13. Tag (10. Juni 2025)

Nach dem Aufstehen gibt es noch Frühstück und dann beginnen alle, sich zu verabschieden und Danke zu sagen, noch eine gute Weiterreise zu wünschen, und schließlich gehe ich von Bord. Ein Taxi bringt mich ins Hotel, wo ich meine Sachen einlagern kann, und dann warte ich auf Beate, mit der ich mich noch vor ihrer Reise treffen will. Es gibt ein großes Hallo und wir unterhalten uns ausführlich bei einem Kaffee. Anschließend spazieren wir noch durch Longyearbyen und schauen auch noch bei den Eiderenten am Teich vorbei und fotografieren ausführlich.

Die Zeit fliegt nur so dahin und drei Stunden sind schnell vorbei. Ich werde zur Tour durch Kohlemine 3 angeholt. Wir fahren schnell zur Mine hoch und uns wird ausführlich erklärt, wie der Kohleabbau hier auf Spitzbergen abgelaufen ist. Der Bergbau wird in der letzten Grube 7 Ende diesen Monats eingestellt und der norwegische Kohlebergbau endet damit auf Spitzbergen. Dann betreten wir die Mine und gehen zu Fuß erst durch die Werkstatt und anschließend in die Mine hinein. Die Mine wurde aus wirtschaftlichen Gründen schlagartig 1996 verlassen und alles, was zum Kohleabbau notwendig war, wurde stehen und liegen gelassen, weil es zu teuer gewesen wäre, die Mine leerzuräumen, und auch weil die Werkzeuge nicht mehr zeitgerecht waren. So bewegen wir uns in einer Art Zeitkapsel, wo man meinen könnte, dass die Kuppel gleich einfährt und wir weitermachen.

Wir gehen in den Hauptstollen hinein. Kurz nach dem Eingang kann man die in den Achtzigern eingerichtete Pflanzensamenbank anschauen, die nun von der wenig entfernten globalen Pflanzendatenbank abgelöst wurde. Dann geht es weiter hinein und es ist auch noch das Welt-Daten-Archiv anzuschauen. Es ist recht interessant, auch wenn man natürlich nur die Tür sehen kann und nicht hineindarf.

Tiefer im Berg biegen wir in einen Seitenstollen ab und man sieht das Kohleflöz deutlich im Berg. Dann gibt es die Möglichkeit, in die „Straße“ zu kriechen, in der dann die Kohle wirklich abgebaut wurde. Diese ist nur rund 60cm hoch und ich habe keine Lust, dies zu tun, und schaue deshalb nur den andern zu. Ich bekomme trotzdem einen sehr guten Eindruck davon, wie hart die Arbeit wohl gewesen sein muss, aus diesem kalten Permafrostboden die Kohle herauszubrechen und zu fördern.

Jedenfalls bin ich anschließend froh, wieder Tageslicht zu sehen. Auf der Rückfahrt entscheide ich mich, am Hafen auszusteigen und noch einen Fußmarsch an der frischen Luft zurück zum Hotel zu unternehmen. Jetzt kann ich einchecken und nehme erst einmal eine warme Dusche und genieße es, Platz zu haben, um meine Sachen richtig zu packen und mich neu zu organisieren.

Abends gehe ich noch schnell was essen und ein Bier trinken, um mich anschließend langzulegen.