Ich habe lange geschlafen und gemütlich und gut gefrühstückt. Nachdem ich meinen Fotorucksack umgepackt habe und noch im Supermarkt was zu trinken gekauft habe, finde ich mich am Treffpunkt ein.
Wir sind sieben Leute, die mit Andrea, unserem Tour-Guide, mitgehen. Wir bekommen noch Steigeisen, Stöcke, wenn nötig, und auch eine Einmannpackung als Mittagessen und eine Thermoskanne mit warmem Wasser. Dann marschieren wir los, bekommen noch von Andrea einiges über Longyearbyen und dessen Entstehung erklärt und gehen langsam zur Kirche hinauf, die wir kurz besichtigen.
Dann steigen wir auf. Uns kommt Schmelzwasser entgegen und etwas höher haben wir noch Schneefelder, so dass wir nach einem kurzen Anstieg unsere Steigeisen anschnallen. Andrea geht voran. Auch wenn die Gefahr, hier auf Eisbären zu treffen, sehr gering ist, trägt sie ein Gewehr und eine Signalpistole mit sich. Für mich der erste Tour-Guide mit Knarre überhaupt. Das Schneefeld steigt recht steil an und wir machen immer wieder eine kurze Pause zwischendurch, um auch die immer besser werdende Aussicht zu genießen. Unter uns liegt der Fjord und die Stadt in einem Seitental. Auf der anderen Seite sehen wir die schneebedeckten Berge. Je höher wir steigen, desto kräftiger wird der Wind und auch das Wetter schlägt um. So waren wir bei trockenem Wetter losmarschiert, nun graupelt es und ich ziehe die Kapuze des Anoraks über die Wollmütze.
Als wir oben angekommen sind, ergibt sich ein herrlicher Blick, für den es sich gelohnt hat, die 350m aufzusteigen. Es ist jedoch so windig, dass wir unser Lunchpaket hier oben nicht essen können. So genießen wir den Ausblick, der uns geboten wird, und machen uns unmittelbar wieder an den Abstieg. Auch hinunter helfen die Steigeisen wieder sehr und wir erreichen die ehemalige Verteilstation der verschiedenen Kohlegrubenseilbahnen, in deren Windschatten wir einen warmen Kaffee trinken und Kekse essen. Der Graupel hat auch nicht nachgelassen, als wir anschließend wieder in die Stadt zurück zum Hotel gelaufen sind. Die Verabschiedung war kurz und ich bin anschließend zurück zum Hotel, um mich mit einer warmen Dusche wieder aufzuwärmen.
Da es draußen immer noch stark windet, der Schneefall aber aufgehört hat, gehe ich nur noch kurz zum Essen nach draußen.