Wir können etwas länger schlafen, da hier die Sonne erst nach acht Uhr aufgeht und deshalb unser Tagesablauf daran angepasst ist.
Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir fahren mit einem Kleinbus aus der Stadt und durchqueren die Ebene und fahren in den Atlas. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und wir erreichen als Erstes ein kleines Restaurant, an dem wir den ersten Stopp einlegen. Es ergeben sich bereits die ersten guten Ausblicke. Auf den höchsten Gipfeln liegt teilweise noch ein wenig Schnee in den schattigeren Stellen, so dass es gut zu den Farben der Felsen und dem stahlblauen Himmel passt, den wir heute wieder genießen dürfen.
Auf der Passhöhe in 2.260m machen wir einen Fotostopp und genießen die Aussicht. Der Wind ist zu spüren und auch die Temperaturen sind merklich kühler. Als wir wieder hinunterfahren, halten wir an der Kasbah von Glaoui, einem sehr großen Palast, der seit der Unabhängigkeit Marokkos verfällt, da sein Besitzer Kollaborateur der Franzosen war. Wir umrunden das Gebäude und schauen es uns von allen Seiten an. Hineingehen können wir aufgrund der Baufälligkeit nicht.
Wie hier am Palast als auch an den Häusern, die wir auf der weiteren Fahrt im Tal des Ounila liegen, erkennt man die Schäden des Erdbebens, welches sich vor eineinhalb Jahren ereignet hat. Dafür ist die Landschaft umso großartiger. Das tief eingeschnittene Tal verfügt ganzjährig über Wasser, so dass am Talkgrund bescheidene Landwirtschaft betrieben werden kann.
In Ait Ben-Haddou angekommen beziehen wir unser Riad, welches auch wieder einen prächtigen Innenhof besitzt. Ich lege mich dann zuerst einmal flach, weil ich ziemlich kaputt bin.
Nach einem Nickerchen treffen wir uns zum Gang durch die Altstadt bzw. wir erklimmen den Ksar Aït-Ben-Haddou, höchsten Punkt, um von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten. Es sind viele kleine Gassen mit unterschiedlichen Stufen, die sich durch aus Stampflehm gebaute Gebäude ziehen. Überall gibt es Souvenirverkäufer, die hier aber nicht aufdringlich sind. Oben angekommen bin ich doch froh, dass ich meinen zweiten Pullover noch mitgenommen habe, da der Wind doch recht kräftig ist und durch die Kleidung zieht.
Wieder zurück haben wir noch eine kleine Auszeit, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen. Es gibt heute kein traditionelles Essen, welches aus Fleisch und Gemüse bestand, sondern Spaghetti Bolognese.