Ich verlasse Granada wieder und bin ziemlich froh, als ich mich wieder mit dem Auto auf einer Hauptstraße befinde, denn es war wieder eine ziemliche Kurbelei, aus der Altstadt rauszukommen. Auf dem Weg nach Gibraltar mache ich noch einen Zwischenstopp in Ronda. Auch hier muss ich durch die Altstadt, um auf einen Parkplatz zu kommen. Das funktioniert aber gut, sodass ich mich nur wenig später an der ältesten Stierkampfarena des Landes befinde und diese auch besichtigen kann. Es ist sehr interessant, diese im Detail zu entdecken, auch wenn ich Stierkämpfe grundsätzlich ablehne. Aber es hat nun mal alte Tradition in Spanien. Sowohl die Arena selbst als auch die spanische Pferdedressur, die hier heute noch praktiziert wird, sind imposant.
Anschließend gehe ich die Straße runter und schaue mir die „Neue Brücke“ an, für die Ronda so berühmt ist. Sie ist über hundertzwanzig Meter hoch und überspannt die noch tiefere Schlucht, und das bereits seit dem 18. Jh. Es sind natürlich Heerscharen von Tagestouristen hier, obwohl es in dieser Jahreszeit nicht mehr die Hauptsaison ist. Ich versuche noch, näher an die Brücke zu kommen, kaufe ein Ticket in der Annahme, dass man auf dem Weg hinunter in die Schlucht kommt, jedoch war dies nur der Eintritt für einen kleinen Raum in der Brücke. Also außer Spesen nichts gewesen. Schließlich finde ich doch noch den richtigen Weg in die Schlucht hinunter, bezahle auch dort meinen Eintritt, kann hinabsteigen bis zum Brückenfuß, aber der weitere Weg unter der Brücke hindurch in die Schlucht ist gesperrt und kann nicht betreten werden. Nun ja, mehr kann man nicht machen, und als ich wieder oben bin, gehe ich noch durch die Einkaufsstraße zum Auto zurück.
Auf der weiteren Fahrt entscheide ich mich, durch die Berge nach Gibraltar zu fahren und nicht die Autobahn zu nehmen. Dabei bin ich natürlich fasziniert von der kurvigen Strecke, aber hauptsächlich durch die zahlreichen Ausblicke auf die „weißen Dörfer“ Andalusiens.
Nach rund zwei Stunden erreiche ich schließlich Gibraltar, beziehungsweise La Línea de la Concepción, den Ort auf der spanischen Seite, und checke im Hotel ein. Der berühmte Felsen ist aber gut zu sehen und ich gehe mal zu Fuß an die Grenze, um zu klären, wo ich mich morgen einreihen muss, wenn ich rübergehe.