4. Tag (08. August 2022)

Der Himmel ist wolkenlos als wir aufstehen. Wir packen unsere Sachen zusammen und machen uns nach dem Frühstück dann endgültig auf den Weg, das südliche Afrika zu erobern. Aber zuerst machen wir noch einen kurzen Abstecher auf den Signal Hill, wobei der Himmel recht bewölkt ist, und damit die Sicht auf die Stadt nicht besonders.

Ein kurzer Stopp bei unserer Mietwagenfirma Downtown hat leider nicht den erhofften Erfolg gebracht, die wohl nötigen Papiere für den Grenzübertritt nach Namibia zu erhalten, die sie uns versprochen hatten per Mail zu schicken als wir das Auto am Flughafen abgeholt haben. Aber wir haben nun wenigstens einen ausgedruckten Mietvertrag, den sie uns mit erstauntem Blick auf unsere Nachfrage ausgestellt haben.

Inzwischen ist der Himmel aufgerissen und wir entschließen uns noch einen weiteren Abstecher zum Blowberg Strand zu machen, um den Tafelberg wolkenlos zu fotografieren.

Es hat alles wunderbar geklappt und wir haben unsere Bilder im Kasten. Als wir zum Auto zurückkommen springt beim Starten der Wagen mehrfach nicht an. Mir geht schon vieles durch den Kopf, bis mir auffällt, dass ich den Automatik Fahrhebel auf „drive“ stehen habe und nicht auf „park“, so dass es auch nicht gehen konnte. Was für ein dummer Fehler, aber auch Erleichterung, dass es nun doch losgehen kann.

Wir fahren durch ein Township auf die Autobahn zurück, wobei wir froh sind, dass wir dort nicht anhalten mussten und verlassen die Stadt nun endgültig. Wir kommen gut voran, bis uns die Polizei stoppt. Da ich zu schnell unterwegs war dachte ich schon an einen Strafzettel, aber zum Glück war es nur eine Routinekontrolle, bei der die Papiere kontrolliert wurden. So konnten wir nach wenigen Minuten weiterfahren. Puh.

In Citrustal machen wir unsere erste Pause an „Die Kleine Schuur“ und probieren frisch gepflückte, reife Mandarinen. Diese schmecken so lecker, dass wir gleich 2 Sack für einen läppischen Preis kaufen und mitnehmen. Dort sehen wir auch gleich die erste kleine Fläche von Wüstenblüten, die hier wohl einige Zeit früher dran sind. Zu unserer Unterhaltung beobachten wir auch noch fasziniert Webervögel die gerade damit beginnen ihre Nester zu „weben“.

Auf der weiteren Fahrt erhalte ich eine SMS und ignoriere diese zuerst einmal. Nachdem sich rund eine Stunde später eine weitere SMS angekündigt hat schaue ich doch einmal auf mein Smartphone und stelle fest, dass es sich um eine Warnung der Mietwagenfirma handelt. Auf Grund von Telemetriedaten wurde mir mitgeteilt, dass ich zu schnell gefahren bin, wobei ich das gar nicht so empfunden habe. 160km/h ist ja nicht wirklich schnell auf einer leeren Straße! Die Warnung beinhaltet den Versicherungsverlust und schlimmstenfalls den Entzug des Fahrzeugs. Na Bravo, willkommen in der Zukunft, die totale Überwachung ist bereits Realität. Das macht keinen Spaß mehr!

Nach fünf Stunden Fahrt erreichen wir dann Springbok und checken in unserer Unterkunft ein. Da wir immer noch keine Papiere der Mietwagenfirma zum Grenzübertritt erhalten haben, versuchen wir diese natürlich telefonisch zu erreichen, jedoch ohne Erfolg.

Dann gehen wir noch was essen und als wir zurückkommen, schalten zuerst einmal unsere elektrischen Heizdecken im Bett an, denn in Springbok auf rund 1.500m ist es recht kalt und die Häuser haben keine Heizungen.