2. Tag (09. Juni 2023)

Unser erster voller Tag in Schottland. Bereits um fünf Uhr morgens ist es taghell. Auch gestern Abend schien noch die Sonne als ich mich hingelegt habe. Es werden lange, helle Tage. Schön!

Wir sind mit dem Auto einmal um die Insel herum unterwegs. Wir lassen uns Zeit, halten zwischendurch an und schauen uns die Gegend an. Die Straße ist sehr eng, sehr kurvig und übersät mit Unebenheiten und Schlaglöchern. Es macht Spaß zu fahren, ist aber auch nicht ohne, da man hinter den Kurven nichts sieht. Im Süden haben wir noch den Tipp bekommen, einen Schlenker zu fahren, runter an die Küste. Dort machen wir Halt und genießen den Blick aufs Meer und auf eine vorgelagerte Insel mit Leuchtturm. Dann fahren wir weiter und halten an den Machrie Moor Standing Stones, um einen kleinen Spaziergang zu einem Steinkreis zu machen, der rund 6.000 Jahre alt ist. Es ist immer wieder faszinierend, auf Orte zu treffen aus denen hervorgeht, dass dort vor Urzeiten bereits Menschen gesiedelt haben.

Dann sind wir quer über die Insel gefahren und haben uns das Brodick Castle angeschaut. Leider war das Gebäude zur Renovierung eingerüstet. Innen war die Pracht jedenfalls vollumfänglich zu sehen. Die knapp hundert Hirschköpfe, die im Treppenhaus gleich nach dem Eingang an der Wand hingen, waren schon beeindruckend. In den einzelnen Zimmern konnte man dann den Prunk sehen, mit dem sich die Superreichen des 19. Jahrhunderts geschmückt haben. Schon damals gab es also Leute, die mehr Geld hatten als sie ausgeben konnten. Jedoch war deren Reichtum auf Sklavenarbeit in den Kolonien begründet, was auch in einem kleinen Nebenraum thematisiert wurde.

Nach dem Schloss haben wir uns noch die Gärten angeschaut und sind durch die weitläufige Anlage geschlendert. Es ist unsere erste Parkanlage, die wir bewundern, weil sie so herrlich angelegt ist. Ganz nebenbei sind wir auch auf das „Bayrische Sommerhaus“ gestoßen, welches nur mit Zapfen innen kunstvoll verkleidet war.

Anschließend machen wir uns noch auf den Weg nach Norden, kommen an dem berühmten 12 – Apostel – Haus vorbei, machen Halt am Dougarie Boathouse und sind am Schluss doch nochmals ganz um die ganze Insel herumgefahren, weil die Strecke durch die Berge, welche wir eigentlich nehmen wollten, gesperrt war. Abends sind wir der Einfachheit halber wieder in das gleiche Restaurant wie gestern gegangen.

Anschließend haben wir im Guesthouse noch auf der Terrasse den Blick aufs Meer genossen. Die Midges aber haben uns dann vertrieben, so dass wir den Rest des Biers im Zimmer tranken.