gegen Nachmittag klart es wieder auf und die Sicht wird besser, wir wollen nach Südosten. Es ist bestes Eisbärenland hier und wir sehen auch eine frische Spur eines Bären, die in Richtung des festen Eises verläuft, aber vom Bären selbst ist nichts zu sehen. Schließlich wird das Eis doch zu fest, so dass wir entscheiden, umzukehren und die Eisfläche zu umfahren.

Als der Nebel dann so dicht wird, dass wir nichts mehr sehen können, stoppen wir das Schiff und warten ab, bis es sich wieder aufklart. Nach dem Abendessen ist es auch so weit und wir suchen noch nach Wildlife bis Mitternacht. Währenddessen sehen wir noch ein Walross in einiger Entfernung im Wasser.