30. Tag (20. Oktober 2025)

Gleich nach dem Aufstehen fahre ich zum Supermarkt und gehe erst einmal einkaufen. Danach mache ich mir Frühstück und überlege mir am Morgen, was ich die nächsten Tage so machen soll, da die Wetteraussichten nicht besonders gut sind für diese Woche. Ich komme zu keinem vernünftigen Plan und so beschließe ich, zuerst einmal nach Madalena reinzufahren, mich umzuschauen und ein paar Dinge zu klären. Zuerst einmal finde ich heraus, dass es doch möglich ist, in der Nebensaison mit einem Mietwagen auf die Fähre zu kommen. Deshalb buche ich gleich mal für überübermorgen die Fähre nach Faial rüber und lege mich für einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel fest. Dann schaue ich nach der Möglichkeit, eine Whale-Watching-Tour zu machen, aber die Saison scheint nun so gut wie zu Ende zu sein, weil zwei Veranstalter nicht mehr fahren und auch das Wetter und der Wellengang gegen eine Tour sprechen. So lasse ich das Thema einfach mal offen.

Am Nachmittag möchte ich mir den großen Lavatunnel hier in der Nähe anschauen, muss aber feststellen, dass dieser wegen einer instabilen Decke bereits seit Anfang des Jahres geschlossen ist. Im Internet finde ich noch den Hinweis auf einen nicht offiziellen Lavatunnel, den man auf eigene Faust begehen kann. So fahre ich nochmals in die Unterkunft zurück, ziehe die Bergstiefel an und nehme die Stirnlampe mit. Sobald ich die Küste mit dem Auto verlassen habe, befinde ich mich in dichtem Nebel. Nach zehn Minuten Fahrt erreiche ich mein Ziel und gehe das kurze Stück auf die Wiese. Der Einstieg ist sogar mit einigen Treppenstufen ausgebaut. Der Tunnel selbst ist nur wenige Meter lang, man braucht aber trotzdem die Lampe und steht in einer faszinierenden Welt. Überall tropft es von der Decke und der Einstieg ist stark zugewachsen.

Im Anschluss fahre ich wieder an die Küste hinunter und schaue mir noch das Weinanbaugebiet an, welches unter das UNESCO-Weltkulturerbe fällt. Denn die Reben stehen einzeln, umgeben von einer Mauer aus Lavagestein, um vor dem Wind geschützt zu sein. Aus der Ferne sieht es deshalb mehr aus wie ein Lavafeld als wie ein Weinberg. Selbst wenn man näher rangeht, muss man zweimal schauen, bis man es erkennt. An der Küste gehe ich dann noch über erkaltete Lava, an der sich die Brandung abarbeitet, sodass das Wasser der Wellen metertief spritzt. Wieder in der Unterkunft zurück setzte ich mich noch mit einem Bier an die Küste und schaue einfach der Brandung zu, die mich sehr fasziniert.