9. Tag (29. September 2025)

Gestern glaubte ich noch, es wäre eine enge Garage in Valencia gewesen, aus der ich mich heute Morgen herauskurbelte. Nach fünf Stunden Fahrt habe ich es bereut, ein Hotel in der Altstadt von Granada gebucht zu haben. Schon allein den Weg dorthin zu finden, war eine Herausforderung, denn er führte mitten hinein in die Altstadt. In die gesperrten Bereiche dürfen nur Taxis, Busse und Fahrzeuge von Hotelgästen einfahren. Dort war es so eng, dass selbst ein kurzes Halten nicht möglich war, um sich zu orientieren. So musste ich das Hotel auf Anhieb finden, ansonsten wäre es wohl eine endlose Kurverei geworden. Ich habe es geschafft, das Hotel zu finden, einzuchecken, das Gepäck abzuladen und das Auto gleich in einer Garage um den Block zu parken. Es war wieder sehr knifflig, in die Lücke hineinzurangieren. Aber schließlich stand das Auto und ich bin angekommen. Das Wetter war auf der Fahrt recht regnerisch, aber hier ist es heiter bis wolkig und warm, sodass ich noch schnell einen Rundgang durch die Altstadt mache, wenn ich schon mitten drin wohne, denn morgen habe ich dafür wohl keine Zeit, weil ich mir die berühmte Alhambra anschauen will.

Also schnell ging der Rundgang nicht. Zuerst habe ich natürlich die Kathedrale von Granada besucht und da man wegen der dichten Bebauung von außen relativ wenig von dem Gebäude zu Gesicht bekommt, habe ich den Eintritt bezahlt und bin hineingegangen. Der erste Blick hat einen Wow-Effekt. Die Basilika im Renaissance-Stil ist riesig. Die lichte Weite und auch die Höhe lassen den Innenraum gewaltig wirken. Am ungewöhnlichsten finde ich die Anordnung der Orgeln. Es sind nämlich zwei Orgeln, die sich parallel zueinander jeweils zwischen dem Haupt- und einem Seitenschiff befinden. Sehr ungewöhnlich.

Als ich die Kathedrale wieder verlasse, besuche ich noch die verschiedenen Plätze und Märkte um die Kirche herum und bewege mich dann entlang des kleinen Flüsschens Darro ins arabisch geprägte Viertel. Dort bekomme ich den ersten Blick auf die Alhambra. Überraschend sehe ich ein Schild, welches zu einem Aussichtspunkt führt. So folge ich dem Weg und steige immer höher, als es anfängt, leicht zu tröpfeln. Ich finde ein Restaurant mit tollem Blick auf die Alhambra, so dass ich mich spontan entscheide, dort essen zu gehen und mir ein leckeres Steak mit Aussicht zu gönnen. Als ich fertig bin und das Restaurant verlasse, finde ich auch noch den eigentlichen Aussichtspunkt, an dem sich mehrere Dutzend Menschen aufhalten und den Abend genießen. Als es dunkel wird, mache ich mich auf den Weg zurück ins Zentrum und ins Hotel.