Heute beginnt der Tag recht spät für uns. Ich bin alleine beim Frühstück, da Beate sich was vom Fischladen besorgt hat. Ich gehe anschließend noch in den Hafen und schaue mich um. Als ich wieder zurück im Hotel bin, fängt es an zu regnen. Wir machen uns Gedanken, weil wir das Speed-Boot gebucht haben, um auf die Insel May zu fahren. Im Regen kann sowas aber recht unangenehm und sehr nass werden. So warten wir ab, da wir noch ein bisschen Zeit haben.
Es regnet noch immer, als wir uns mit Schirm und Regenjacke zum Anleger aufmachen. Als wir dort auf den Veranstalter treffen erfahren wir, dass es zum Glück zusätzlich zur Schwimmweste auch Ölzeug zum Ausleihen gibt. Dick eingepackt verlassen wir den Hafen und kauern uns auf die Sitze. Gleich nach der Hafenausfahrt legt unser Skipper die Knüppel auf den Tisch und die Regentropfen schlagen bei voller Fahrt unangenehm ins Gesicht. Aber die See ist relativ ruhig, so dass unser Boot wenigstens nicht hart auf den Wellen aufschlägt.
Nach knapp einer halben Stunde erreichen wir die Insel, und als wir an Land gehen hört der Regen auf. Wir können das Ölzeug ausziehen und es im Besucherzentrum an einen Haken hängen.
Es sind hunderte, wenn nicht gar tausende Vögel in der Luft und überall ist “Action”. Es nisten rund 45.000 Paare von Papageientauchern auf der Insel und zudem wohl tausende von Dreizehenmöwen, Tordalke, Trottellummen und Eiderenten. Wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen. Natürlich sind die Papageientaucher fast uns einziges Ziel. Tiere im Flug, am Boden und in Interaktion. In Gruppen mit und ohne Fisch im Schnabel. Es sind schon sehr fotogene Tiere, die auch lustig anzuschauen sind. So vergeht die Zeit viel zu schnell.
Wir machen noch eine kleinere Runde während unserer letzten Stunde, die wir auf der Insel haben. Sehen dann doch noch Tordalken-, Lummen- und auch Möwen-Nester mit Küken. Und zu guter Letzt noch Papageientaucher mit Fischen im Schnabel, die einfach nur so dastehen und in die Weltgeschichte schauen. Sehr lustig.
Auf dem Rückweg zum Festland schauen wir uns vom Wasser aus die Klippen im Westen der Insel an. Mit den Speed-Boot und ohne Regen macht es Spaß, und wir sind in null Komma nichts wieder zurück in Anstruther.
Zur Stärkung gehen wir heute wieder ins Restaurant „The Bank“, in dem wir gestern bereits gut gegessen haben.