2025 Marokko

Von Marrakesch nach Merzouga

1. Tag (13. Februar 2025)

Es geht mal wieder los. Ich sitze am Flugsteig und warte auf das Einsteigen. Das Wetter hier in Frankfurt ist trübe, aber die Aussichten sind gut, da ich gleich nach Marrakesch fliegen werde. Es geht nach Marokko, zu einer kleinen Rundreise durch den südlichen Teil. Die Anreise war mal wieder üblich. Verspätete Bahn, Rucksack als Sperrgepäck, nicht funktionierende automatische Passkontrolle und zu guter Letzt noch eine Vollkörpermassage an der Sicherheit. Dafür gab es dieses Mal keinen Sprengstofftest und ich musste den Rucksack auch nicht auspacken.

Der Flug verlief gut, ich habe sogar einige Zeit verschlafen. Die Einreise und das Gepäck haben dann eine ganze Zeit in Anspruch genommen. Aber als ich aus dem Flughafengebäude getreten bin, haben mich frühlingshafte Temperaturen und purer Sonnenschein empfangen. Meinen Reiseleiter habe ich auch gleich getroffen und wir sind in die Altstadt gefahren, um im Riad, unserem Hotel in der Altstadt, einzuchecken. Es ist ein sehr schönes, gepflegtes Hotel mit luxuriösen Zimmern.

Die Zeit, bis wir uns zum Abendessen verabredet hatten, nutzte ich, um meine Bustickets nach Essaouira für meine Fahrt nach der Gruppenreise zu buchen, was ganz gut geklappt hat. Abends sind wir dann in ein Restaurant und haben dort auf der Dachterrasse zu Abend gegessen. Ich genieße heute die angenehmen Temperaturen und den krassen Gegensatz zum Wetter heute Morgen.

Gegen später sind auch unsere beiden letzten Mitreisenden vom Flughafen zu uns gestoßen. Somit sind wir elf Leute, die sich morgen auf den Weg machen, Marokko zu erkunden.

2. Tag (14. Februar 2025)

Wir können etwas länger schlafen, da hier die Sonne erst nach acht Uhr aufgeht und deshalb unser Tagesablauf daran angepasst ist.

Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf den Weg. Wir fahren mit einem Kleinbus aus der Stadt und durchqueren die Ebene und fahren in den Atlas. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und wir erreichen als Erstes ein kleines Restaurant, an dem wir den ersten Stopp einlegen. Es ergeben sich bereits die ersten guten Ausblicke. Auf den höchsten Gipfeln liegt teilweise noch ein wenig Schnee in den schattigeren Stellen, so dass es gut zu den Farben der Felsen und dem stahlblauen Himmel passt, den wir heute wieder genießen dürfen.

Auf der Passhöhe in 2.260m machen wir einen Fotostopp und genießen die Aussicht. Der Wind ist zu spüren und auch die Temperaturen sind merklich kühler. Als wir wieder hinunterfahren, halten wir an der Kasbah von Glaoui, einem sehr großen Palast, der seit der Unabhängigkeit Marokkos verfällt, da sein Besitzer Kollaborateur der Franzosen war. Wir umrunden das Gebäude und schauen es uns von allen Seiten an. Hineingehen können wir aufgrund der Baufälligkeit nicht.

Wie hier am Palast als auch an den Häusern, die wir auf der weiteren Fahrt im Tal des Ounila liegen, erkennt man die Schäden des Erdbebens, welches sich vor eineinhalb Jahren ereignet hat. Dafür ist die Landschaft umso großartiger. Das tief eingeschnittene Tal verfügt ganzjährig über Wasser, so dass am Talkgrund bescheidene Landwirtschaft betrieben werden kann.

In Ait Ben-Haddou angekommen beziehen wir unser Riad, welches auch wieder einen prächtigen Innenhof besitzt. Ich lege mich dann zuerst einmal flach, weil ich ziemlich kaputt bin.

Nach einem Nickerchen treffen wir uns zum Gang durch die Altstadt bzw. wir erklimmen den Ksar Aït-Ben-Haddou, höchsten Punkt, um von dort aus den Sonnenuntergang zu beobachten. Es sind viele kleine Gassen mit unterschiedlichen Stufen, die sich durch aus Stampflehm gebaute Gebäude ziehen. Überall gibt es Souvenirverkäufer, die hier aber nicht aufdringlich sind. Oben angekommen bin ich doch froh, dass ich meinen zweiten Pullover noch mitgenommen habe, da der Wind doch recht kräftig ist und durch die Kleidung zieht.

Wieder zurück haben wir noch eine kleine Auszeit, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen. Es gibt heute kein traditionelles Essen, welches aus Fleisch und Gemüse bestand, sondern Spaghetti Bolognese.

3. Tag (15. Februar 2025)

Wir starten wieder zur gleichen Zeit wie gestern. Unser Ziel ist heute die Oase Flin. Es ist nicht sehr weit, und so machen wir zuvor noch spontan einen Abstecher auf den Markt, auf dem die umliegenden Händler sich eindecken. Sozusagen besuchen wir den Großmarkt.

Es ist immer wieder faszinierend, Märkte in den verschiedenen Ländern zu besuchen, weil es so ganz anders ist, als wir es von zu Hause kennen, und deshalb sehr spannend. Besonders die Menschen, die hier ihre Waren feilbieten.

Wir fahren weiter und kommen kurz danach in der Oase an. Wir halten oben am Talrand und gehen zuerst an die Klippe, um einen schönen Ausblick zu erhalten. Dann steigen wir ab und durchwandern die Oase, welche recht groß ist.

Zum Abschluss kehren wir noch ein, bekommen den obligatorischen Tee serviert und essen in einem traditionellen Restaurant eine Kleinigkeit, um uns wieder ein wenig zu stärken.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stopp am Supermarkt, um eine Kleinigkeit für morgen zum Essen einzukaufen. Da wir viel Zeit dafür haben, setzte ich mich in ein Café und trinke einen Cappuccino, während ich dem Treiben auf der Straße zuschaue. Es sind einige Wohnmobile zu sehen, die fast ausschließlich aus Frankreich kommen, was mich aber hier in Marokko nicht wirklich wundert.

4. Tag (16. Februar 2025)

Unsere heutige Fahrt geht entlang der „Straße der Kasbahs“, an der wir sehr schöne Ausblicke genießen können. In der Stadt der Rosen machen wir einen kurzen Stopp an einer Parfümerie. Leider blühen derzeit keine Rosen, so dass wir nicht in diesen Genuss kommen.

Auf dem Weg weiter nach Boumalne biegen wir noch in ein Seitental ab und folgen der Straße für etwa eine Stunde nach El Hot. Dort machen wir noch eine kleine Wanderung entlang des Tals und genießen die Umgebung und die Tallandschaft. In einer Kasbah, bei einer Familie, nehmen wir noch einen Tee und essen unseren mitgebrachten Snack. Nach dem Rückweg zum Bus verlassen wir das Tal wieder und folgen der Hauptstraße weiter. An Boumalne fahren wir zunächst vorbei zur Dades-Schlucht. Auf der Fahrt dorthin genießen wir den malerischen Blick aus den Fenstern, und als wir die Passhöhe erreicht haben, steigen wir aus und haben einen spektakulären Ausblick auf die Schlucht und die Straße, die sich dort hindurchwindet.

Anschließend fuhren wir dann zum Hotel, von dem man einen herrlichen Blick auf das Tal und den Sonnenuntergang hatte.

5. Tag (17. Februar 2025)

Heute verlassen wir nach einer Nacht Boumalne wieder und fahren in Richtung der Sandwüste. Unser erster Stopp, erreicht nach rund einer Stunde Fahrt: die Todra-Schlucht. Hier steigen wir aus und gehen auf der Straße die Schlucht entlang. Es weht uns ein eisiger Wind entgegen, aber die Aussichten auf die steilen Felswände und das kristallklare Wasser, welches im Fluss entlang der Straße fließt, sind sehr beeindruckend. An der Wand auf der anderen Seite der Straße stehen zahllose Händler mit ihren farbigen Tüchern, die fast schon in die Szenerie passen.

Wieder aus der Schlucht zurück machen wir einen Spaziergang entlang der Felder in der Tinghir-Oase. Es ist gut zu erkennen, wie das Wassermanagement hier betrieben wird, um die einzelnen Felder zu bewässern. Der große Blick ist sehr beeindruckend, mit den grünen Äckern und Palmen im Vordergrund, dahinter die Gebäude des Dorfes und die rötlich leichtenden Felswände und dahinter die Berge des Atlas mit seinen mit frischem Neuschnee gepuderten Gipfeln. Ein herrliches Bild. Wir gehen rund eine Stunde, und als wir wieder die Straße erreichen, steht auch unser Bus bereit. Und als wir alle wieder eingestiegen sind, fahren wir weiter.

Die Strecke führt nun durch ein breites, karges Tal, wo wir in einer kleinen Ortschaft, etwas abseits der Hauptstraße, in einem kleinen Restaurant etwas zu Mittag essen. Für mich gab es ein Omelett und eine Cola.

Nach weiteren zwei Stunden erreichen wir heute unser Ziel in Merzouga und checken in einem weiteren Riad ein, welches sehr geräumig und luxuriös ist.

Nach einer Rast und Bezug der Zimmer treffen wir uns erneut und machen einen Spaziergang vor dem Abendessen zum Fuße der Dünen und bewundern das Farbenspiel zum Sonnenuntergang. Wieder zurück gab es dann auch etwas zu essen.

6. Tag (18. Februar 2025)

Heute gehen wir auf unsere zweitägige Kameltour in die Sandwüste. Wir sind mit kleinem Gepäck unterwegs und treffen am Stadtrand auf unsere Karawane. Das Tagesgepäck wird in einen Geländewagen verfrachtet und wir besteigen unsere Kamele, was schon für sich ein Erlebnis war, da die Tiere sich zum Aufsteigen hinlegen und dann selbst aufstehen.

Als schließlich alle fest im Kamelsattel sitzen und die Kamele bereit waren, zogen wir los in Richtung der Dünen. Es geht im Schritt immer hintereinanderher. Wobei ich auf dem letzten Kamel sitze und die ganze Karawane im Blick habe. Das Reiten auf einem Kamel schaukelt mehr als auf einem Pferd und ist deshalb vielleicht auch nicht so bequem. Ich finde recht schnell den Rhythmus des Tieres und genieße das gemütliche Vorankommen. Auch der Ausblick auf die Dünen, die hier bis zu 150 m hoch sein können, ist beeindruckend, und die Konturen der Dünen ändern sich laufend. Wir folgen weitestgehend den Reifenspuren, da natürlich hier auch sehr viel mit den Geländewagen gefahren wird, was ein wenig die Stille in der Wüste stört. Zwischendurch halten wir einmal an, um von den Teilnehmern Fotos zu machen. Dann geht es weiter. Wir durchschreiten die gesamte Sandwüste und kommen auf der anderen Seite wieder mehr in eine Steinwüste. Hier folgen wir weiter nach Norden einem trockenen Flusslauf und haben die Dünen immer in Sichtweite.

Dann machen wir Mittag bei einer Beduinenfamilie, die hier mit ihren einfachen Zelten, Ziegen und Eseln wohnt. Wir bekommen in einem Zelt einen Tee und anschließend etwas zu essen, eine Art Fladen mit Füllung, dazu einen Salat und zum Abschluss noch Fleischbällchen.

Leider fragt unser Tourguide nun, ob die Gruppe morgen lieber auf den Kamelen oder im Geländewagen in die Stadt zurückkehren will. Da viele über Muskelkater klagten, wurde mehrheitlich entschieden, mit den Geländewagen zurückzufahren. Mir gefällt das gar nicht und ich finde, es ist eine verlorene Chance, nochmal etwas Besonderes zu unternehmen.

Somit ist die letzte Stunde bis ins „Palmyra Luxury Camp“ die letzte Zeit, um sie auf einem Kamel zu genießen. Hier hinten ist die Stille wirklich zu „hören“, denn es sind nun keine Autos mehr zugegen. Dann erreichen wir das Camp. Für jeden gibt es ein riesiges Zelt mit Doppelbett, WC und Dusche. Echt abgedreht und überhaupt nicht das, was ich erwartet hatte.

Nun hat jeder Zeit für sich, bevor wir uns zu einem weiteren Dünenspaziergang treffen. Wir gehen ein Stück und nehmen uns die Zeit, den Sonnenuntergang hinter den Dünen anzusehen. Es ist absolut still und fast jeder von uns hat sich einen kleinen Dünenhügel zum Beobachten ausgesucht. Auf dieser Seite der Dünen sind hauptsächlich das Schattenspiel und weniger die Farben das Spektakel. Als die Sonne hinter der großen Düne verschwunden war, gingen wir zurück zum Camp und genossen unser Abendessen. Danach gab es am „Lagerfeuer“ noch ein bisschen Livemusik und wir haben den Abend ausklingen lassen.

In der Nacht gab es Regen, der auf das Zeltdach getrommelt hat. Echt kaum zu glauben, Regen in der Sandwüste, was für eine außergewöhnliche Nacht.

7. Tag (19. Februar 2025)

Heute Morgen ist leider auf Grund des Regens und der damit vorhandenen Wolken mein Plan, den Sonnenaufgang zu genießen, ins Wasser gefallen. So habe ich viel Zeit bis zum Frühstücken. Danach warten wir nur noch auf unseren Rücktransport mit den Geländewagen und sind nach einer kurzen Fahrt nach nur einer halben Stunde schon im nächsten Hotel.

Hier werden wir wieder mit einem Tee begrüßt, beziehen die Zimmer und treffen uns anschließend, um in den Supermarkt und zu einer Musikveranstaltung zu fahren, um die „gewonnene“ Zeit zu überbrücken.

Dort angekommen spielt eine kleine Kombo afrikanische Rhythmen und einzelne Leute tanzen dazu. Die ganzen Touris sitzen natürlich mit gezückten Handys drumherum. Es ist ganz unterhaltsam und es ist immer wieder faszinierend, wie musikalisch die Leute auf diesem Kontinent sind. Ein kleiner Junge hat eine Art Gitarre gespielt und seine noch kleinere Schwester dazu getanzt.

Dann waren wir kurz nach Mittag wieder im Hotel zurück und jeder konnte bis zum Abend unternehmen, was er wollte.

Zuerst habe ich die Kamele besucht, die vor dem Hotel angeleint waren und fraßen, um noch ein paar schöne Bilder zu bekommen. Es sind schöne Tiere, aber der Hintergrund macht ziemlich Probleme beim Fotografieren.

Danach mache ich mich auf den Weg in die Dünen. Ich gehe zuerst einmal recht ziellos vor und nehme mir eine etwas höhere Düne zum Ziel, muss aber nach dem Erreichen derselben feststellen, dass es von dieser auch noch nicht den ultimativen Überblick gibt, und so beschließe ich weiterzuziehen und eine höhere Düne zu finden und zu erklimmen. Von dort oben war die Aussicht grandios und ich habe dort fast zwei Stunden verbracht und war immer wieder fasziniert, wie klar die Luft nach dem Regen heute Nacht und dem feuchten Sand ist. Im Minutentakt ändert sich das Farbenspiel in den Dünen auf Grund des heutigen wolkigen Himmels. Ich mache viel zu viele Bilder.

Wieder zurück im Hotel setze ich mich auch noch ein wenig auf die Terrasse und lasse die Seele baumeln.

Zurück nach Marrakesch und weiter an die Küste

8. Tag (20. Februar 2025)

Heute verlassen wir die Sanddünen wieder und machen uns auf in Richtung Marrakesch. Nach gut einer Stunde Fahrt machen wir einen Stopp in Rissani und besuchen den dortigen Markt. Ich finde es immer wieder faszinierend, über Märkte zu streifen, da sich für mich dort ein bisschen das Land widerspiegelt. Es gibt natürlich viele unterschiedliche Händler und es werden von Lebensmitteln, Obst und Gemüse auch handwerkliche Dinge und Hartwaren angeboten. Die Händler sind gerade dabei, ihre Läden zu öffnen und ihre Waren rauszustellen, so dass wir leider ein wenig zu früh da sind, um das ganze Treiben beobachten zu können. So jedenfalls können wir ungestört durch die Gassen schlendern und erhalten trotzdem einen schönen Eindruck.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die Steinwüste mit ihren Bergketten rechts und links machen wir einen Stopp und trinken am Straßenrand einen Kaffee in der Sonne. Gegen Mittag halten wir an einem Restaurant und essen eine Kleinigkeit. Die Tische stehen auf einer sonnenbeschienenen Terrasse, welche einen herrlichen Blick über die Oase und die dahinterliegenden Berge bietet. Ein wirklich schöner Ausblick.

Gegen Nachmittag und recht nahe an unserem heutigen Etappenziel Agdz steigen wir aus und unternehmen noch einen kurzen Spaziergang durch das grüne Draa-Tal und genießen heute das wärmere Wetter im Sonnenschein. Am Ende des Spaziergangs steigen wir noch zu einer Kasbah auf und erhalten einen weiteren tollen Blick über das Draa-Tal und die fruchtbaren Felder mit ihren schattenspendenden Palmen.

Dann erreichen wir unsere heutige Unterkunft und haben wieder viel Zeit zur freien Verfügung vor dem Abendessen. Ich nutze die Zeit, um mit anderen aus der Gruppe ins Zentrum zu laufen, uns umzuschauen und den Markt dort zu besuchen.

9. Tag (21. Februar 2025)

Heute ging es nun wieder nach Marrakesch zurück und unsere gemeinsame Reise endet fast schon wieder.

Auf dem Weg machen wir heute einen Stopp in Ouarzazate und besuchen dort die imposante Kasbah Taouirit, den ehemaligen Wohnsitz einer einflussreichen Familie. Wir schauen uns um und wandern durch die einzelnen Räume der aus Stampflehm gebauten Kasbah. Gleich anschließend besuchen wir die bekannten Atlas-Filmstudios und machen in den Studios einen Rundgang. Hier sind natürlich die unterschiedlichen Kulissen sehenswert und ich bin überrascht, wie viele bekannte Filme hier gedreht wurden. Die ersten bekannten Filme entstanden bereits in den sechziger Jahren und reichen bis in die Gegenwart.

Auf der weiteren Fahrt machen wir noch ein paar Fotostopps auf der Strecke und genehmigen uns noch eine kleine Mittagspause und anschließend auch noch eine Teepause, bevor wir am späten Nachmittag wieder zurück in Marrakesch sind und im selben Hotel wie bei der Ankunft einchecken. Somit haben wir unsere Rundreise bereits beendet und genießen nun noch einige Zeit hier in der Stadt.

Ich mache mich gleich auf, um Geld an einem Automaten zu ziehen, weil ich eine Erinnerungsmail meiner nächsten Unterkunft erhalten habe, in der ich nochmals darauf hingewiesen wurde, dass ich in bar bezahlen muss. Nun ist das nicht so einfach mit dem Automaten. Erst beim dritten hat es dann endlich geklappt und ich bin wieder flüssig. Uff!

Am Abend gehen wir noch gemeinsam zur Piazza Principale in der Medina, der Altstadt, um dort gemeinsam essen zu gehen. Wir sitzen draußen, beobachten das Treiben um uns herum und genießen die lauen Temperaturen. Nach dem Essen teilt sich die Gruppe auf und ich schlendere noch zwischen den Läden und Musikanten ein wenig umher, bevor ich ins Hotel zurückgehe.

10. Tag (22. Februar 2025)

Nach dem Frühstück erhalten wir eine ausgedehnte Stadtbesichtigung mit einem Stadtführer, der uns am Hotel abholt, und von dort aus starten wir gemeinsam, die Stadt zu erkunden. Zuerst passieren wir die große Moschee, welche im vorigen Jahr durch ein Erdbeben schwer beschädigt wurde und die wir nun von außen betrachten können. Dann gehen wir durch das jüdische Viertel und erfahren einiges über die Geschichte der marokkanischen Juden und ihr Leben in den letzten Jahrhunderten.

Gleich anschließend besuchen wir den Palast de Bahia, welchen der Sultan für seine Frau bauen ließ. Es sind prächtige Gebäude mit imposanten Innenräumen, die man heute als Museum besichtigen kann. Besonders dessen Decken wurden kunstvoll gearbeitet. So verbringen wir dort rund eine Stunde, um die zahlreichen Räume zu besichtigen, die in der Vergangenheit niemandem zugänglich waren.

Dann gehen wir durch die einzelnen Viertel der Stadt, die uns auch im Detail erklärt werden. Es gibt 2800 Läden in der Altstadt und es ist ein Gewimmel von Leuten und zudem zahlreichen Mopeds und Rollern, die sich durch die engen Gassen bewegen.

Nach Erreichen des großen Platzes, der Piazza Principale, werden wir in ein Geschäft für Gewürze und Öle geschleust, und ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie wir uns in einer Verkaufsveranstaltung befanden und von einem Verkäufer bequatscht wurden, als ob wir auf einer Kaffeefahrt wären. Ich bin dann früher rausgegangen und habe auf die anderen gewartet, obwohl der „Drücker“ ein komisches Gesicht gemacht hat.

Zwischendurch besuchen wir auch noch die alte Koranschule, welche heute ein Museum ist und von Besuchern überlaufen. Aber nichtsdestotrotz erhält man einen guten Eindruck, wie die Menschen damals hier gelebt haben, in dem von Stuck und Ornamenten reich verzierten Gebäude und den Räumen.

Anschließend haben wir uns weiter durch die Gassen gezwängt und erreichten zum Abschluss der Tour erneut den großen Platz, wo sich dann unsere Gruppe auflöste und jeder für sich etwas am Nachmittag unternehmen konnte.

Ich habe dann gleich die Schlangenbeschwörer angeschaut und danach von außen die Koutoubia-Moschee und deren majestätisches Minarett, welche als Weltkulturerbe gelistet ist. Dann bin ich mit etwas mehr Ruhe und in meiner eigenen Geschwindigkeit nochmals durch die Märkte geschlendert und habe die dortige Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen verbracht.

Zum Abschlussessen haben wir uns dann in einem etwas gehobeneren Restaurant in der Altstadt getroffen. Die Räume waren üppig im orientalischen Stil eingerichtet und wir saßen alle zusammen um einen großen, runden Tisch herum. Nach dem guten Mahl sind wir dann zurück zum Hotel. Ich habe mich dann von meinen Mitreisenden verabschiedet, da ich morgen bereits unterwegs sein werde, bevor die Anderen zum Frühstück kommen.

11. Tag (23. Februar 2025)

Heute stelle ich den Wecker früher als bisher, weil ich meinen Bus nach Essaouira bekommen muss. Als ich wach werde und aufstehe, ist es bereits hell, obwohl es bisher immer dämmrig war. Ich bin irritiert und frage nach der Uhrzeit. Diese ist jedoch korrekt, nur dass es heute Nacht eine Zeitumstellung auf Ramada-Sommerzeit gegeben hat, von der ich nichts wusste. So checke ich erst einmal, ob das mit dem Bus noch klappt.

Nach einem kurzen Frühstück packe ich meine Siebensachen und verlasse das Hotel. Die anderen hatte ich ja bereits gestern Abend verabschiedet. Gleich auf der Hauptstraße finde ich auch ein Taxi und werde nach einer kurzen Verhandlung mit dem Fahrer über den Preis einig, der mich zum Bus-Terminal bringt. Dort bin ich recht früh dran und kann mir entsprechend Zeit lassen, um ein Gepäck einzuchecken. Der Bus steht dann auch bereit, und als alle Leute eingestiegen sind, fahren wir pünktlich an.

Die Fahrt dauert etwas mehr als drei Stunden und ist recht entspannt. Als ich in Essaouira ankomme, entscheide ich mich, noch ein weiteres Rückfahrtticket für den früheren Bus zu kaufen, da ich unsicher bin, ob mein Flug zur angegebenen Zeit fliegt oder doch eine Stunde früher, was sich aufgrund der Zeitumstellung ergeben würde. Ich bekam darüber weder eine Nachricht, noch konnte ich dies im Internet herausfinden.   Der Preis ist niedrig und so bin ich auf der sicheren Seite. Als dies erledigt ist, schnappe ich mir meinen Rucksack und gehe zu Fuß in die Altstadt zu meinem Riad. Es ist ein sehr gemütliches Guesthouse und sehr gut gelegen. Es war ein guter Tipp, den ich da bekommen habe.

Nachdem ich eingecheckt habe und das Gepäck im Zimmer abgelegt habe, mache ich mich gleich auf, die Stadt zu erkunden, und komme doch recht schnell am Hafen raus, wo die Fischer gerade ihren jüngsten Fang verkaufen und deshalb sehr viele Möwen in der Luft auf einen leckeren Happen lauern. Die vielen Stände, an denen der fangfrische Fisch verkauft wird, sind einladend, und so nehme ich seit langem mal wieder eine frische Auster, die sehr lecker ist.

Von See her bläst ein sehr kräftiger Wind und die Wellen brechen spektakulär an den Felsen vor der Stadtmauer. So verbringe ich fast den ganzen Nachmittag am Meer und beobachte die Wellen und lasse mir den Wind um den Kopf blasen. Es ist herrlich hier an der Küste nach den vergangenen Tagen in der Wüste.

Zwischendurch schaue ich mir die einzelnen Läden hier in der Stadt noch an. Es werden hier in etwa die gleichen Waren verkauft, die bereits in Marrakesch angeboten wurden, nur mit dem Unterschied, dass diese Stadt deutlich entspannter ist als das große Gewusel in der berühmten Handelsstadt. Als der Sonnenuntergang ansteht, setze ich mich auf die alte Stadtmauer und versuche das besondere Sonnenuntergangsfoto mit brechenden Wellen zu machen.

Als die Sonne weg ist, erscheint auch pünktlich ein Sicherheitsmann und ruft alle auf, die Stadtmauer zu verlassen, da diese nach Sonnenuntergang gesperrt ist. Das muss man nicht verstehen. Aber es gehen trotzdem alle gemeinsam wieder in die Altstadt hinunter.

Ich begebe mich nun zu dem mir empfohlenen Restaurant und bin von der Qualität begeistert, so dass es bereits feststeht, dass ich dort auch morgen Abend essen gehen werde, denn das Essen war hervorragend und auch das Bier hat nach vielen „trockenen“ Tagen wieder geschmeckt.

12. Tag (24. Februar 2025)

Ich stehe früh auf, weil ich noch ein paar Bilder von der Altstadt machen will in der blauen Stunde. Es ist noch nichts los in den Gassen und die Geschäfte sind auch noch alle geschlossen. Es herrscht noch die Ruhe vor dem Tag. Der Wind hat auch nachgelassen und die Wellen sind nicht mehr so hoch wie gestern. Ich lasse mir noch von einem älteren Friseur sehr gemächlich die Haare schneiden, bevor ich nach fast zwei Stunden wieder ins Riad zurückgehe, eine kurze Dusche nehme, um mich danach auf die Dachterrasse zum Frühstücken mit Aussicht zu begeben.

Es ist sehr schön hier in Essaouira. Der Ort gefällt mir fast am besten in Marokko. Nach dem Frühstück lasse ich den Tag gemütlich angehen, da ich nichts Besonderes mehr vorhabe. Zuerst schlendere ich so durch die Gassen und halte nach keinen Souvenirs Ausschau und werde auch entsprechend fündig. Nach einer kurzen obligatorischen Verhandlung schlage ich ein. Danach gehe ich wieder in den Hafen. Schaue den Möwen zu und genieße die Sonne und Wärme. Dann finde ich eine Dachterrasse mit einem schönen Ausblick, auf der ich mir einen Orangensaft gönne. An der Strandpromenade setzte ich mich zwischendurch auch noch hin und genoss den Sonnenuntergang erneut von der Festung aus, nur heute ohne Kamera.

Aber die Brandung ist heute auch wieder kräftig und es herrscht Ebbe, so dass die Wellen gegen die Felsen schlagen. So hole ich doch noch die Kamera und gehe vor die Stadtmauer auf die Felsen und fange an zu fotografieren. Es sind tolle Brecher mit dabei und ich genieße den Anblick vor der untergehenden Sonne.

Am Abend gehe ich wieder ins gleiche Restaurant wie gestern und gönne mir ein halbes Dutzend Austern und einen gegrillten Fisch.

13. Tag (25. Februar 2025)

Ich hatte mich ja dazu entschieden, den Bus bereits um 7:00 Uhr zu nehmen, da ich immer noch nicht weiß, ob die Zeitumstellung einen Einfluss auf die Abflugzeit meines Rückflugs hat. Die Fahrt zurück nach Marrakesch verläuft problemlos und auch die Verspätung des Busses durch den Verkehr in Marrakesch hält sich in Grenzen. Zwei Frauen aus Belgien waren auch im selben Riad wie ich und sind ebenfalls auf dem Weg zum Flughafen. So teilen wir uns noch das Taxi vom Busterminal zum Flughafen. Dort ist recht viel los und zu meiner Überraschung wird das Gepäck bereits vor dem Betreten des Terminalgebäudes durchleuchtet.

Als ich dann im Gebäude bin, habe ich noch sehr viel Zeit bis zu meinem Flug und es gibt sehr wenig anzuschauen oder zu tun. So versuche ich, die Zeit irgendwie totzuschlagen, denn auch das Check-in ist noch nicht geöffnet. Mal sehen, ob ich noch was zu essen finde.

Als das Check-in öffnet, stelle ich mich an und komme auch recht schnell an die Reihe. Das mit der Flugzeit hat sich nun auch aufgeklärt. Der Flug geht wie erwartet auf Grund der Zeitumstellung eine Stunde früher. Die Airline hätte auch mal früher informieren können, hat ja jetzt nicht überraschend stattgefunden.

Nach einem angenehmen Flug bin ich auch schon wieder in Frankfurt gelandet und nehme den nächsten Zug nach Hause.