2. Tag (24. September 2023)

Ich bin sehr früh aufgestanden. Der Jetlag hat keinen längeren Schlaf zugelassen. So habe ich mich am Morgen mal für die Reise organisiert und mich dann vor Sonnenaufgang noch auf den Weg in den Yellowstone NP gemacht. Als ich die Tür aufgemacht habe, musste ich zu meiner Überraschung das Auto freikratzen, da es heute Nacht Frost gab.

Ich fahre los und werde gleich darauf mit einem schönen Morgenrot belohnt. Die Fahrt nach Jackson dauert nur rund zweieinhalb Stunden. Dort mache ich erst einmal eine längere Pause. Nehme zuerst was zum Frühstück und gehe in den Supermarkt. Nach dem Tanken mache ich mich dann auf in den Yellowstone National Park. Auf der Strecke habe ich an verschiedenen Aussichtspunkten angehalten, als sich der Hochnebel gelichtet hatte. Es war ein toller Blick auf die Berggipfel des Teton und des ganzen Gebirgszuges. Die Gipfel hatten bereits frischen Schnee bekommen, sodass sich eine tolle Kulisse gebildet hat. Dann ging es in den Grand Teton NP. Bei der Einfahrt wollte ich ein Ticket kaufen, wurde aber aufgrund der vielen Fahrzeuge, die heute an einem Sonntag in den Park wollten, einfach durchgelassen. Im Teton NP bin ich dann auf die Teton Park Road abgebogen und habe an einigen Punkten entlang der Straße angehalten und die Blicke auf die Bergwelt genossen. Nach dem Jackson Lake erreichte ich wieder die Hauptstraße und kam gleich darauf zum Eingang des Yellowstone. Ich kaufte mir einen Jahrespass für alle National Parks und fuhr hinein. Da ich sechs Tage für den Park eingeplant habe, konnte ich mir auch Zeit nehmen für die kleineren Sehenswürdigkeiten. So habe ich meinen ersten Stopp am Moose Wasserfall eingelegt. Ein kleiner Wasserfall, der schön gelegen ist und dessen Flusslauf mir einen ersten Eindruck verschafft hat. Weiter entlang der Straße lagen dann die Lewis Canyon Falls und die Lewis Falls. Um diese Wasserfälle mir anzuschauen, musste ich noch illegaler durch eine Baustelle gehen, was aber sonntags nicht schwierig, weil da nicht gearbeitet wurde.

Weiter ging es die Straße nach Norden folgend bis zum West Thumb Geysir Basin, dem ersten geologisch aktiven Gebiet welches ich angeschaut habe. Es liegt direkt am Ufer des Yellowstone Lakes. Der erste Eindruck war jedoch nicht gerade spektakulär, aber ich nahm mir trotzdem Zeit entlang der Stege das Gebiet zu erkunden. Es sind kleinere, recht ruhige Tümpel zu sehen, die in unterschiedlichen Farben schillern. Der Höhepunkt war der Black Pool, der entgegen seiner Namensgebung mit glasklarem, kräftig türkisfarbenem Wasser aufgewartet hat. Direkt am Seeufer waren dann noch kleinere Geysire zu sehen, die so vor sich hin blubbern.
Als ich wieder im Auto saß, ging die Fahrt entlang des Seeufers, mit einem kurzen Stopp am Gull Point und einem Blick über den See bis zum Yellowstone River, der dem See entspringt. Den ersten Stopp am Fluss legte ich an den LeHardy Rapits ein. Weiter geht’s zu Gebiet um den Mud Vulcano. Hier gibt es die Dragon’s Mouth Spring zu erwähnen und den Black Dragons Caldron in der Nachbarschaft zum Sour Lake zu bestaunen. Aber auch der Blick über das Tal und die zahlreich aufsteigenden Dampfschwaden aus den unterschiedlichen Quellen ist herrlich.

Da sich der Tag bereits zum Abend neigt, fahre ich weiter zum Haiden Valley in der Erwartung Bisonherden zu sehen. Das erfüllt sich leider nicht, da die Tiere aktuell nicht hier sind. So genieße ich den Ausblick über das Tal und den Fluss in seinem Grund. Zu meiner Freude erkenne ich aber noch einen einzelnen Bison, der sich in der Nähe befindet und den ich eine ganze Zeit lang beobachte.

Schließlich fahre ich weiter, um das Hotel in Canyon Village zu erreichen. Werde aber von Wapiti-Hirschen auf der anderen Flussseite aufgehalten und musste gleich anschließend nochmals anhalten, um einen Bison zu beobachten, der den Fluss durchquert hat. Das war richtig spektakulär, wie der große Bulle im Wasser immer kleiner wurde und dann klatsch nass auf meiner Flussseite wieder aus den Fluten stieg und im Wald verschwand.

Erst als es bereits dunkel war, erreichte ich schließlich die Lodge.