Nachdem ich alles zusammengepackt habe, starte ich zu meiner großen Fahrradtour. Ich will herausfinden, ob meine fixe Idee, mit dem Rad an die Nordsee zu fahren, funktionieren kann. Ich habe mir dazu ein Zeitfenster vorgenommen, aber alles andere ist offen und ich will von Tag zu Tag schauen, wie es geht.
Für die nächsten Tage jedenfalls ist das Wetter warm und schön vorhergesagt. Also beste Voraussetzungen. Am Morgen ist es jedoch doch noch recht kühl, als ich mich aufs Rad schwinge und die ersten Meter zurücklege, die zudem recht schwerfallen. Hätte ich doch was Langärmliges mitnehmen sollen? Ich beschränkte mich beim Gepäck auf das Minimum und muss eben vielleicht was kaufen, sollte was fehlen.
Zuerst radle ich das Glemstal hinunter, um auf dem Weg an den Neckar ein paar Kilometer abzukürzen. Vom gestrigen Regen ist der Weg noch recht feucht und es sind laufend Pfützen zu umfahren. Der naturbelassene Abschnitt der Strecke ist recht schlammig, aber ich komme gut durch und erreiche bei Unterriexingen die Enz. Nun folge ich dem Enztalradweg, an Bietigheim vorbei, bis zur Mündung in Besigheim. Zwischendurch muss ich noch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, weil der Radweg gesperrt ist. So ist der Neckar recht zügig erreicht. Dabei kommt es mir noch gar nicht so vor, als würde ich auf eine große Reise gehen, sondern eher wie ein Sonntagnachmittagsausflug.
In Besigheim mache ich erst einmal eine längere Pause und esse etwas. Dann folge ich dem Lauf des Neckars auf dessen Radweg. Die Umgebung ist mir ja wohlbekannt, so dass ich versuche, heute etwas Strecke zu machen. So lasse ich am Nachmittag die Stadt Lauffen am Neckar hinter mir. Den ersten Anstieg dort aus dem Tal heraus habe ich auch gemeistert und nun nähere ich mich Heilbronn. Als ich die Stadt erreiche, lege ich noch eine längere Pause ein. Da ich jetzt abschätzen kann, dass ich es in einer Stunde noch nach Bad Wimpfen schaffe, schaue ich nach einer Unterkunft und buche mir ein Zimmer in der Altstadt.
Mir geht so langsam die Puste aus. Hätte wohl doch mehr trainieren sollen. So erreiche ich Bad Wimpfen und bin froh, dass ich die erste Etappe hinter mir habe. Zuerst erstmal eine Dusche und Ausruhen. Danach suche ich ein Restaurant. Das Wetter ist sonnig und warm, sodass ich draußen sitzen kann. Die erste Etappe ist damit geschafft und ich bin aus dem direkten Umfeld der Heimat hinaus und werde ab morgen auf unbekanntem Terrain radeln.