Zwei Stunden vor dem Eintreten der Ebbe bin ich da und gehe an den Strand hinunter. Das Wasser ist schon deutlich niedriger als gestern zu dem Zeitpunkt, als ich da gewesen bin. So kann ich nun gleich ganz nach hinten durchlaufen, wo die spektakulären Naturbögen im Kliff zu sehen sind. Das Beste aber ist, dass gerade mal etwas mehr als ein Dutzend Leute hier sind. So kann man sogar Bilder ohne Menschen drauf machen. Ich bin fasziniert. Es ist wunderschön. Es gibt viele Aushöhlungen, in die man hineingehen kann, und es ergeben sich immer wieder zahllose neue Perspektiven. So verbringe ich rund eineinhalb Stunden an diesem einmaligen Strand.
Dann müssen wohl Busse gekommen sein, denn plötzlich sind deutlich mehr Menschen da, die zwischen den Felsen herumlaufen. Es wird also Zeit für mich, zu gehen, denn ich habe mir soweit alles angeschaut. Ich bin froh, dass ich nochmals hergefahren bin, denn mit dem, was ich gestern gesehen hatte, hätte ich das Beste verpasst.
Über die Autobahn an der Küste entlang, die über viele große Brücken durch sehr schöne Landschaft führt, erreiche ich Bilbao. Da ich nicht viel Zeit für die Stadt habe und eigentlich nur über Nacht bleibe, habe ich eine Unterkunft nahe am Zentrum gebucht und einen Parkplatz in einer öffentlichen Tiefgarage mitten drin. Die Parkgarage ist proppenvoll und ich muss warten, bis ich einfahren kann, denn obwohl ich eine Reservierung habe, ist ein Parkplatz nicht garantiert. Aber nach knapp fünf Minuten klappt es. Ich stelle das Auto ab und gehe zur Unterkunft, die wieder einen automatisierten Check-in hat, bei dem man niemanden mehr trifft, sondern alles nur über WhatsApp und Codes funktioniert. Nach einer Weile hat es dann geklappt.
Ich lege meine Sachen ab und mache mich gleich zum Guggenheim-Museum auf, um es von außen anzuschauen. Dabei scheint die Abendsonne durch ein Loch in den Regenwolken und beleuchtet das Gebäude wunderschön, so dass die metallische Außenhülle perfekt zum Glänzen kommt. Besonders dramatisch ist es dadurch, dass sich im Hintergrund die schwarzen Regenwolken türmen und es auch noch einen extrem farbintensiven Regenbogen gibt. Was für ein Glück, rechtzeitig da gewesen zu sein. Denn im Anschluss regnet es den Rest des Abends.