1. Tag (21. September 2025)

Ich bin mit dem eigenen Auto unterwegs und sehr früh aufgebrochen, um nach Südfrankreich zu fahren, besser gesagt nach Béziers. Aber gleich nachdem ich losgefahren bin, gibt es bereits eine Sperrung der Autobahn, so dass ich gleich mal eine Umleitung fahren muss. Auch später ist die Rheintalautobahn gesperrt, was ich rechtzeitig mitbekomme, so dass ich auf die französische Seite wechseln kann, um nicht davon betroffen zu sein. Ich komme trotzdem gut voran und erreiche Lyon noch ohne Regen, danach aber hört es nicht mehr wirklich auf, bis ich fast am Mittelmeer bin. Ich nehme nicht die klassische Route, sondern fahre nach Clermont-Ferrand rüber und nehme die La-Méridienne-Strecke quer durch das Herz Frankreichs. Ich wollte die spektakuläre Landschaft genießen, durch die sich die Autobahn in zahlreichen Kurven schlängelt, aber durch den Regen ist leider von der Landschaft nicht viel zu sehen und auf den höchsten Höhen des Massif Central herrscht Nebel.

Aber als ich in Millau ankomme, hat der Regen aufgehört und die Wolken sind ausreichend hoch, so dass ich mir das berühmte Viadukt von Millau anschauen kann. Es ist die größte Brücke der Welt. Mit einer Länge von 2.500 m, einer Fahrbahnhöhe von bis zu 270 m und Pylonen, die eine Höhe von bis zu 343 m erreichen, stellt sie alle anderen Brücken seit nun zwanzig Jahren in den Schatten. Ich fahre die Ausfahrt nach Millau ab und hinunter ins Tal, um den ersten Eindruck zu bekommen. Von Millau aus ist die Brücke nicht wirklich zu sehen, da sie sich hinter einer Talbiegung befindet. So steuere ich zuerst Peyre an, ein mittelalterliches Dorf, von dem aus man 5 der 7 Pylonen sehen kann. Als ich die Brücke dort zum ersten Mal sehe, bin ich schwer beeindruckt. Sie ist einfach nur riesig, wirkt aber erstaunlich leicht, obwohl die Pylonen massiv sind, als ich mich später direkt neben ihnen befand.

Ich steuere verschiedene Aussichtspunkte an. Direkt unter der Brücke ist deren gigantische Höhe kaum zu erfassen. Besser wird es, als ich auf eine Anhöhe gefahren bin, die sich etwa in der halben Höhe befand. Aber es ist nicht nur die Höhe, sondern auch die Länge. Selbst als ich dann wieder auf die Autobahn bin, um drüberzufahren, hatte ich fast den Eindruck, sie endet gar nicht, weil immer noch ein Pylon voraus war.

Als ich schließlich nach einer weiteren guten Stunde in Béziers angekommen bin, war es mal wieder ein langer Tag auf Reisen, so dass ich nach dem Einchecken im Hotel nur noch was essen gegangen bin.