12. Tag (04. Oktober 2023)

Ich habe den Tag heute zwei Stunden später angefangen, weil ich das Yosemite Valley wieder verlasse und den Tioga Pass überquere, um auf die andere Seite der Berge zu kommen. Unterwegs will ich mir natürlich einiges anschauen und auch unternehmen. Ich halte natürlich immer wieder an allen möglichen Aussichtspunkten und schaue mir die Gegend an, bevor ich meinen ersten großen Stopp am Tuolumne Grove mache. Es ist ein kleiner Spaziergang um zu den riesigen Sequoia Bäumen zu kommen, die es hier im Yosemite gibt.

Als ich die Bäume nach vielen Jahren wieder das erste Mal sehe, bin ich genauso erstaunt wie damals. Auf dem Rundweg schaue ich mir auch den Dead Giant Tunnel Tree an, der immer noch steht und durch den man immer noch hindurchlaufen kann. Die lebenden Exemplare dieser Bäume können bis zu 3.000 Jahre alt sein. Solch ein Alter kann man sich kaum vorstellen und man braucht erst gar nicht zu überlegen, was alles in der Geschichte der Menschheit in dieser langen Zeit geschehen ist.

Dann bin ich weitergefahren und habe den nächsten Stopp am Olmsted Point eingelegt. Ein wirklich sehenswerter Halt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, den Half Dome von der Passstraße aus sehen zu können. Aber von hier aus ist es möglich. Es treffen hier auch mehrere Wanderwege zusammen, wie man den Schildern entnehmen kann, die quer durch den Park verlaufen. Ich wäre am liebsten einfach losgelaufen.

Etwas weiter die Straße entlang parke ich das Auto und mache eine kleine Wanderung um den bekannten Tenaya Lake an dem die Straße vorbeiführt. Es ist ein schöner Weg, den ich auch wieder zurückgehe, da ich nicht an der Straße entlang laufen möchte.

An den Tuolumne Meadows halte ich am ersten Parkplatz und folge einfach dem Wanderweg, der hier startet. Ich habe angenommen, dass er an den Wiesen entlangführen wird, aber je weiter ich gehe, desto mehr führt er immer mehr in den Wald hinein und auch nicht unbedingt in Richtung der Wiesen. An einer Gablung treffe ich auf ein Pärchen, welches mir entgegenkommt. Sie erklärten mir, dass ich auf diesem Weg zum Fluss komme und zu den Kaskaden. Das war ja mal interessant, denn diese Kaskaden sind auf keiner der Touristenkarten erwähnt. Als ich am Ende des Wegs angekommen bin, war es unglaublich schön wie das Wasser über den Granit geflossen ist. Ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen. Weil immer noch eine weitere interessante Stufe gefolgt der nächsten gefolgt ist, bin ich über die Felsen am Ufer einfach dem Wasser weiter flussabwärts gefolgt. Nach einer Stunde war es wieder an der Zeit den Rückweg anzutreten und so bin ich zufällig an eine sehr schöne Ecke des Parks gekommen, was definitiv ein besonderes Highlight war.

Am Haupt-Parkplatz der Wiesen gehe ich noch schnell zu den Soda Springs. Eine Besonderheit, weil man sich bis heute geologisch nicht erklären kann, warum diese Quellen hier existieren. Die Quellen selbst sind gar nicht so spektakulär anzuschauen, sodass ich mich gleich wieder auf den Rückweg gemacht habe.

Dann überquere ich die Passhöhe und verlasse den Park. Auf dieser Seite der Passstraße geht es steil hinunter und man erreicht direkt den Mono Lake, der durch die tief stehende Sonne in sanftes Licht getaucht wurde. Ich nehme mir noch Zeit zum Fotografieren und mache mich erst anschließend auf den Weg nach Bridgeport, meinem heutigen Übernachtungsort.

Zum etwas zu Essen gehe ich schnell in ein kleines Restaurant auf der anderen Straßenseite und bezahle auch hier recht viel fürs Essen. Mit gut gefülltem Magen gehe ich in die Unterkunft zurück und falle wieder einmal nach einem ereignisreichen Tag müde ins Bett.