6. Tag (18. Februar 2025)

Heute gehen wir auf unsere zweitägige Kameltour in die Sandwüste. Wir sind mit kleinem Gepäck unterwegs und treffen am Stadtrand auf unsere Karawane. Das Tagesgepäck wird in einen Geländewagen verfrachtet und wir besteigen unsere Kamele, was schon für sich ein Erlebnis war, da die Tiere sich zum Aufsteigen hinlegen und dann selbst aufstehen.

Als schließlich alle fest im Kamelsattel sitzen und die Kamele bereit waren, zogen wir los in Richtung der Dünen. Es geht im Schritt immer hintereinanderher. Wobei ich auf dem letzten Kamel sitze und die ganze Karawane im Blick habe. Das Reiten auf einem Kamel schaukelt mehr als auf einem Pferd und ist deshalb vielleicht auch nicht so bequem. Ich finde recht schnell den Rhythmus des Tieres und genieße das gemütliche Vorankommen. Auch der Ausblick auf die Dünen, die hier bis zu 150 m hoch sein können, ist beeindruckend, und die Konturen der Dünen ändern sich laufend. Wir folgen weitestgehend den Reifenspuren, da natürlich hier auch sehr viel mit den Geländewagen gefahren wird, was ein wenig die Stille in der Wüste stört. Zwischendurch halten wir einmal an, um von den Teilnehmern Fotos zu machen. Dann geht es weiter. Wir durchschreiten die gesamte Sandwüste und kommen auf der anderen Seite wieder mehr in eine Steinwüste. Hier folgen wir weiter nach Norden einem trockenen Flusslauf und haben die Dünen immer in Sichtweite.

Dann machen wir Mittag bei einer Beduinenfamilie, die hier mit ihren einfachen Zelten, Ziegen und Eseln wohnt. Wir bekommen in einem Zelt einen Tee und anschließend etwas zu essen, eine Art Fladen mit Füllung, dazu einen Salat und zum Abschluss noch Fleischbällchen.

Leider fragt unser Tourguide nun, ob die Gruppe morgen lieber auf den Kamelen oder im Geländewagen in die Stadt zurückkehren will. Da viele über Muskelkater klagten, wurde mehrheitlich entschieden, mit den Geländewagen zurückzufahren. Mir gefällt das gar nicht und ich finde, es ist eine verlorene Chance, nochmal etwas Besonderes zu unternehmen.

Somit ist die letzte Stunde bis ins „Palmyra Luxury Camp“ die letzte Zeit, um sie auf einem Kamel zu genießen. Hier hinten ist die Stille wirklich zu „hören“, denn es sind nun keine Autos mehr zugegen. Dann erreichen wir das Camp. Für jeden gibt es ein riesiges Zelt mit Doppelbett, WC und Dusche. Echt abgedreht und überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte.

Nun hat jeder Zeit für sich, bevor wir uns zu einem weiteren Dünenspaziergang treffen. Wir gehen ein Stück und nehmen uns die Zeit, den Sonnenuntergang hinter den Dünen anzusehen. Es ist absolut still und fast jeder von uns hat sich einen kleinen Dünenhügel zum Beobachten ausgesucht. Auf dieser Seite der Dünen sind hauptsächlich das Schattenspiel und weniger die Farben das Spektakel. Als die Sonne hinter der großen Düne verschwunden war, gingen wir zurück zum Camp und genossen unser Abendessen. Danach gab es am „Lagerfeuer“ noch ein bisschen Livemusik und wir haben den Abend ausklingen lassen.

In der Nacht gab es Regen, der auf das Zeltdach getrommelt hat. Echt kaum zu glauben, Regen in der Sandwüste, was für eine außergewöhnliche Nacht.