Am Morgen werden wir zu einer Tour abgeholt, die wir gestern noch gebucht hatten. Wir fahren mit einem Minibus nach Walfisch Bay und gehen an Bord eines Katamarans zu einer Bootstour hier in der berühmten Walfischbucht. Wir wollen auf jeden Fall ein paar Delfine sehen. Das gelingt auch gleich zu Beginn, leider jedoch liegt die ganze Bucht noch im morgendlichen Nebel, was den Fotos einen gräulichen Charme gibt.
Dann kommt eine Robbe an Bord und wenig später ein zahmer Pelikan der mit Fisch gefüttert werden will. Wir fahren weiter raus zur Robben-Kolonie, in der 50.000 Robben leben. Am Strand sind zahllose Tiere zu sehen, und im Wasser ist jede Menge los. Nach einer Weile drehen wir ab und fahren aus der Bucht hinaus auf den Atlantik, was wir gleich daran merken, dass die Dünung deutlich zu spüren ist und unser Boot kräftig zu schaukeln beginnt. Leider ist am heutigen Morgen kein Wal zu sehen, was mich nun auch nicht sonderlich enttäuscht. Auf der Rückfahrt sehen wir nochmals Robben im Wasser und auch einige Pelikane, wobei unser Stammgast wieder zu uns an Bord kommt, um einen Fisch abzugreifen. Zwischendurch gab es für uns noch einen kurzen Snack mit sehr leckeren Austern.
Wieder an Land zurück entledigen wir uns erst einmal unserer warmen Klamotten und werden dann direkt zur „Sand Waves“ Tour gefahren, die wir im Paket mit gebucht hatten. Wir fahren mit einem 4×4 Richtung Süden aus der Stadt hinaus, an den Salinen vorbei auf den Strand. Dort geht es im Naukluft Nationalpark den Strand entlang zu den größten Dünen der Welt, die sich direkt am Strand befinden.
Schon allein die Fahrt den Strand entlang ist ein tolles Erlebnis. Zur Rechten der blaue Atlantik mit seinen sich brechenden Wellen und auf der linken Seite die schneeweißen Dünen, die sich bis zu 140m erheben. Wow.
Dann fahren wir direkt in die Dünen hinein und darüber hinweg. Zwischenzeitlich fühlt man sich wie in einer Achterbahn, wenn der Fahrer die steilen Flanken der Dünen in diesem riesigen Sandkasten entlang brettert. Zwischendurch halten wir immer mal wieder an und steigen aus, um die wunderschöne Aussicht auf die Massen an Sand und den Ozean zu genießen.
Wenn man sich wundert, woher all dieser Sand stammt, bekommt man erklärt, dass er eine lange Reise hinter sich hat. Er wird vom Orange River aus den Drakensberge herausgewaschen und ins Meer transportiert. Der von Süden kommende Benguela Strom transportiert die Massen nach Norden, die Wellen haben den Sand dann an den Strand gespült und der Wind ihn zu diesen riesigen Dünen aufgetürmt.
Am letzten Stopp gibt es noch einen Snack bevor wir uns dann weiter durch die Dünen auf den Rückweg begeben. Wobei unser Guide uns zuletzt noch zwei weitere Highlights präsentiert. Zuerst findet er noch einen Namibgecko den er uns zeigen kann, und der sich sofort im Sand eingräbt, als er ihn wieder frei lässt. Dann treffen wir direkt am Strand noch auf zwei Schakale, die sich an einem Kadaver ihren Hunger stillen. Der Verwesungsprozess ist schon so weit fortgeschritten, dass wir das Tier nicht mehr identifizieren können, und dass die Luft mit einem ganz eigenen Geruch erfüllt ist. Kurz vor dem Erreichen von Walvisbay können wir auch nochmals Flamingos und Pelikane in der Abendsonne fotografieren, so dass es heute ein erlebnisreicher Tag war, den wir wieder einmal in einem leckeren Fischrestaurant ausklingen ließen.