Es geht sehr früh aus den Federn, denn wir müssen die Fähre nach Bella Coola erreichen. Dazu müssen wir zwei Stunden vor Abfahrt da sein. Die Fahrt wird zehn Stunden dauern. Es ist glücklicherweise nicht weit von der heutigen Unterkunft und so stehen wir pünktlich in der Dunkelheit am Terminal und warten dann auf das Laden. Es ist mal wieder ziemlich nebelig, als wir auf die Fähre dirigiert werden. Ungewöhnlich ist, dass wir uns auf dem Deck umdrehen müssen beim Laden, da die Fähre nur eine Luke hat. Aber das Schiff ist überraschenderweise nicht ausgebucht, was wohl an den Waldbränden und dem Risiko einer gesperrten Straße liegt. Wir haben eigentlich keine Wahl und vertrauen darauf, dass die einzige Verbindungsstraße zurück nach Vancouver passierbar bleibt.
Die ersten Stunden verbringen wir unter Deck und schauen alte Fotos an. Als es aufklart und nur noch tiefhängende Wolken gibt, gehen wir an Deck und schauen uns um. Dabei sehen wir Buckelwale im Fritz-Hugh-Sound. Sogar eine größere Gruppe von geschätzt 8–10 Tieren. Sie sind für gute Fotos aber zu weit entfernt, können sie jedoch trotzdem gut sehen. Wenig später erkennen wir Buckelwale sehr weit voraus, die tatsächlich springen. Als wir dann schließlich auf Höhe der Wale sind, tun sie das leider nicht mehr.
Nach dem Mittagessen und einer Kleinigkeit zu essen lässt sich auch immer mehr die Sonne blicken und es wird zu einer kleinen Kreuzfahrt durch die Insel- und Fjordlandschaft Kanadas. Hinter der Fähre, und damit sich immer weiter entfernend, habe ich noch zwei Buckelwale gesehen, die mit ihren Flossen auf das Wasser eingeschlagen haben, der eine immer mit seiner Schwanzflosse und der andere mit seinen Seitenflossen. So etwas habe ich noch nie gesehen und ich war sehr überrascht. Leider waren sie für Fotos ebenfalls zu weit entfernt.
Je näher wir Bella Coola kommen, desto wolkenloser wird es, aber gleichzeitig nimmt auch der Rauch in der Luft von den vielen Waldbränden so stark zu, dass man die Berge kaum noch sehen kann. Es lässt sich aber erahnen, wie schön dieser Fjord bei klarer Luft sein muss.
Dann kommen wir in Bella Coola an und fahren direkt von der Fähre eine halbe Stunde die Straße rauf zu unserer Unterkunft. Unser Cottage können wir gleich beziehen und wir legen nur kurz unser Gepäck ab, weil wir noch die Aussichtsplattform testen wollen, von der wir morgen Bären im Fluss beobachten wollen. Es ist eine weitere halbe Stunde die Straße rauf. Es ist leicht zu finden und wir können uns auch noch umschauen. Nur waren heute leider noch gar keine Bären zu sehen. Wir unterhalten uns mit dem Ranger und machen noch einen Abstecher zum Fisheries-Pool-Campground, von wo aus man auch Bären beobachten können soll. Auch hier leider heute nicht. Aber wir treffen einen Einheimischen, der uns einen Hinweis auf einen kleinen Bach gibt, den wir morgen mal aufsuchen wollen. Dieser liegt in der anderen Richtung wieder die Straße runter.
In unserem Cottage machen wir uns noch schnell was zu essen und legen uns nach einem langen Tag früh ins Bett.