Oman 2017

Maskat und das Hadschar-Gebirge

1. Tag (18. März 2017)

Oman Rundreise

Von Zürich aus starte ich für eine kurze Reise in den Oman. Es ging schon früh am Morgen los mit erheblichen Wartezeiten, speziell hier in Zürich, da die Aufenthaltsdauer mehr als drei Stunden beträgt. Zudem habe ich erfahren das es kein Direktflug ist, sondern noch eine Zwischenlandung in Dubai dabei sein wird. So ist es eben, wenn man den Flug nicht selber buchen kann, weil er Inhalt der Reise ist. Ich bin sehr gespannt auf die Reise, da ich erstmalig mit einem deutschsprachigen Veranstalter unterwegs sein werde. Eine deutsche Reiseleitung ist für mich wohl ebenfalls gewöhnungsbedürftig.

Das Wetter hier in Zürich ist sehr windig und regnerisch. Es ist also genau der richtige Zeitpunkt um in die Wärme zu fliegen. Vor allem nachdem wir in den letzten Tagen schon die ersten Frühlingstemperaturen genießen durften.

Der Flug verläuft gut und selbst das Essen schmeckt mir mal ausnahmsweise. So landen wir in Dubai und verbringen knapp eine Stunde bevor es nach Maskat weitergeht. Nach einer dreiviertel Stunde landen wir auch schon wieder und die paar übrig gebliebenen Passagiere steigen aus. Die Luft ist warm als sich die Türen öffnen und ich nach draußen trete. Visa, Einreise und auch die Gepäckausgabe läuft problemlos, so dass ich gleich ein Taxi schnappen kann um ins Hotel zu fahre. Nach rund einer weiteren halben Stunde komme ich an und lege mich gleich schlafen. Morgen früh werde ich wohl dann die Gruppe treffen.

2. Tag (19. März 2017)

Maskat Regierungsviertel

Maskat Esplanada

Alam Palace

Alam Palace Gärten

Maskat Hafen

Mutrah Souk

Mutrah Souk

Sultan Qaboos Moschee

Ich werde gegen 07:00Uhr wach und rufe die Rezeption an von der ich auch gleich darüber informiert werde, dass der Treffpunkt um 10:00Uhr in der Lobby ist. Ich drehe mich gleich wieder um und nicke weg.

Nach dem Frühstück treffe ich auf Niko, unserem Reiseführer. Wir sind alles in allem nur fünf Leute. Ein älteres Ehepaar, Jacky und Ingrid, sowie die beiden allein reisenden Damen Gabi und Silvia, sowie meine Wenigkeit. Niko fährt einen Geländewagen und unser Wagen wird von Ali gesteuert. So sind wir zu siebt in zwei Autos unterwegs. Man merkt sofort hier im Oman das Energie hier keine großen Kosten verursacht. Nachts sind sämtliche Straßen und auch viele Gebäude hell beleuchtet. Die ganze Stadt ist großzügig angelegt und auf das Auto ausgelegt.

Wir fahren los und machen unseren ersten Stopp im Stadtteil Mutrah in dem wir den Fisch- und Gemüsemarkt besuchen. Der intensive Fisch Geruch fiel natürlich als erstes auf, aber ebenfalls bemerkenswert war die große Anzahl von Tunfisch der angeboten wurde. Auf dem Markt konnten wir dann gut beobachten wie gehandelt und teilweise der Fisch auch fachmännisch verarbeitet wurde. Es war sehr interessant, da die Fischverkäufer sehr ursprünglich aussahen und damit auch eine Vielzahl an Fotomotiven lieferten.

Durch den gleich angrenzenden Gemüsemarkt sind wir auch noch kurz durchgeschlendert und haben uns weiter auf den Weg gemacht. Im Vorbeifahren haben wir im Hafen noch die beiden Superjachten des Sultans liegen sehen, die in etwa so groß waren wie die Kreuzfahrschiffe die dahinter am Kai lagen. Wir haben dann die alte Straße in die Altstadt genommen um ein Blick von oben auf das Regierungsviertel zu werfen. Der heutige Sultan hat die Regierungsgeschäfte 1970 von seinem Vater übernommen und das Land in die Moderne geführt. Zuerst hat er aber das ganze Regierungsviertel abreißen und neu aufgebaut lassen. Den Sultanspalast, der auch Stöckelschuh genannt wird, natürlich im Zentrum. Drum herum wurden sämtliche Regierungsgebäude gebaut. Wir fahren hinein und steigen vor dem Palast aus um uns umzuschauen. Es ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen und man könnte meinen es würde hier schon immer so aussehen. Wir laufen etwas außen herum und kommen ans Meer. Von hier aus kann man sehr gut die beiden Festungen Jalali und Mirani sehen, die auf beiden Seiten der Bucht auf den Hügeln thronen und die Bucht in den Jahrhunderten geschützt haben.

Wir fahren weiter und kommen noch am prachtvollen Parlamentsgebäude vorbei und sehen auch noch die nachgebaute Dau vom Sindbad dem Seefahrer, mit der in den achtziger Jahren nachgewiesen wurde das die Araber durchaus bereits vor 1.500 Jahren bis nach China segeln konnten.

Wir besuchen noch die Lobby des Al Bustan Palace Hotels und dürfen in einer Ecke des Nobel Hotels sogar noch einen arabischen Kaffee, getrocknete Datteln und den Geruch von Weihrauch genießen. Es ist schon beeindrucken was es für Luxus Hotels auf dieser Welt gibt.

Auf dem Weg zurück zum Hotel machen wir noch schnell zwei kurze Fotostopps und kaufen noch eine Kleinigkeit im Supermarkt ein.

Am Abend machen wir uns auf den Weg in die Suk von Mutrah. Dort spazieren wir für rund eine Stunde zwischen den schmalen Gängen und den unzähligen Laden hindurch. Hier im arabischen Raum finde ich dabei immer wieder die Schmuckgeschäfte mit ihren Geschmeiden aus Gold faszinierend. Allein die Tatsache das die Läden in ihren Auslagen unzählige Ringe, Ketten und Armreifen präsentieren macht sprachlos und ist immer wieder ein faszinierender Anblick.

Wenig später sind wird dann Essen gegangen. Zuerst gab es einen sehr leckeren Saft aus verschiedenen Obst, der ganz frisch gepresst wurde. Zum Essen gab es dann nur einen Burger. Der Abend war jedoch trotzdem nett, da wir bei sehr lauen Temperaturen draußen sitzen, und dem Treiben auf der Straße zusehen konnten.

3. Tag (20. März 2017)

Swarovski Kronleuchter

Burg Nakhl

Wadi Beni Awf

Wadi Beni Awf

Hadschar-Gebirge

Jebel Misht

Jabel Shams

Wir starten also nun zu unserer Tour und verlassen Muskat über die Autobahn Richtung Flughafen. Unsere erste Station ist die Sultan Qaboos Moschee in Maskat, eine der größten Moscheen der islamischen Welt. Die ganze Moschee auf ihrem vier Hektar großen Areal ist nur aus den edelsten Materialien gebaut worden. Zuerst durchqueren wir die Außenanlagen und betrachten die große Kuppel, sowie die fünf Minarette. Nachdem wir die Schuhe ausgezogen haben betreten wir zuerst den kleinen Gebetsraum der Frauen, anschließen den Außenbereich der Männer und dann schließlich treten wir in die große Gebetshalle der Moschee ein.

Die große Kuppel ruht auf vier mächtigen Säulen und von der Kuppel hängt ein acht Tonnen schwerer Swarovski Kronleuchter herunter. Auch der Teppich ist mit mehr als 4.000m³ einer der größten der Welt. Alles sehr beeindruckend.

Weiter fahren wir auf einer sehr gut ausgebauten Autobahn die Küste entlang und biegen irgendwann ins Landesinnere ab um in die Berge zu gelangen. Die Sicht ist leider durch den Staub recht trüb, aber als wir weiter in die Berge kommen wird es besser.

Zuerst besuchen wir noch die Burg Nakhl, die aus dem dritten Jahrhundert stammt, jedoch im 18Jh. wieder neu in ihrer heutigen Form aufgebaut wurde. Die Burg ist sehr sehenswert und bietet unzählige Fotomotive von ihren Türmen mit Bergen im Hintergrund. Gleich im Anschluss gehen wir eine Kleinigkeit Essen und kaufen noch im Supermarkt ein.

Dann starten wir endgültig in Richtung der Bergwelt von Hajjar. Zuerst führt noch eine gut ausgebaute Straße hinein ins Wadi Beni Awf. Als diese dann endet verläuft die Schotterpiste nur noch im ausgetrocknetem Flussbett und windet sich an schroffen Felswänden entlang. Am Ende der Snake Gorge Schlucht halten wir und gehen noch ein paar Meter zu Fuß hinein um uns umzuschauen.

Von nun an steigt die Piste sehr steil an und je höher wir kommen desto besser wird die Aussicht, aber umso abenteuerlicher wird auch die Streckenführung, die sich zum Teil sehr steil und eng um die steilen Bergflanken herum windet. Es geht immer wieder steil bergan und bergab. Wir machen zwischendurch noch einige Stopps zum Fotografieren und erhaschen noch einen Blick auf ein einsames Bergdorf. Von nun an geht es die Wadi Beni Awf Schlucht endgültig hindurch und auf den Pass hinauf. Die Streckenführung ist wirklich sehr kühn, da man teilweise gar nicht sieht wie die Straße weiter verläuft. Aber Ali, unser Fahrer macht die Sache sehr gut und wir können uns auf die atemberaubende Aussicht konzentrieren. Oben angekommen, steigen wir nur kurz aus, da uns der Wind fast wieder den Berg hinunter weht.

Auf der anderen Seite des Passes geht es nicht so steil hinab, weshalb die Straße hier auch wieder geteert und gut ausgebaut ist. Unten im Tal durchfahren wir Al Hamra und machen noch etwas weiter noch einen Fotostopp an den verlassenen Häusern von Al Jirayfat. Es wurde aufgegeben und besteht deshalb heute nur noch aus Ruinen. Anschließend steigt die Straße wieder sehr steil an und wir gewinnen schnell an Höhe auf dem Weg in die Nähe des Jabel Shams, dem höchsten Berg des Oman. Etwas unterhalb, am Ende der Straße übernachten wir heute Abend in einem Camp aus festen Hütten.

Ein wenig weiter können wir noch einen kurzen Blick in den Grand Canyon des Omans werfen, an dessen Abbruchkante wir morgen wandern wollen. Nachdem wir eingecheckt haben verließen wir noch kurz das Camp um den Sonnenuntergang, mit Blick auf den Jabal Misht, am heutigen, ereignisreichen Tag zu genießen und den Tag damit abzurunden.

4. Tag (21. März 2017)

Grand Canyon

"Bienenkorbgräber"

Nizwa Souk

Nizwa Souk

Nizwa

Gleich nach dem Frühstück brechen wir direkt vom Camp zu einer Wanderung auf. Vom Tal ziehen Wolken hoch und es ist angenehm frisch. Der Weg führt leicht ansteigend über ein Plateau in Richtung des „Grand Canyon des Oman“, in dessen Abgrund wir gestern bereits einen kurzen Blick geworfen haben. Wir gehen über felsiges Gestein und an zahlreichen kleineren Büschen und auch Gräsern vorbei. Es ist auffallend, liegt aber sehr wahrscheinlich daran das es hier oben kühler und wahrscheinlich auch eine kleine Spur feuchter ist, als unten im Tal.

Nach rund eineinhalb Stunden kommen wir an der senkrechten Felskante an und haben einen Blick auf die dicken Wolken, die den Canyon füllen und vom Tal heraufziehen. Wir machen eine längere Pause und hoffen darauf das es aufreißt. Was es nach einer Weile auch annähert tut und wir doch einen Blick in den 1.000m tiefen Abgrund werfen können. Dabei fällt uns auf den verschiedenen Felsvorsprüngen auf, dass diese nicht nur senkrecht abfallen, sondern zum Teil auch überhängend sind und von einiger Distanz recht instabil aussehen, auch wenn sie es in Wirklichkeit nicht sind. So genießen wir die verschiedenen Ausblicke und gehen auf dem Rückweg einfach querfeldein über das Felsplateau zum Camp zurück.

Nach einer kurzen Pause zum Packen und frisch machen fahren wir weiter in die Nähe des Jebel Misht, wo es in der Oase Al Ain Jahrtausende alte Grabtürme gibt. Auf dem Weg dorthin überqueren wir wieder auf recht abenteuerlichen Schotterpisten zwei Pässe und nehmen noch ein kleines Picknick am Rande der Straße ein.

Die sogenannten „Bienenkorbgräber“ tragen ihren Namen zurecht, da sie so ähnlich aussehen. Die Steine dieser Gräber wurden vor rund 4.000 Jahren aufgeschichtet und gehören heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Jedoch scheint man heute sehr wenig über die Gräber und die Menschen, die diese erbaut haben zu wissen, da es dazu keinerlei Informationen gab. Also ein noch unerforschter Teil der Geschichte.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichen wir Nizwa, die ehemalige Hauptstadt des Omans. Hier besuchen wir noch die Stadtmauer, die Suks und können noch einen Blick von außen auf den beeindruckenden, 36m im Durchmesser messenden Turm der Festung werfen.

Am Abend sind wir alle zusammen in einem Arabischen Restaurant essen gegangen. Dabei saßen wir auf dem Boden und konnten von verschiedensten Platten unser Essen nehmen. Es war ein recht einmaliges Erlebnis so zu speisen.

Als wir wieder im Hotel zurück waren hat es angefangen zu regnen. Dies ist so ungewöhnlich hier im Oman das die arabischen Gäste des Hotels im Regen am Pool saßen und ihren Spaß hatten.

5. Tag (22. März 2017)

Burg von Jabrin

Burg von Jabrin

Festung Hisn Tamah

Festung Hisn Tamah

Festung Hisn Tamah

Heute Morgen besuchten wir zuerst die Burg von Jabrin, die etwas außerhalb der Stadt liegt. Das „Wohnschloss“ eines Sultans bin Saif al-Ya’arubi. Die Zimmer und Gänge des Schlosses sind sehr sehenswert und vom Dach aus hat man einen herrlichen Blick über die Gegend.

Wir fahren etwas weiter nach Bahla, einer Oasenstadt gleich neben an. Hier verschaffen wir uns zuerst einen Überblick von einem Aussichtspunkt und fahren anschließend hinein in die Stadt, deren dreizehn Kilometer lange Stadtmauer in Resten noch zu sehen ist. Der Höhepunkt ist jedoch die Festung Hisn Tamah, die auch auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes steht und nach jahrelanger Renovierung erst seit kurzem geöffnet ist. Hier lassen wir uns viel Zeit und durchstreifen die große Anlage in allen Winkeln und Türmen. Das Besondere an der Festung ist das diese komplett aus Lehm errichtet wurde und deshalb sehr anfällig ist.

Wir gehen in den Supermarkt und kaufen für unser heutiges Picknick ein. Dies verbringen wir unter einem Baum am Eingang des Wadi Ghul im Nakhar Canyon, welchen wir in den letzten Tagen bereits zweimal von oben bewundern konnten, aber nun fahren wir mit den Autos hinein und die senkrechten Felswände werden immer höher je tiefer wir vorstoßen. Der Weg verläuft hauptsächlich im Flussbett und kann nach den seltenen Regenfällen nicht befahren werden. Heute jedoch haben wir Glück und können bis zum verlassenen Dorf Nakhar fahren, von wo aus unsere Wanderung beginnt. Wir gehen also zu Fuß weiter hinein und bewundern die von der Sonne angestrahlten Felswände rechts und links von uns. Am Ende des Wadi‘s treffen wir auf ein Wasserloch, in dem ich aber nicht baden gehe, in dem unsere drei Frauen sich erfrischen gehen.

Wieder am Auto zurück beschließen wir noch ein Stück weiter aus der Schlucht hinauszulaufen, während Nicko und Ali so nett sind und uns die Zeit geben und mit den Autos nachkommen um uns wieder aufzugabeln.

Auf der Rückfahrt macht Ali noch den Vorschlag zu einem Aussichtspunkt zu fahren und den Blick schweifen zu lassen. Wenig später befinden wir uns im Oasendorf Mistfa Al Abriyeen, einem historischen Dorf, welches man heute besuchen kann. Hier war sehr schön zu sehen wie die Wasserverteilung in einer Oase über die verschiedenen Kanäle funktioniert und wie traditionell der Baustil der Häuser ist. Zudem waren die landwirtschaftlich genutzten Terrassen sehr beeindruckend. Wir wandern einmal quer durchs Dorf und werden am Schluss noch auf eine Imkerei hingewiesen. Dort konnten wir noch Honig probieren, der von Datteln oder andern einheimischen Blüten stammte und ganz anders geschmeckt hat als das man so in Europa gewohnt ist.

Ziemlich müde kommen wir nach einem langen Tag wieder im Hotel an, machen uns kurz frisch und essen im Hotelrestaurant vom Buffet, jedoch an einem Tisch am Pool, weil das ganze Restaurant ausgebucht gewesen ist.

Der Süden und die Sandwüste

6. Tag (23. März 2017)

Sinaw Fischmarkt

Sinaw Fischmarkt

Sinaw Fischmarkt

Durch die Wüste

Biyad Beach

Heute fahren wir eine große Strecke zur Insel Mashirah im Süden. Die Straßen sind wie hier überall im Oman hervorragend ausgebaut und wir komme gut voran. Dabei fällt auf, dass die gesamten Autobahnen in der Nacht beleuchtet werden. Energie spielt wirklich keine Rolle. Dies musste ich auch gestern erfahren als wir zum ersten Mal getankt haben. Für rund 750Km haben wir mit unserem Geländewagen 118 Liter Sprit gefüllt.

Unser erster Stopp ist in der Oasenstadt Sinaw, in der heute Markttag ist. Diese besuchen wir natürlich und schlendern herum. Wie üblich wollen alle mit ihren Geländewagen und Pickups direkt vor die „Tür“ fahren und das Chaos ist entsprechend groß. Es wird gehupt und gestikuliert. In der Fischmarkthalle setzt sich dies dann fort. Es ist faszinieren wie die Männer miteinander um den Preis handeln. Das Angebot an Hochseefischen ist sehr groß und entsprechend viel ist auch los. Gleich nebenan werden Kamele und Ziegen feilgeboten, Es werden aber auch Tiere direkt vom Pickup verkauft, auf denen die Kamele und Ziegen festgeschnallt wurden. Hier geht es ruhiger und auch nicht so hektisch zu.

Etwas dahinter werden die berühmten Krummdolche und andere antike Waffen angeboten. Um die gesamte Halle herum findet der Gemüse Markt statt. Es sind aber auch noch andere Geschäfte für Haushaltsgegenstände vorhanden, was das Bild abrundet und es ist somit alles zu haben was die Menschen hier so brauchen. Nach einer Stunde fahren wir die endlos erscheinende Straße weiter nach Süden. Der Asphalt flimmert wie Wasser und rechts und links der Straße sind immer wieder Fatamorganas zu sehen. In Mahoot essen wir noch eine Kleinigkeit zu Mittag und fahren dann den kurzen Rest zur Fähre.

Die Überfahrt dauert nur eine Stunde und auf der Insel, in Hilf angekommen benötigen wir auch nicht lange um an den Biyad Beach zu gelangen an dem wir die nächsten zwei Nächte im Zelt verbringen werden. Diese sind schnell aufgestellt und während wir uns in den herrlichen Wellen des Indischen Ozeans vergnügen, präparieren Ali und Nicko das Lager und das Abendessen.

Es gibt den am besten gerillten Fisch auf der Reise und Ali hat auf wundersame Weise doch noch etwas zum Trinken gefunden in diesem sonst so trockenen Land. Es wurde noch ein wenig Holz organisiert, so dass wir sogar noch ein kleines Lagerfeuer entfachen konnten. Der Abend endete jedoch trotzdem recht früh, so dass wir uns ins Zelt verkrochen haben.

7. Tag (24. März 2017)

Morgendlicher Besuch

Fischer auf Masirah

Fischer auf Masirah

Biyad Beach

Ich werde wach als es hell wird, will aber noch liegen bleiben, als Nicko ruft das wir „Besuch“ haben. Zuerst dachte ich an die Meeresschildkröten, die hier an den Strand zur Eiablage kommen, aber als ich aus dem Zelt schaue stehen drei halb wilde Kamele bei uns im Lager. Diese sind ganz friedlich und erhoffen sich wohl einen Leckerbissen von unserem Frühstück. So bleibt viel Zeit zum Fotografien, da die Tiere sich fast zur Schau stellen.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu einer kleinen Inselrundfahrt am Morgen. Mit ein paar Fotostopps dazwischen erreichen wir an der Südspitze der Insel einen schönen Badestrand mit wenig Wellen und flachen Wasser. Wir gehen als erstes einmal baden und erfrischen uns. Dabei sehen wir wie von einer der Dau, die vor Anker liegen ein kleines Boot ablegt und mit den Fischern an den Strand fährt. Wir haben Glück und können den Fischern beim Entladen ihres großen Fangs zuschauen. Sie haben Tunfisch gefangen den Sie gleich in eine sehr große Kühlbox auf der Ladefläche eines Pickups packen. So konnten wir sehen wie die großen Kühlboxen beladen werden, die wir auf den Märkten bereits gesehen hatten, als der Fisch dort verkauft wurde.

Anschließend gehen wir uns noch ausgiebig abkühlen und erleben eine kleine unangenehme Überraschung als wir ans Auto zurück kommen. Der rechte hintere Reifen ist platt. Nicko und ich fangen an das Rad zu wechseln und wissen zuerst nicht gleich wie wir es anstellen sollen, als uns ein junger Araber zu Hilfe kommt und auch gleich einen großen Hohlblockstein mitbringt, auf den er mit dem platten Hinterreifen drauf fährt um das Auto hoch zu bekommen. Dann setzen wir den Wagenheber an und lösen die Radschrauben. Der Wechsel geht doch recht flott vonstatten. Lediglich beim Anziehen der Radschrauben stellen wir fest das eine davon das Gewinde vollkommen zerstört ist. So fahren wir eben mit vier, an Stelle mit fünf Schrauben weiter.

Auf dem Rückweg zu Camp halten wir noch kurz in dem kleinen Dorf Sur Mashot und werden von einem Mann spontan auf einen Kaffee und Datteln eingeladen. So sehen wir auch einmal die einfachen Behausungen der Lokalen Leute hier im Oman. Wir versuchen uns ein wenig zu unterhalten und erfahren das noch drei Familien im Dorf leben, jeden mit rund zehn Kindern, von mehreren Frauen. Wir bleiben nicht lange und fahren weiter. Nach ein paar Fotostopps sind wir wieder am Camp zurück und Ali und Nicko präparieren das Mittagessen. Es gibt Nudelsalat.

Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und ich nutze die Zeit und einmal den Strand entlang zu spazieren und um zu fotografieren. Es sind herrliche Krabben am Strand zu sehen, jedoch leider keine Meeresschildköten. So gehe ich den Strand entlang und genieße den Nachmittag. Als ich wieder zurück bin stürze ich mich zur Abkühlung noch in die Fluten und genieße die Wellen.

8. Tag (25. März 2017)

Wahiba Sands

Wahiba Sands

Wahiba Sands

Wahiba Sands

Wahiba Sands

Heute packen wir unsere Zelte wieder zusammen und fahren mit der Fähre aufs Festland zurück. Zuvor kaufen wir im Supermarkt noch für die nächsten zwei Tage ein. Die Fährfahrt ist angenehm. Ich nutze die Toilette und genieße den klimatisierten Aufenthaltsraum. Irgendwie kann ich die Hitze ohne wirklichen Schatten über den Tag nicht mehr so gut ab wie noch vor ein paar Tagen. Nachdem wir von der Fähre runter sind gehen wir zuerst einmal tanken. Dort sehen wir auch wieder den G63 AMG 6×6, ein Supergeländewagen von dem es nur ganz wenige auf der Welt gibt.

Frisch betankt und ein wenig gestärkt fahren wir die Küstenstraße hinauf, die natürlich auch gut ausgebaut und wenig befahren ist. Nach rund einer halben Stunde halten wir an, senken an allen vier Rädern den Luftdruck und biegen nach links in die Sandwüste ab, wobei wir einem Track von Reifenspuren folgen. Zuerst führt der Track recht flach durchs Gelände wird aber mit zunehmender Strecke hügeliger. Der gelbe Sand ist von vereinzelten, niedrigen und kargen Buschwerk bedeckt. Wenn wir eine kleine Düne überfahren und den Blick übers Land haben bekommen wir eine kleine Vorstellung davon wie weit sich dieses Meer aus Sand erstreckt.

Nach rund einer Stunde erreichen wir eine Weggabelung, an der es einen kleinen Souvenir Stand und eine Tankstelle gibt, die aus drei Ölfässern besteht. Hier machen wir Halt und werden von der Dame eingeladen unseren Mittagssnack in einem ihrer „Räume“ einzunehmen. So haben wir wenigstens Schatten und ein Lufthauch durchzieht das Ganze, denn es ist heute wohl der heißeste Tag der Reise. Man kann gar nicht so viel trinken wie man sollte.

Nach der Pause fahren wir noch gut eine Stunde und schlagen unser Lager auf einer Düne, am Rande einer weiteren Düne auf. Da wir recht früh dran sind haben wir noch viel Zeit. Bevor wir die Zelte aufstellen schauen wir uns zuerst einmal um und legen uns anschließend ein wenig zur Ruhe.

Der Wind lässt leider nicht so nach wie wir es erwartet hatten, so dass wir beim Essen schwer mit dem Sand zu kämpfen hatten. Aber wir haben es hinbekommen und konnten uns danach auf den unglaublichen Sternenhimmel konzentrieren. Ich habe zum ersten Mal das Kreuz des Südens und gleichzeitig den Polarstern am Himmel gesehen. Zudem flog die von der Sonne angestrahlte ISS mit einer ungeheuren Geschwindigkeit über uns hinweg. Zudem, als es dann ganz Dunkel war konnten wir auch die Milchstraße erkennen. Ein Lagerfeuer rundete dann anschließend den Abend ab.

9. Tag (26. März 2017)

Sur

Dau Werft

Dau Werft

Wadi Saba

Dabab Sinkhole

Dabab Sinkhole

Heute ist unser letzter kompletter Tag. Wir stehen zum Sonnenaufgang auf, aber leider ist es etwas bewölkt, so dass wir das Farbenspiel in der Wüste nicht ganz bewundern können. Nach dem Frühstück packen wir wieder alles zusammen und gehen zu Fuß die Dünen hinunter, während Nicko und Ali die Fahrzeuge beladen und uns hinterherkommen. Wir treffen noch auf einen Kamelhüter, der seine ganze Herde betreut und wir somit erneut schöne Bilder von Kamelen schießen können.

Wir fahren dann weiter nach Norden durch die Wahiba Sands und erreichen eine Lodge an der wir Halt machen um die Orix Antilopen zu bewundern, die hier gehalten werden. Ab der Lodge wird die Piste breiter und wir kommen gut voran. Was uns jedoch auffällt ist der ganze Müll am Rand der Piste und an den Stellen an den die Leute ihr Camp aufgeschlagen haben. Das ist leider recht unschön und macht wenig Freude. Als wir die Sanddünen hinter uns gelassen haben pumpen wir wieder die Reifen auf und erreichen über eine Schnellstraße innerhalb einer weiteren Stunde die Stadt Sur.

Dort schauen wir uns zuerst einmal die größte Dau Werft im arabischen Raum an. Dies ist sehr spannend, da man ungehindert überall herumspazieren kann und sogar die Gerüste besteigen darf die um den Daus herum aufgebaut sind. Die Dau‘s werden aus Teak- und Zedernholz, und vor allem ohne Pläne, von Hand gefertigt. Es liegen gerade drei Schiffe auf Kiel an denen gearbeitet wird. Dabei dauert es rund neun Monate bis eine Dau fertig ist. Die große, welche schon recht weit aufgebaut ist geht als Luxusdau nach Dubai.

Auf der Fahrt nach Muskat stoppen wir plötzlich auf der Autobahn und ein paar Fotos von oben auf den Wadi Saba zu schießen. Solchen Situationen zeigen doch sehr eindrücklich das wir uns in einem anderen Land befinden. Von der nächsten Ausfahrt erreichen wir dann den Parkplatz des Wadi und können noch einen Blick von nahem darauf werfen. Er hat viel Wasser, so dass man sogar mit Booten drauf fahren kann und ist an den Ufern von Palmen gesäumt. Wir schießen noch ein paar Bilder und machen uns weiter auf den Weg. Danach fahren wir nochmals kurz von der Autobahn ab und werfen einen Blick auf den Strand und die Küste.

Schließlich erreichen wir das Dabab Sinkhole. Die Decke einer unterirdischen Gewölbehalle, die sich durch Auswaschungen gebildet hatte ist zusammengebrochen und hat das rund 20m tiefe und rund 40m im Durchmesser messende Loch hinterlassen. Es ist mit Wasser gefüllt, da es eine unterirdische Verbindung zum Meer hat. Wir ziehen uns um und springen in die kühlen, klaren Fluten. Es ist herrlich nach den letzten Tagen voller Sand. An der hinteren Seite kann man sogar am Fels etwas hinauf klettern und dann ins Wasser springen. Ein echtes Highlight und ich bin froh das wir dies noch gemacht haben, obwohl es nicht auf der Agenda gestanden ist.

Am frühen Abend erreichen wir dann Maskat und checken wieder im selben Hotel ein. Zuerst nehme ich eine ausgiebige Dusche und gehe dann gemeinsam mit meinen Mitreisenden im Hotel essen. Dann ist es auch schon Zeit für mich das Taxi zum Flughafen zu nehmen um wieder nach Hause zu fliegen.

10. Tag (27. März 2017)

Nach einer kurzen Nacht in der Luft und einem langen Aufenthalt beim Umsteigen bin ich wieder gut gelandet und wieder zu Hause.