3. Tag (25. September 2023)

Upper Fall

Lower Fall

Heute bin ich früh zu Frühstück gegangen. Leider war das Frühstück genauso schlecht wie gestern Abend das Abendessen.

So war ich noch vor Sonnenaufgang unterwegs und bin zuerst zum Artists Point am South Rim des Grand Canyon of the Yellowstone gefahren und habe mir dort die Lower Falls während des Sonnenaufgangs angeschaut. Nach gut eineinhalb Stunden bin ich zu Fuß aufgebrochen, um auf den kleinen Wanderweg zurück zum Upper Fall zu wandern und habe dabei die vielen Aussichtspunkte an lang des Canyons genossen. Als ich wieder am Auto zurück war, bin ich auf die andere Seite gefahren, um mir dort die Aussichtspunkte aufzusuchen. Zuerst zum „Brink of Upper Falls“. Es ist ein Aussichtspunkt direkt am Rand des Wasserfalls. Ziemlich beeindruckend, auch wenn man nicht viel mehr sieht als die Fallkante. Dafür bekommt man das Donnern des Wassers umso mehr mit. Der nächste Aussichtspunkt war dann der „Brink of Lower Falls“, wo am ebenfalls an den Rand des Wasserfalls stehen konnte. Der Serpentinenweg durch den lichten Wald nach unten war jedenfalls schön.

Viel besser hat mir der „Lookout Point“ am North Rim gefallen. Von diesem aus hatte man einen sehr schönen Blick auf die Lower Falls und als ich abgestiegen bin zu einer weiteren Plattform wurde es noch besser, da man hier dem Wasserfall deutlich näher ist als am Artists Point.

Somit war der Vormittag bereits gelaufen und ich habe noch schnell eine Karte des Nationalparks beim Visitor Center geholt, als mir ein Ranger die Auskunft gab ich sollte nicht auf den Mt. Washburn wandern, da sich dort viele Bären aufhalten. Ich war kurz verunsichert und habe dann mir gesagt, es werden schon keine Bären da sein. Als ich die Schotterpiste zum Wanderparkplatz hochgefahren bin, habe ich schon die vielen Autos auf dem Parkplatz gesehen und dachte mir, wenn so viele Leute da sind, wird es wohl keinen Bären geben. Die Warnung jedoch hatte wohl bei vielen Leuten gewirkt, denn jeder Zweite hatte ein Bärenspray mit dabei. Der Anstieg führte über eine geschotterte, nicht sonderlich schöne Fahrstraße den Berg hinauf. Die Aussichten in der baumlosen Höhe waren jedoch bei jedem Schritt beeindruckend. Als ich nach rund zwei Stunden schließlich den Gipfel in über 3.100 m Höhe erreichte, war es mit meiner Kondition nicht mehr weit her. Ich brauchte erst mal eine gewisse Zeit, um wieder zu Atem zu kommen.

Die Aussicht in alle Himmelsrichtungen von diesem zentral im Park gelegenen Gipfel ist fantastisch und es wert die Wanderung zu machen, vor allem wenn man es, wie ich heute noch bei solch einem wolkenlosen Himmel erleben kann. Im Osten sind schneebedeckte Gipfel zu sehen, im Süden hatte man einen Blick auf den Grand Canyon of the Yellowstone und dahinter den Lake Yellowstone. Man sah sogar den Verlauf des Yellowstone Rivers bis zum Canyon. Im Westen waren Hügel und Wälder zu sehen und im Norden eher Steppen und Hochebenen. Ich verbringe eine ganze Zeit auf dem Gipfelplateau, vor allem, nachdem ich entdeckt hatte, dass es ein kleines, vor allem windgeschütztes Besucherzentrum im Beobachtungsposten für Waldbrände gibt.

Der Abstieg ging dann wesentlich leichter von der Hand, habe jedoch trotzdem alle Muskeln gespürt als ich zurück am Auto war. Schnell noch einen Abstecher ins Hotel, um eine Dusche zu nehmen, um mich gleich anschließend wieder auf den Weg zu machen, das verbleibende Tageslicht im Hayden Valley zu nutzen, um vielleicht noch einige Bisons zu sehen. Als ich ankomme, war nicht viel zusehen, außer einem großen Bullen, der in schönem Abendlicht am Flussufer stand und ein entsprechendes Fotomotiv abgab. Als es Dunkel wurde, bin ich zurück und direkt zum Essen. Es war heute genauso wie gestern, aber da es die einzige Möglichkeit ist etwas zum Essen zu bekommen war es eben alternativlos.