Zuerst einmal muss ich mir einen Weg aus Bremen hinaus suchen, denn es gibt unzählige Radwege in der Stadt. Es läuft gut und ich folge einem Radweg, der sich wie ein grünes Band durch die Stadt nach Norden zieht. Ich folge dem Weg auf der rechten Weserseite, da ich mir noch den Denkort Bunker Valentin anschauen möchte.
Den Ort Farge erreiche ich nach knapp zwei Stunden und schaue mir den Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg an. Ein unglaubliches, monströses Bauwerk, wie ich feststelle, als ich darumherumgehe. Den Eingang zur Gedenkstätte finde ich dann an der südlichen Seite und gehe hinein. Man kann den nach dem Krieg als Lager verwendeten Teil des Bunkers besichtigen, der Rest ist eine Ruine. Es sollte eine U-Boot-Werft werden, aber der Bunker ging nie in Betrieb.
Als ich wieder weiterradle und endgültig das Einzugsgebiet von Bremen verlasse, schlägt der angekündigte kräftige Gegenwind voll zu und ich komme bis zum Ende der Etappe heute in Bremerhaven nur langsam voran.
Ich finde, die Landschaft sieht jeweils anders aus, wenn man sich vor oder hinter dem Deich befindet. Leider führt kein Weg auf dem Deich entlang, so dass man eine bessere Aussicht hätte.
Als ich an einer Bude vorbeikomme, gönne ich mir zur Belohnung ein richtiges Krabbenbrötchen, setze mich an das Ufer und mache eine Pause.
Kurz vor Bremerhaven lege ich nochmals einen längeren Stopp ein und setze mich auf eine Bank auf dem Deich. Ich lasse den Blick über die Landschaft schweifen, bevor es wieder in eine Stadt geht. Der Wind war dabei so stark, dass er mein abgestelltes Fahrrad umgeworfen hat.
Kurze Zeit später erreiche ich schließlich Bremerhaven, lege mein Zeug im Hotel ab, mache mich frisch und gehe anschließend, die Stadt bzw. eher den Hafen, anschauen. Als erstes treffe ich zu meiner Überraschung auf das Museums-U-Boot Typ XXI aus dem Zweiten Weltkrieg, dem ersten wirklichen U-Boot der Welt. Denn alle bis dahin konstruierten Boote waren nur Tauchboote, die nur kurze Zeit unter Wasser operieren konnten und hauptsächlich über Wasser fuhren. Ich musste natürlich dieses Relikt gleich besichtigen.
Danach erkunde ich noch weitere Exponate, die bemerkenswert sind. Der erste Hafenschlepper mit Voith-Schneider-Antrieb, das erste jemals gebaute Schiff mit Betonrumpf und auch das erste Tragflächenboot der Welt.
Ich bin beeindruckt, vor allem weil der neue Hafen hier mit weiteren Museumsschiffen aufwarten kann. So auch das Schulschiff Deutschland, welches dort nun seit rund 4 Jahren liegt. Der Hafen wird von neuen modernen Wohngebäuden umgeben, es sind die sogenannten Hafenwelten.
Ich denke, die Hafengestaltung ist sehr gelungen und touristisch attraktiv. Ich schlendere eine ganze Zeit dort umher und finde ein Restaurant. Zum Abendessen gab es erneut ein Labskaus.