9. Tag (27. Juni 2025)

Heute ist es bewölkt, aber es ist kein Regen angesagt. Ich schwinge mich aufs Rad und gehe die heutige Etappe an. Es geht weiter nach Kassel, die Strecke, die ich eigentlich gestern noch machen wollte. Zum Besichtigen ist mir die Stadt heute einfach zu groß, so dass ich froh bin, nur durchzufahren. Sie markiert jedoch grundsätzlich die Halbzeit meiner Gesamtstrecke und ist somit ein Meilenstein auf meiner Tour. Bis Kassel läuft es gut, doch dann fängt es an zu tropfen und auch das Regenradar zeigt, dass wohl im Laufe des Vormittags noch mehr Regen nachkommen wird.

Ich stülpe wieder meine Regenklamotten über und fahre weiter. Es ist leichter Landregen, aber er hört über die ganze Strecke bis Hannoversch Münden nicht auf. Deshalb mache ich keine Pause, auch wenn die Strecke sehr schön ist. Der Vorteil ist, dass kaum andere Radler unterwegs sind und ich die Strecke für mich alleine habe.

Als ich in Hannoversch Münden ankomme, hört der Regen auf und ich kann die Regensachen wieder ausziehen. Ich habe Hunger und besorge mir zwei belegte Brötchen in einer Metzgerei und stärke mich. Es klart wieder auf und auch die Vorhersage für heute Nachmittag sagt keinen Regen voraus.

Ich mache hier meine große Mittagspause und schaue währenddessen noch das Städtchen mit seinen vielen Fachwerkhäusern an. Zum Abschluss besuche ich noch den Weserstein, der am Zusammenfluss der Werra und der Fulda steht und den Beginn der Weser markiert. Somit beginnt nun ein neuer Abschnitt der Tour.

Ich reserviere noch telefonisch für heute Abend eine Unterkunft in Bad Karlshafen, was ich noch erreichen will, denn ich möchte mir den Ort mit seinem geschichtlichen Hafen heute Abend noch anschauen.

Das Wetter trübt sich wieder ein und es wird auch kühler. Aber es fängt nicht an zu regnen, worüber ich froh bin. Ab Hannoversch Münden verläuft der Radweg fast ausschließlich neben der Straße entlang, was nicht so schön ist, aber wohl dem engen Tal geschuldet ist. Landschaftlich kann man nicht meckern. Es ist ein eng geschnittenes Tal und man fährt die ganze Zeit neben dem Fluss entlang. Die letzten Kilometer sind nochmals anstrengend, weil ich kräftigen Gegenwind habe. Aber dann ist es geschafft. Ich checke ein, nehme eine Dusche und ziehe warme Klamotten an, um mir das Städtchen anzuschauen, bevor ich was essen gehe.