Wir fahren zum Sossusvlei rein. Auf den rund 60 km zeigen sich die ersten Dünen bei aufsteigender Sonne mit ihrem ganz individuellen Schattenwurf. Wir halten immer mal wieder an, um ein paar Bilder zu machen und erreichen den Parkplatz am Ende der Straße. Von dort geht es ein kurzes Stück zum Parkplatz des Dead Vlie, welches wir im Shuttle zurücklegen, da es sich um eine Sandpiste handelt, die mit unserem Auto nicht befahren werden kann. Der Traktor, der den Anhänger mit den ganzen Touristen zieht hat aber keinerlei Problem.
Wir schauen uns um und erspähen eine Oryx Antilope. Da ich unbedingt solch ein Tier auf dieser Reise fotografieren wolle steigen wir früher aus, folgen dem Tier über den sandigen Untergrund und hoffen auf ein gutes Foto. Das Tier bewegt sich natürlich von uns weg, aber wir kommen doch so nahe heran, dass ein gutes Bild entsteht.
Dann gehen wir zu Fuß die letzten Meter zum Parkplatz und kommen auf die Idee, am Rande des Dead Vlie auf eine Düne rauf zu gehen, um einen Überblick zu erhalten, obwohl wir beide noch heute Morgen fest der Meinung waren, dass wir das nicht unbedingt tun müssen. So erklimmen wir den Grat und erhalten natürlich mit jedem weiteren Meter einen besseren Blick auf die umliegende Landschaft und das unter uns liegende Dead Vlie. Nach einer entsprechenden Pause auf dem höchsten Punkt reizt es uns dann natürlich doch noch, ein Stück weiter zu gehen, um es auf den Gipfel von Big Daddy zu schaffen. Der Aufstieg dauert rund 1 ½ Stunden und wir haben nach Keuchen und Schnaufen einen super schönen Überblick von oben, denn es ist eine der größten Dünen der Welt, die sich rund 300m über dem Vlie erhebt. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick über weite Teile der Dünen des Namib-Naukluft Parks. Wir verbringen eine ganze Weile dort oben und können uns kaum satt sehen. Dann wird es Zeit für den Abstieg, der direkt ins Dead Vlie führt und vielleicht gerade einmal rund 3-5 Minuten dauert. Unten angekommen müssen wir erst einmal unsere Schuhe ausleeren bevor wir das Dead Vlie überqueren und anschauen können.
Die Kameldornbäume, die geschätzt vor 600-800 Jahren abgestorben sind, bieten natürlich noch jede Menge Motive für tolle Bilder im Kontrast zum Weiß des Vlies, dem rot der Dünen und dem stahlblauen Himmel. Dann gehen wir den direkten Weg zurück zum Parkplatz an dem man auf das Shuttle zum Hauptparkplatz wartet. Plötzlich kommt noch ein Schakal vorbei, der gar nicht scheu in geringem Abstand an uns vorbeiläuft.
Anschließend werden wir noch zum Sossusvlei gefahren, weil dort noch andere Leute abzuholen sind. Spontan steigen wir aus und schauen uns dies auch noch an, zumal im Vlie noch Wasser steht und man daran wirklich sehen kann wie diese Landschaft entstanden ist. Dort treffen wir erneut auf eine Oryx Antilope, die sich dieses Mal in viel geringerem Abstand bewegt. Ich bin begeistert.
Wir lassen den Oryx ziehen, gehen zum Wasser rüber und schauen uns ganz alleine das Sossusvlei an. Dann kommt auch schon der nächste Shuttle und wir fahren zum Hauptparkplatz zurück. Jetzt erst einmal was zu Trinken, denn ich hatte in der Annahme, dass wir ja eh nicht auf eine Düne gehen kein Wasser mitgenommen.
Auf der Fahrt nach Sesrim zurück machen wir noch an der Düne 45 einen Stopp um weitere Bilder der Sanddüne zu machen. Kurz vor dem Ausgang aus dem Park läuft uns dann erneut ein Oryx quer zur Straße ins Bild. Wow, so haben wir heute bereits dreimal so viele Oryx Antilopen gesehen als ich auf der ganzen letzten Namibia Tour.
Im Camp zurück haben wir den Staub mit einem kühlen Bier am Pool runtergespült und sind nach dem Sonnenuntergang zum Essen in die Lodge rübergefahren.