Es war mächtig viel los am Flughafen. Ich habe fast eine Stunde zum Check-in und zur Sicherheit gebraucht. Es scheint so, als ob ganz Norwegen in den Urlaub startet. Aber nun geht es endgültig in die Arktis. Der Flug hat noch einen Zwischenstopp in Tromsø, bevor es hinaus ins Polarmeer geht. Man musste aus dem Flugzeug aussteigen und durch den Zoll gehen, da Svalbard zollfrei ist und man den Schengenraum verlässt. Am Gate hat man einen schönen Blick auf die noch schneebedeckten Berge rings um Tromsø. Als ich das Flugzeug besteige, werde ich gebeten, mich an den Notausgang zu setzen. Somit habe ich viel Beinfreiheit und Platz um mich herum. Der Flieger ist generell wenig ausgelastet.
Spitzbergen begrüßt mich mit typischem Wetter. Als ich das Flugzeug verlasse, ist es bewölkt und ein frischer Wind mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt empfängt mich. Ich bin in der hohen Arktis angekommen. Weiter im Norden gibt es kein Land mehr und die Sonne wird nicht mehr untergehen, bis ich in elf Tagen nach Oslo zurückfliege.
Der Flughafen ist sehr überschaubar und der Shuttlebus, in den alle Passagiere einsteigen, steht auch gleich vor der Türe. Ein asiatisches Pärchen fragt, ob der Bus auch zum Hafen fährt und ob er in einer Viertelstunde dort sein wird. Dies wurde bejaht, aber sie wollten sicher gehen und nehmen doch ein Taxi, welches dann schlussendlich direkt vor dem Bus herfährt und gleichzeitig am Hafen ankommt. Die Fahrgäste hatten alle ein Schmunzeln im Gesicht.
Ich beziehe mein Hotel und bin gleich überrascht, dass ich am Eingang darauf hingewiesen werde, meine Schuhe auszuziehen, was mir wirklich erstmalig passiert. Die Gäste laufen also in Strümpfen oder in den Pantoffeln, die im Zimmer zur Verfügung gestellt werden, herum.
Nach einem kurzen Nickerchen schaue ich mich ein wenig im Städtchen um, kaufe noch was zum Trinken ein und genieße es, angekommen zu sein. Es ist doch ein wenig frisch am Kopf, sodass ich wieder zurückgehe und mir erst einmal meine Mütze hole und mir überlege, was ich morgen noch tun kann, da ja meine für morgen geplante Tour gestrichen wurde und ich übermorgen an einer verkürzten Version teilnehmen kann. So entschließe ich mich kurzfristig, morgen zu einer geführten Wanderung auf den Hausberg von Longyearbyen zu gehen. Von dort oben soll sich einem ein schöner Ausblick eröffnen.
Dann gehe ich zum Essen und spaziere noch zum Hafen hinunter. Da es ja nicht dunkel wird, macht es keinen Unterschied, ob man das vor oder nach dem Essen tut. Es ist eine herrliche Ruhe und ich bin fast alleine unterwegs. Am Pier liegen verschiedene Schiffe. Von den Lotsenbooten, Seglern und Ausflugsbooten bis hin zu einem mächtigen Versorger, die alle sehr pittoresk sind vor den schneebedeckten Bergen.