Zur blauen Stunde bin ich heute Morgen wieder am Start, um Bilder zu schießen. Erst danach gehe ich zum Frühstück und besuche anschließend die Altstadt von Valencia. Ich fahre mit dem Bus rein, dessen Haltestelle hier direkt vor dem Hotel liegt. Ich steige am Nordbahnhof aus und bin damit gleich mittendrin. Rechts daneben befindet sich die Stierkampfarena, welche jedoch nur von außen zu betrachten ist. Nachdem ich mich orientiert habe, schlendere ich in die Altstadt hinein. Als Erstes zur Plaza del Ayuntamiento, an der das Rathaus und viele weitere prächtige Gebäude stehen.
Als Nächstes geht es durch die schmäleren Gassen zum Mercat Central, dem zentralen Lebensmittelmarkt in Valencia, den man gesehen haben muss. Ich nehme an, weil heute Samstag ist, ist besonders viel los, denn es sind viele Leute zu sehen, die einkaufen, sodass die Touristen, die bloß zum Fotografieren da sind, gar nicht so auffallen. Die Markthalle selbst ist bereits sehr sehenswert, da es sich um einen alten historischen Bau im Jugendstil handelt, der farbenfroh gefliest und mit einer mächtigen Kuppel ausgestattet ist. Es herrscht geschäftiges Treiben und an den zahlreichen Ständen für Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse, Gewürze, Fisch und noch vieles andere ergeben sich einige Schnappschüsse für mich. So verbringe ich eine ganze Zeit darin und es gefällt mir immer wieder, mich auf solchen Märkten aufzuhalten.
Gleich nebenan befindet sich das aus dem 14. Jh. stammende Gebäude der alten Seidenbörse mit seiner bedeutenden profanen gotischen Architektur. Innen besticht der Vertragssaal mit seinen Säulen für einen nichtkirchlichen Bau besonders. In der oberen Etage befindet sich ein Verhandlungsraum des ersten Seehandelsgerichts Spaniens mit einer beeindruckend reich verzierten Decke und inklusive der ursprünglichen Einrichtung.
Dann schlendere ich weiter durch die Gassen und erreiche die Kathedrale von Valencia. Es ist ein bedeutender Kirchenbau aus dem 13. Jh., aber als ich sehe, dass es wieder Eintritt kostet, habe ich auf einen Besuch im Inneren verzichtet, denn die gotischen Bauten gleichen sich dann doch in etwa. Ich schweife weiter durch die Altstadt und entdecke noch die Placa Redona, ein Kleinod im Aufbau mit einem Brunnen in der Mitte.
Danach mache ich mich auf den Rückweg ins Hotel, aber nicht ohne das große Stadttor, die Torres dels Serrans, zu besteigen und einen Blick über die Altstadt zu nehmen. Im Anschluss gehe ich durch den Jardín del Turia, einen Park, der sich fast durch die ganze Stadt hindurchzieht, zurück. Es ist das ehemalige Flussbett des Turia, dessen Verlauf im letzten Jahrhundert verlegt wurde und in dem sich nun der Park befindet.
Im Hotel entspanne ich erst einmal ein wenig, bevor ich mich zur blauen Stunde wieder auf den Weg mache, Architektur zu fotografieren. Irgendwann muss es ja mal klappen.