35. Tag (25. Oktober 2025)

Ich weiß nicht ganz genau, was ich heute unternehmen soll. Ich setzte mich ins Auto und fahre auf dieser Seite der Insel nach Osten. Der Pico ist in Wolken gehüllt und die Vorhersage kündigt Regen an, aber im Moment scheint die Sonne. Zuerst mache ich in Lajes Halt und schaue mich ein wenig um. Dabei zieht ein Regenschauer rein und es bildet sich ein herrlicher Regenbogen direkt über den Segelbooten im Hafen. Ich kaufe noch Souvenirs, wenn ich schon auf Grund des Wetters keine Whale-Watching-Tour machen kann.

Anschließend schaue ich mir die Ortschaften entlang der südlichen Küste an und schlendere ein wenig herum. Es sind die speziellen Weinberge zu sehen, in denen die Reben zwischen Mauern aus Lavabrocken stehen, und auf der anderen Seite sieht man an der Küste die Brandung gegen die Klippen schlagen. Generell stelle ich fest, dass die Insel einen sehr gepflegten Eindruck bei mir hinterlässt. Die Häuser sind alle scheinbar frisch renoviert und auch die Straßen sind in einem guten Zustand. Es ist aufgeräumt und es ist kein Unrat zu sehen.
Ich entdecke noch einen Ausguck, der zum Beobachten von Walen im vorherigen Jahrhundert gedient hat. Dort wurde nach Walen Ausschau gehalten, um die Walfänger dann dorthin zu dirigieren. Heute wird das auch noch gemacht, aber auf den Booten sind nur noch Touristen, die mit Kameras und nicht mehr mit Harpunen schießen.

Die Küste ist in diesem Teil der Insel sehr steil und ich merke, dass ich mit dem Auto immer wieder viele Höhenmeter überwinden muss, wenn ich von einem Ort zum anderen will. Schließlich am östlichsten Ende angekommen, stelle ich das Auto am Leuchtturm Ponta da Ilha ab und gehe auf die Lavaklippen hinaus, um mir die natürlichen Naturbögen anzuschauen, die das Meer aus der Lava herausgebrochen hat. Wenn man über die Lava läuft, bekommt man den Eindruck, als ob dieses Gestein erst vor kurzem erstarrt ist, dabei sind es schon einige hundert Jahre. Es ist noch absolut scharfkantig und es hat sich auch noch so gut wie keine Vegetation darauf ausgebreitet. Einfach faszinierend.

Auf dem Rückweg zur Hauptstraße fahre ich noch an einem Aussichtspunkt vorbei, zu dem ich schlussendlich noch zehn Minuten hochlaufen muss. Ich werde aber mit einem herrlichen Blick nach São Jorge hinüber belohnt. Was nicht so schön ist, sind die herüberziehenden Regenwolken.

Da die Uhr bereits fortgeschritten ist, mache ich mich nun auf der nördlichen Seite der Insel auf den Rückweg, halte nochmals an zwei Aussichtspunkten und erreiche dann Madalena zu einer Zeit, zu der ich gleich essen gehen kann.