Ich verlasse Cux wieder und möchte noch in den nächsten Tagen die Elbe hochfahren. Dazu mache ich heute die erste Etappe nach Stade. Die Distanz ist zwar recht groß, aber heute herrscht kräftiger Westwind, der mich sicherlich gut anschieben wird. Ich breche früh auf, fahre noch am Supermarkt vorbei und nehme beim Bäcker nebenan ein Frühstück, weil ich so früh in der Unterkunft noch keines bekommen habe. Gut gestärkt und mit Verpflegung ausgestattet fahre ich los. Der Wind schiebt von Anfang an gut an. Ich finde den Elbe-Radweg und bin beeindruckt von den riesigen Windkraftfabriken am Rande der Stadt Cuxhaven, an denen ich vorbeikomme. So bleibe ich auf der Strecke. Ich nehme natürlich den Weg vor dem Deich, damit ich einen besseren Blick auf die Elbe habe. Es sind viele große Schiffe unterwegs zu sehen. Echt klasse! Am Deich gibt’s zahlreiche Schafweiden und ich muss immer wieder abbremsen und ein Gatter aufmachen. Aber der Ausblick entschädigt und die Schafe haben hier die Ruhe weg. Sie stehen oder liegen auf dem Weg und es kümmert sie nicht, wenn ich an ihnen vorbeifahre. Ungewöhnlich.
Dann geht’s weiter hinter den Deich nach Neuhaus. Anschließend fahre ich einen kleinen Umweg und fahre an den Deich, schaue mir kurz den historischen Leuchtturm Balje an und mache dort eine längere Pause, weil auf der Elbe sechs riesige Containerschiffe zu sehen sind. Was für eine große Anzahl! Als ein 400-m-Pott von OOCL auf meiner Höhe ist, begleite ich das Schiff elbabwärts und kann es in der nächsten halben Stunde knapp hinter mir lassen, als ich, angeschoben vom Wind, in Rekordgeschwindigkeit vorankam.
Als ich dann nach Freiburg abbiegen und damit kurzzeitig gegen den Wind treten musste, hat er mich natürlich wieder locker überholt. Zumal ich in Winschhafen über das Sperrwerk und damit wohl über die sicherlich interessantere Route fahren wollte. Die Klappbrücke des Sperrwerks ist aber unter der Woche dauerhaft geöffnet und somit nicht passierbar. Deshalb musste ich wieder zur Hauptstraße zurück, um auf die alternative Route abzubiegen.
Dann geht es die restlichen Kilometer nach Stade. Als ich wieder ans Ufer der Elbe komme, ist der Frachter bereits die Elbe rauf und fast außer Sichtweite. Ich strample noch recht kräftig, um Stade zu erreichen. Zwei Schauer kommen noch dazwischen, weswegen ich mich noch in die Regenklamotten werfen musste. Dann erreichte ich am Nachmittag Stade und mache mich erst einmal im Hotel frisch und hänge die Sachen im Hotelzimmer zum Trocknen auf.
Anschließend will ich noch ein bisschen durch die Altstadt bummeln, aber ich komme nicht weit und setze mich im Außenbereich einer Bar unter einen Schirm und genieße ein Bier. Dabei lasse ich es mir gut gehen und die nächsten Schauer passieren.