Es ist ein Reisetag. Ich stehe früher auf als gewöhnlich und habe auch nicht sonderlich gut geschlafen. Nachdem ich die restlichen Vorräte noch als kleines Frühstück vertilgt hatte, bin ich zum Flughafen nach Lissabon gefahren, es sind knapp zwei Stunden. Ich nehme die Autobahn und komme gleich ins Grübeln. Ich hatte mich bei EasyToll für die Mautgebühren registriert und nehme deshalb die grüne „Via-Verde-Spur“ an der Mautstelle und bin gespannt, ob das klappt. Am Ende der Mautstrecke erscheint beim Fahrzeug vor mir ein Betrag und eine grüne Ampel und bei mir jedoch nur eine gelbe Ampel, als ich durchfahre. Keine Ahnung, ob das nun richtig war, was ich gemacht habe, oder nicht. Entweder wird die Maut nun auf der Kreditkarte abgebucht oder ich bekomme einen Bußgeldbescheid nach Hause geschickt.
An der nächsten Mautstelle vor der riesigen Vasco-da-Gama-Brücke fahre ich manuell mit Kreditkarte durch und genieße die Fahrt über die mehr als zwölf Kilometer lange Brücke. Dann biege ich auf dem Weg zum Flughafen falsch ab und stehe erst einmal im Stau, finde aber gleich darauf wieder die richtige Richtung und fahre in die Straße, in der sich der Parkplatz von JetPark befinden soll, den ich im Voraus gebucht habe. Nur leider finde ich die Firma nicht und so frage ich erst einmal an einer Tankstelle. Der Kassierer kann mir dann glücklicherweise weiterhelfen und ich finde die Einfahrt. Sie sind umgezogen und haben noch kein neues Schild an der Straße. Nun ja. Ich stelle das Auto ab, nehme das Gepäck aus dem Kofferraum raus und gebe den Schlüssel ab, da sie das Fahrzeug parken werden. Ich mache mal zur Sicherheit ein Foto meines Kilometerstands. Gleich darauf werde ich mit einem Shuttle zum Terminal gefahren.
Im Flughafengebäude wimmelt es nur so von Leuten mit Gepäck und es ist sehr viel los. Ich muss noch auf die Öffnung des Check-in-Schalters warten, um mein Gepäck abzugeben, da ich zur Sicherheit ziemlich früh dran bin. Dadurch bin ich aber fast der Erste, der sein Gepäck eincheckt, und ich bin es los. An der Sicherheit haben sie ein unendlich langes Personenleitsystem mit den Zugbandabsperrungen aufgebaut. Die Leute sind gezwungen, fast 500 m durch die Bänder zu laufen. Echt verrückt! Nachdem man dann fast zehn Minuten bis zur Sicherheitskontrolle gelaufen ist, ging es zügig durch. Aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil sie wohl nicht richtig hingeschaut haben, so schnell wie sie das Gepäck durch den Scanner gejagt haben. Es war noch Zeit, um etwas zu essen. Dabei war ich froh, nicht in der Schlange zu stehen, die sich gleich daneben vor der Ausreisekontrolle gebildet hatte. Sie zog sich durch das halbe Terminal.
Der Flug war dann aufgrund des regen Flugbetriebs eine halbe Stunde verspätet gestartet. Bei der Landung waren es dann zwanzig Minuten, was aber problemlos war. Es geht auf der Insel viel entspannter zu. Ich hole meinen Mietwagen ab, auf dessen Übergabeprotokoll für Beschädigungen kaum eine Stelle nicht angekreuzt wurde, und fahre los. Auf dem Weg zu meiner nächsten Unterkunft kaufe ich noch im Supermarkt ein. Die Unterkunft ist hübsch an der Küste gelegen. Vom Garten aus hat man einen sehr schönen Blick aufs Meer und die auf der anderen Seite der Meerenge liegenden Berge der Insel São Jorge. Was ich bisher gesehen habe, ist die Insel natürlich viel grüner als das portugiesische Festland. Mal wieder ganz angenehm für die Augen.
Jedenfalls entspanne ich jetzt erst einmal, gehe noch was zu Abend essen und schaue mal, was ich morgen machen kann, auch wenn die Vorhersage Dauerregen prognostiziert.