12. Tag (30. Juni 2025)

Mein heutiges Ziel ist Hoya. Das Wetter ist immer noch ideal zum Radfahren. Es ist noch kühl am Morgen, als ich gleich nach dem Start noch Getränke holen war und mich dann auf die Strecke gemacht habe. Der Weg schlängelt sich durch die Wiesen und Felder und von der Weser ist hier im Flachland nicht mehr viel zu sehen. Ich denke, es ist heute eine Etappe, um Strecke zu machen. Deshalb habe ich auch entschieden, dass ich den Weser-Radweg verlasse und eine andere Strecke nehme, um die unzähligen Schleifen des Flusses, welchen der Radweg folgt, abzukürzen. So erreiche ich dann gegen Nachmittag mein Ziel Hoya. Dort muss ich aber leider feststellen, dass die Unterkunft, in der ich vorgesehen habe, zu übernachten, eine Baustelle ist und gerade renoviert wird. Viele andere Unterkünfte gibt es in dem Nest nicht und diese sind ausgebucht. Somit habe ich heute das erste Mal ein Thema: eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Ich telefoniere noch einiges in der Umgebung ab, bis ich schließlich noch was reservieren kann. Es sind aber nochmal eineinhalb Stunden Fahrt bis nach Verden an der Aller. Es geht aber in die richtige Richtung, sodass es keinen Umweg bedeutet. Na ja: Überraschung! Aber es ist noch früh am Tag und die Beine machen noch mit, sodass es kein Problem ist. D. h., ich fahre noch nach Verden.

Während einer Pause in einer Schutzhütte entdecke ich, dass eine Schwalbe ihr Nest ins Dachgebälk gebaut hat und zwei Junge im Nest sitzen. Es begeistert mich immer wieder, die vielen Vögel zu sehen und das zahlreiche Gezwitscher zu hören. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Störche und Reiher gesehen wie auf dieser Tour. Auch zahlreiche Milane und Falken waren in der Luft. Ich denke, es sind diese Momente, die eine solche Tour ausmachen.
Wegen Arbeiten an neuen Hochspannungstrassen für die Energiewende muss ich zu allem Überfluss auch noch eine Umleitung in Kauf nehmen. Aber ich schaffe es und habe heute eine Etappe von mehr als 100 Kilometern hinter mir und es reicht.