Zuerst habe ich mir in Mammoth Hot Springs den Sonnenaufgang angeschaut, als die ersten Sonnenstrahlen auf die weißen Kalkterrassen der heißen Quellen gefallen sind. Es hat sich gelohnt, als die eigentlich weißen Terrassen in tiefen Orange erstrahlen.
Dann mache ich mich auf die Strecke, wo ich wieder unzählige Male angehalten habe, um mir die dampfenden Quellen, die es zahlreich entlang der Straße gibt, anzuschauen. Ganz speziell war es anzusehen, wenn das Gras noch vom Raureif aus der Nacht bedeckt war. An den „Roaring Mountains“ an dessen Flanken heiße Fumarole fauchen, die im 19. Jahrhundert so laut gewesen sind, dass es zur Namensgebung geführt hat. Ich warte hier, bis die ersten Sonnenstrahlen über die Bergkuppe blitzen und den aufsteigenden Dampf angestrahlt haben.
Meinen heutigen längeren Halt habe ich an dem Norris Geyser Basin gemacht. Schon der erste Blick hat mich sehr beeindruckt, weil sehr viele dampfenden Löcher und Quellen zu sehen sind. Es ist auch die Größe der Fläche, über die sich das Gebiet erstreckt. Ich spaziere durch das weitläufige Areal und versuche keinen der Stege auszulassen. Das Licht am Morgen war noch besonders schön und ich verlasse das Norris Porcelain Basin und mache mich auf den weiteren Weg ins Norris Back Basin, wo ich auf meinen ersten kleinen Geysir treffe, der gerade aktiv ist. Ich bin ganz begeistert, das spritzende Wasser zu sehen. Anschließend folge ich weiter dem Weg und schaue mir die zahlreichen Quelltöpfe in ihren unterschiedlichen Farben an. Dann erreiche ich den aktuell größten aktiven Geysir der Welt, den Steamboat Geysir, der seit rund fünf Jahren wieder regelmäßiger, alle 3 bis 4 Monate ausbricht und dabei eine Höhe von 130 m erreicht. Heute ist er aber ruhig und wirft Wasser nur ein paar Meter weit aus. Im Hintergrund sind jedoch zahlreiche abgestorbenen Bäumen zu erkennen, die von der deutlich häufigeren Aktivität des Geysirs zeugen.
Nach etwas mehr als zwei Stunden war ich wieder am Auto zurück und bin weitergefahren, um mir die nächsten heißen Quellen, die Artist Paintpots anzuschauen. Es gab nur einen kurzen Wanderweg und die Quellen waren vergleichsweise nett anzuschauen. Dann habe ich etwas weiter die Straße hinunter noch einen kurzen Stopp an der Bery Spring, welche mit seiner tiefblauen Farbe beeindruckt. Gleich darauf schaue ich mir am Straßenrand noch die Gibbon Falls an, wo ich noch ein kleines Picknick einlege. Gleich anschließend ging es weiter, um einen kleinen Abstecher durch den Firehole Canyon zu machen. Der Fluss schäumt als Weißwasser durch die Schlucht und stürzt sich die Firehole Falls hinunter. Auch in diesem Canyon gab es wieder zahlreiche Stellen, an denen man anhalten und aussteigen konnte.
Da mir der Warnton des Sicherheitsgurtes beim vielen Ein- und Aussteigen auf den Geist gegangen ist, habe ich den Gurt einfach eingesteckt und bin auf ihn drauf gesessen. Das hat wunderbar funktioniert und ich hatte dieses wahnsinnig machende Geräusch nicht mehr in den Ohren.
Das Lower Geyser Basin habe ich mir als nächstes angeschaut. Es ist ein überschaubar großes Gebiet und schnell umrundet, da der vorgegebene Weg nicht sehr weit ist. Komme an der blauen Silex Spring vorbei, sehe die Fountain Paint Pots mit ihren unterschiedlichen Farben und den Red Spouter Mudpot. Etwas weiter hatte ich Glück und sehe den Spasm Geysir ausbrechen. Er spuckt nicht besonders hoch und auch nicht besonders spektakulär, aber dafür recht schön und durchaus lange. Die Straße zur Hauptattraktion, dem Great Fountain Geyser ist aus nicht ersichtlichen Gründen gesperrt und ich bin zu faul die drei Kilometer hin- und zurückzulaufen. So fahre ich weiter.
An den Midway Geyser Basin bin ich vorbeigefahren, weil ich mir heute noch das Biscuit Basin angeschaut habe. Der Sapphire Pool ist dort die Attraktion, aber da sich gerade der Himmel zuzieht, entscheide ich mich nicht allzu lange zu bleiben und nun direkt zum Old Faithful Inn zu fahren und im Hotel einzuchecken.
So konnte ich mir kurz nach meiner Ankunft zum ersten Mal einen Ausbruch des Old Faithfuls anschauen. Danach habe mich wieder neu organisiert und mir kurz nach Sonnenuntergang einen weiteren Ausbruch angeschaut. Ich bin begeistert, da dieser Geysir eine Höhe von 30 bis 50 m erreicht und dadurch sehr beeindruckend ist. Man kann die große Anziehungskraft dieses Düsengeysirs nicht wirklich entziehen. Am Abend habe ich beim nächsten Ausbruch des Old Faithful bei Vollmond noch mit Nachtaufnahmen experimentiert, was aber zu keinen guten Resultaten führte.
Spät am Abend habe ich dann meine Reservierung im Dinning Room des größten Blockhauses der Welt wahrgenommen und mir den leeren Magen wieder gefüllt.