Ich fahre nun nach Vancouver weiter. Es markiert mal wieder einen Abschnitt, der sich dem Ende entgegenneigt, da ich morgen Beate vom Flughafen abhole und damit der dritte und bereits letzte Abschnitt dieser Reise beginnt. Nun, ich mache mich am Morgen gleich auf den Weg. Es sind nur rund vier Stunden Fahrt und es gibt wenig zwischendurch anzuschauen. Der Highway steigt gleich nach Kamloops steil um mehr als 1.000m an und windet sich die Berge hinauf. Danach geht es wieder hinunter nach Merritt, um danach wieder anzusteigen. Schließlich führt der Highway durch das Coldwater-River-Tal, um dann weiter hinunter ins Tiefland zu führen. Es ist eine bemerkenswerte Strecke, die viele interessante Abschnitte und Ausblicke bereithält.
Meinen ersten Stopp lege ich an der Orthello Road ein, um mir die Orthello-Tunnel durch den Coquihalla-Canyon anzuschauen. Es sind Tunnel der Kettle Valley Railway, die 1914 zur Anbindung von Silberminen weiter östlich gebaut wurde. Heute sind nur noch die Tunnel von der Strecke übrig. Die Bahn gibt es schon lange nicht mehr. Es ist faszinierend, sich anzuschauen, wie die Ingenieure vor 150 Jahren solch eine spektakuläre Trassenführung durch diese schmale Schlucht hinbekommen haben. Ich muss diese Leistung immer wieder bewundern, denn mit den einfachen Mitteln des Ausbruches und der Vermessung kann man sich heute kaum vorstellen, wie sie das hinbekommen haben.
Auf der weiteren Strecke mache ich noch einen kurzen Halt am Bridal-Veil-Wasserfall. Zuerst dachte ich noch, dass der Wasserfall wohl nicht so sehenswert sein wird, da sich im Bachlauf nicht viel Wasser befunden hat. Aber als ich den Fall dann gesehen hatte, machte er seinem Namen doch Ehre. Das Wasser fächerte sich fein und gleichmäßig auf und ergab ein sehr schönes Bild.
Die letzte Stunde der Fahrt war dann durch dichten Stadtverkehr dominiert. Es ging zähfließend Richtung Vancouver. Ich hatte mir die Strecke zum Hotel richtig gemerkt und bin auch direkt dort angekommen. Beim Einchecken wurde mir dann erklärt, dass Vancouver die nordamerikanische Stadt mit dem schlimmsten Verkehr sei. Ich konnte das leicht nachvollziehen, da ich außerhalb des Berufsverkehrs unterwegs war.
Den Nachmittag verbrachte ich dann damit, die Umgebung ein bisschen zu erkunden und Pläne für die nächsten Tage zu machen.