11. Tag (23. Februar 2025)

Heute stelle ich den Wecker früher als bisher, weil ich meinen Bus nach Essaouira bekommen muss. Als ich wach werde und aufstehe, ist es bereits hell, obwohl es bisher immer dämmrig war. Ich bin irritiert und frage nach der Uhrzeit. Diese ist jedoch korrekt, nur dass es heute Nacht eine Zeitumstellung auf Ramada-Sommerzeit gegeben hat, von der ich nichts wusste. So checke ich erst einmal, ob das mit dem Bus noch klappt.

Nach einem kurzen Frühstück packe ich meine Siebensachen und verlasse das Hotel. Die anderen hatte ich ja bereits gestern Abend verabschiedet. Gleich auf der Hauptstraße finde ich auch ein Taxi und werde nach einer kurzen Verhandlung mit dem Fahrer über den Preis einig, der mich zum Bus-Terminal bringt. Dort bin ich recht früh dran und kann mir entsprechend Zeit lassen, um ein Gepäck einzuchecken. Der Bus steht dann auch bereit, und als alle Leute eingestiegen sind, fahren wir pünktlich an.

Die Fahrt dauert etwas mehr als drei Stunden und ist recht entspannt. Als ich in Essaouira ankomme, entscheide ich mich, noch ein weiteres Rückfahrtticket für den früheren Bus zu kaufen, da ich unsicher bin, ob mein Flug zur angegebenen Zeit fliegt oder doch eine Stunde früher, was sich aufgrund der Zeitumstellung ergeben würde. Ich bekam darüber weder eine Nachricht, noch konnte ich dies im Internet herausfinden.   Der Preis ist niedrig und so bin ich auf der sicheren Seite. Als dies erledigt ist, schnappe ich mir meinen Rucksack und gehe zu Fuß in die Altstadt zu meinem Riad. Es ist ein sehr gemütliches Guesthouse und sehr gut gelegen. Es war ein guter Tipp, den ich da bekommen habe.

Nachdem ich eingecheckt habe und das Gepäck im Zimmer abgelegt habe, mache ich mich gleich auf, die Stadt zu erkunden, und komme doch recht schnell am Hafen raus, wo die Fischer gerade ihren jüngsten Fang verkaufen und deshalb sehr viele Möwen in der Luft auf einen leckeren Happen lauern. Die vielen Stände, an denen der fangfrische Fisch verkauft wird, sind einladend, und so nehme ich seit langem mal wieder eine frische Auster, die sehr lecker ist.

Von See her bläst ein sehr kräftiger Wind und die Wellen brechen spektakulär an den Felsen vor der Stadtmauer. So verbringe ich fast den ganzen Nachmittag am Meer und beobachte die Wellen und lasse mir den Wind um den Kopf blasen. Es ist herrlich hier an der Küste nach den vergangenen Tagen in der Wüste.

Zwischendurch schaue ich mir die einzelnen Läden hier in der Stadt noch an. Es werden hier in etwa die gleichen Waren verkauft, die bereits in Marrakesch angeboten wurden, nur mit dem Unterschied, dass diese Stadt deutlich entspannter ist als das große Gewusel in der berühmten Handelsstadt. Als der Sonnenuntergang ansteht, setze ich mich auf die alte Stadtmauer und versuche das besondere Sonnenuntergangsfoto mit brechenden Wellen zu machen.

Als die Sonne weg ist, erscheint auch pünktlich ein Sicherheitsmann und ruft alle auf, die Stadtmauer zu verlassen, da diese nach Sonnenuntergang gesperrt ist. Das muss man nicht verstehen. Aber es gehen trotzdem alle gemeinsam wieder in die Altstadt hinunter.

Ich begebe mich nun zu dem mir empfohlenen Restaurant und bin von der Qualität begeistert, so dass es bereits feststeht, dass ich dort auch morgen Abend essen gehen werde, denn das Essen war hervorragend und auch das Bier hat nach vielen „trockenen“ Tagen wieder geschmeckt.