Afrika - Victoria Falls to Nairobi '09

Von Vic Falls durch Sambia zum Lake Malawi

1. Tag (18. Oktober 2009)

Wer hätte das gedacht, dass ich am Flughafen sitze und erneut auf dem Weg zu den Viktoria Fällen bin um den zweiten Teil der Tour nach Nairobi in Angriff zu nehmen. Aber zunächst steht einmal der Flug nach Jo’Burg an. Zuerst geht es nach Paris, dort werde ich noch Daniela treffen. Wir haben uns auf der letzten Tour kennen gelernt. Als ich ihr berichtet hatte, dass ich nochmals nach Afrika unterwegs bin, hat sie sich spontan entschieden die Tour ebenfalls mitzumachen. Somit sind wir mit demselben Flug nach Süden unterwegs.

Der Zubringerflug nach Paris schwebt direkt über dem Zentrum der Stadt ein. Kurz vor Sonnenuntergang haben wir noch einen herrlichen Blick auf das riesige Häusermeer unter uns. Nachdem die Maschine gelandet ist mache ich mich gleich auf den Weg zu meinem Flugsteig. Als ich durch die Sicherheitskontrolle gehe schaue ich auf und erblicke überraschend Daniela. Einfach so, ohne dass wir uns irgendwo auf dem Flughafen verabredet hatten. Es gibt ein großes Hallo und viel zu erzählen. Die Zeit bis zum Abflug vergeht schnell, wir werden zum Einsteigen aufgefordert und sind wieder auf dem Weg ins südliche Afrika.

2. Tag (19. Oktober 2009)

Nach einem entspannten Flug, mit lediglich zwei Stunden Schlaf für mich, kommen wir in Jo’Burg an. Wir haben fünf Stunden Aufenthalt am Flughafen, die wir zu dieser frühen Morgenstunde relativ kurzweilig verbringen. Als wir schließlich nach Livingstone abheben, haben wir mehr als eine Stunde Verspätung, da unser Flugzeug aus technischen Gründen noch wechselt werden musste. Nach einem vergleichsweise kurzen Flug landen wir auch schon in Sambia. Die Einreise mit dem Kauf eines Double Entrance Visa klappt problemlos. Auch der anschließende Transfer nach Vic Falls, den Daniela bereits gebucht hatte, war super organisiert. Für ein paar Dollars extra konnte ich ebenfalls mitfahren.

Nach der Ankunft in der Savannah Lodge nahmen wir zuerst eine Dusche und schlüpften in frische Klamotten. Das Wetter ist angenehm warm und ich fühle mich auch gleich wieder wohl. Später, am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Craft Market um Souvenirs zu kaufen, und gleichzeitig unsere alten Klamotten, die wir extra dafür mitgebracht hatten, loszuwerden. Es war wie beim letzten Mal recht anstrengend, so dass wir nach zwei Stunden geschafft waren. Wir hatten wieder ausgiebig und kräftig gehandelt um keinen überhöhten Preis zu zahlen.

Gegen Abend haben wir uns in die Bar des Shoestring Backpackers verzogen um ein paar Biere auf unser Willkommen in Afrika zu kippen und etwas zu essen. Der Abend war unterhaltsam, aber wir waren zu müde um es bis spät in die Nacht auszuhalten.

3. Tag (20. Oktober 2009)

Lion Encounter

Lion Encounter

Lion Encounter

Vic Falls

Vic Falls

Vic Falls

Ich wurde vor dem Wecker wach. Draußen ist es bereits hell. Wir werden heute Morgen abgeholt und fahren zum Lion Encounter. Es ist eine Tour, die wir gestern noch gebucht hatten. Einen Spaziergang mit Löwen wollte ich dieses Mal auf keinen Fall verpassen. Nach einer kurzen Fahrt aus Victoria Falls hinaus erreichen wir die Lokalität. Beim Lion Encounter handelt es sich um einen Teil eines Programms zur Wiederansiedelung von Löwen in afrikanischen Nationalparks. Uns wird zuerst erklärt in welchen einzelnen Stufen die Auswilderung und Neuansiedelung der Löwen abläuft. Die Tiere werden anschließend in Nationalparks in ganz Afrika ausgesetzt und verbleiben nicht in Simbabwe. Es war interessant, die Hintergründe dieses Programm zu erfahren, und welchen Beitrag wir dazu leisten.

Anschließend soll es losgehen. Wir werden noch ausführlich über die richtige Verhaltensweise aufgeklärt und jeder von uns bekommt einen Stock, der als verlängerte Hand dienen soll. So ausgerüstet und mit dem nötigen Respekt treffen wir auf die beiden Jungtiere, mit denen wir heute Morgen spazieren gehen sollen. Sie sind gerade einmal fünf Monate alt, d.h. sie wurden ungefähr zu dem Zeitpunkt geboren als wir das letzte Mal in Victoria Falls waren! Sie liegen zur Begrüßung auf einem Felsen und machen einen sehr entspannten Eindruck. Wir gehen näher heran und sind entzückt. Nachdem alle die ersten Fotos geschossen haben starten wir unseren morgendlichen Spaziergang. Die beiden Löwen marschieren vorneweg und wir immer hinterher. Dabei können wir sie einzeln streicheln. Es ist ein beispielloses Erlebnis in der Verbindung mit diesen Wildtieren unterwegs zu sein. Zwischendurch gibt es immer mal wieder eine Pause, in der sich die Tiere hinlegen und sich von uns mit entsprechendem Respekt berühren lassen. Dabei ergeben sich natürlich unzählige Gelegenheiten Fotos zu machen. Nach einer Stunde haben wir unsere Runde absolviert und sind begeistert. Zum Abschluss gehen beide Tiere noch am Bachlauf trinken, so dass wir hier auch noch jede Menge Bilder machen können. Ein Löwe trinkt nämlich nur jeden zweiten Tag, so dass es nicht unbedingt sicher war, dies erleben zu können.

Zum Abschluss bietet sich auch noch die Gelegenheit mit den beiden anderen Löwen Kontakt aufzunehmen, mit denen der zweite Teil unserer Gruppe unterwegs war. Diese beiden Tiere sind bereits 14 Monate alt und nahezu ausgewachsen. Mit ihnen sind wir ebenfalls ein paar Meter unterwegs und haben auch noch einen Augenblick um uns zu ihnen zu gesellen und sie zu streicheln. Irgendwie glaubt man immer noch nicht, dies erlebt zu haben. Die Raubtiere reichem einem bis zur Hüfte und gehen friedlich neben einem her!!

Zum Abschluss haben wir noch gemeinsam gefrühstückt, bevor wir wieder mit dem Bus in die Stadt zurückgefahren wurden. Daniela und ich haben uns gleich am Eingang zu den Viktoriafällen absetzen lassen, um uns die Wasserfälle anzuschauen. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied im Verhältnis zum meinem letzten Besuch zu erkennen. Es fließt deutlich weniger Wasser über die Fälle. Ganze Abschnitte liegen trocken und überall schauen Felsvorsprünge hervor, die vor Monaten noch nicht einmal zu erahnen waren. Jedoch muss ich feststellen, dass es doch mehr Wasser gab als ich erwartet hätte. Es ist kaum Gischt vorhanden, wodurch es möglich ist bis in die Schlucht hinunter zu blicken. Wir genießen jeden einzelnen Ausblick und lassen uns viel Zeit. Je weiter wir uns Richtung sambische Seite bewegen, desto weniger Wasser stürzt über die Fälle. Hier sind ganze Bereiche trocken. Dadurch haben wir jedenfalls die Möglichkeit direkt an der Kante zu verweilen ohne nach 30s klatschnass zu sein. Wir sitzen in der Sonne, genießen die Fälle und den Nachmittag. Auf dem Rückweg machen wir nochmals mehrfach Station an den Main Falls und an Devil’s Cataract. Wir verabschieden uns von den Fällen, die meiner Meinung nach die gewaltigsten auf der Erde sind, selbst heute an einem Tag in der Trockenzeit. Nachdem wir den Nationalpark verlassen haben gehen wir auf der Straße zur Grenze, um auf die Brücke im Niemandsland zu kommen. Vor hier wird auch Bungee gesprungen. Wir aber genießen nur den Blick in die Schlucht. Tief unten an den Felswänden kann man den sich deutlich abzeichnenden Wasserhöchststand von vor ein paar Monaten erkennen. Der gewaltige Unterschied im Wasserstand ist erst hier erkennbar. Auch der Blick in Richtung der Fälle zeigt einen gewaltigen Unterschied. Die gesamte Felswand, von der kein Tropfen Wasser rinnt, ist zu erkennen. Beim letzten Mal war dies eine weiße Wand, die man durch die gewaltige Gischt nun selten für Sekunden erspähen konnte. Es ist nicht zu fassen!

Den Weg zurück in die Stadt legen wir zu Fuß zurück und stellen fest, dass es ganz schön weit ist, und die Mittagshitze macht durstig. Wir setzen uns ins River Café und genießen eine kühle Cola und einen leckeren Burger.

Abends, im Shoestring Backpacker treffen wir noch auf Ray, der aus Vic Falls stammt. Wir unterhalten uns lange und ausführlich über die wirtschaftlichen Dinge hier in Zimbabwe und erfahren einmal die Sichtweise der Einheimischen.

4. Tag (21. Oktober 2009)

Sambia

Heute Morgen beginnt unsere Tour. Nachdem wir alles im Truck verstaut hatten, und noch einige Leute in der Elephant Hill Loge abgeholt haben, machen wir uns zur Grenze auf. Diese passieren wir ohne Probleme und legen gleich anschließend einen Stopp am Supermarkt in Livingstone ein. Danach geht es dann richtig los. Wir fahren heute den ganzen Tag. Die Straßenverhältnisse sind weitestgehend gut und wir erreichen Lusaka, die Hauptstadt Sambias gegen Abend. Um zu unserem Campingplatz zu kommen müssen wir die Stadt durchqueren und erreichen diesen erst lange nach Einbruch der Dunkelheit. Wir bauen schnell unsere Zelte auf und begeben uns nach dem Essen in die Bar, um den Staub der Straße hinunterzuspülen.

5. Tag (22. Oktober 2009)

Sambia

Heute stehen wir nicht so früh auf, da der Supermarkt erst gegen 9:00Uhr öffnet und wir unbedingt hier noch unseren Proviant für den South Luangwa National Park einkaufen müssen. Es ist die letzte Gelegenheit für die nächsten Tage. So verlassen wir erst recht spät Lusaka und machen uns auf den Weg weiter nach Norden. Die Hauptstraße nach Malawi ist recht ordentlich ausgebaut. Wir kommen gut voran und es ergeben sich zwischendurch immer wieder Motive am Straßenrand für den Fotografen. Wir erreichen wieder erst nach Sonnenuntergang den Camping Platz und schlagen schnell unsere Zelte auf. Nach dem Essen gibt es noch schnell ein Bier in der Bar und dann gute Nacht.

6. Tag (23. Oktober 2009)

Sambia

South Luangwa NP

South Luangwa NP

South Luangwa NP

South Luangwa NP

South Luangwa NP

Wir brechen früh auf, obwohl die Strecke in den South Luangwa National Park nicht sehr weit ist. Es war jedoch auf Grund der sehr schlechten Straßenverhältnisse sehr anstrengend. Man konnte sich teilweise gar nicht mehr unterhalten, so stark hat der Truck auf der Schotterpiste vibriert und geschlagen. Solch ein ausgeprägtes Waschbrett auf einer Piste hatte ich bisher noch nicht erlebt. Kurz nach Mittag erreichen wir den Campingplatz. Gleich nach dem Abstellen des Motors versichert Philile uns glaubhaft, dass wir heute, auf Grund des guten Straßenzustands, ungefähr zwei Stunden früher als üblich angekommen sind. Diese Straße wurde anscheinend instandgesetzt. Ah ja, das dachte ich mir doch gleich! Uns war es jedenfalls nicht unrecht, dass wir bereits hier waren.

Nach dem kurzen Zeltaufbau und einem Salatsandwich zum Mittag verbringen wir den Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und tropischer Hitze am Pool und im Schatten auf der Liege.

Gegen Spätnachmittag machen wir uns für unseren ersten Game-Drive in den South Luangwa National Park fertig. Wir sind in einem offenen Geländewagen, ohne Dach und Türen unterwegs. Bereits auf dem Weg zum Parkeingang entdecken wir einen Elefanten. Gleich nach dem Parkeingang überqueren wir auf einer Brücke den Luangwa River und beobachten Dutzende von Flusspferden, die dort im Wasser stehen um sich abzukühlen. Wir fahren los und haben immer einen Blick in die Bäume, da dies der National Park mit der höchsten Leopardendichte in Afrika ist. Leider entdecken wir keines der Tiere während der gesamten Fahrt. Dafür können wir weitere Giraffen, Zebras und Impalas entdecken. Die Impalas grasen auf einer Wiese direkt vor dem Sonnenuntergang. Ein recht kitschiges Bild, welches aber real stattfindet und wunderschön ist. Während der weiteren Fahrt stoßen wir auf ein Flusspferd, welches sich im Gebüsch aufhält und vor uns langsam den Weg überquert. Wir sind begeistert, müssen jedoch entdecken, dass dieses Tier eine recht schwere Verletzung an der Seite aufweist und es auch nicht in der Lage ist, seinen Kopf zu heben, als wir auftauchen. Wir sind begeistert das Tier so nahe, und außerhalb des Wassers zu sehen. Unser Guide erklärt uns jedoch anschließend, dass es ungewöhnlich sei, um diese Uhrzeit das Tier hier zu sehen. Es glaubt, dass dieses geschwächte Tier die Nacht wohl nicht überleben wird. Die Löwen haben Hunger und werden es heute Nacht reißen, sagt er. In den Gesichtern der Mädels macht sich daraufhin Entsetzen breit, dass dieses „süße“ Tier wohl sterben wird. Aber so ist die Natur! Wir fahren weiter.

Kurz bevor die Sonne untergeht fahren wir an das Ufer des Luangwa Rivers, nehmen unser kleines Picknick ein und beobachten während des Sonnenuntergangs die zahlreichen Flusspferde, die wenige Meter vom Ufer entfernt im Wasser stehen.

Als es wenig später dunkel geworden ist, was hier sehr schnell der Fall ist, steigen wir wieder in das Auto und starten unseren nächtlichen Game-Drive. Mit einem sehr lichtstarken Scheinwerfer machen wir uns auf dem Weg. Gleich nachdem wir los gefahren sind entdecken wir im Lichtkegel des Scheinwerfers einige Hyänen, denen wir anschließend auch recht nahekommen. Kurz darauf haben wir sehr viel Glück und erblicken einen Leoparden im Scheinwerferlicht, der gerade sein Revier markiert. Wir haben die Gelegenheit dem Tier, welches parallel zum Weg unterwegs ist, zu folgen und können es einige Zeit beobachten. Es lässt sich überhaupt nicht stören und ignoriert uns völlig, selbst als wir nur wenige Meter entfernt sind und mit Blitz fotografieren. Ein Leopard hat eben nichts zu befürchten und kaum Feinde, die ihm gefährlich werden können. In der darauffolgenden Stunde passiert nicht sehr viel. Ich bekomme jedoch ein Problem mit einem recht starken, menschlichen Bedürfnis. Nach meiner Frage wie viel Zeit wir noch bis zum Camping Platz zurück brauchen, stelle ich fest, dass ich es so lange nicht mehr aushalten kann. So gebe ich Bescheid und wir machen uns auf dem Weg zu einem geeigneten Platz. Als wir an eine Wegkreuzung kommen treffen wir auf ein Rudel von neun Löwen, die dort mitten auf der Kreuzung liegen um Witterung aufzunehmen. Wir umrunden das Rudel und sind sehr begeistert. Wir machen natürlich wieder jede Menge Fotos und können uns kaum losreißen. Wieder ein absoluter Höhepunkt am heutigen Tag.

Wir fahren aber dann doch weiter und halten nur ca. 200m später. Unser Guide fordert mich auf aus dem Wagen zu springen, um das zu tun was ich nicht mehr unterdrücken kann. Ein komisches Gefühl in stockfinsterer Nacht, in nur kurzer Entfernung zu einem hungrigen Rudel Löwen aus dem Auto zu springen, obwohl man bisher immer erklärt bekommen hat niemals während eines Game-Drives das Fahrzeug zu verlassen. Nun ja ich habe alles erledigen können ohne getötet zu werden!

Wieder im Camp zurück hat das Essen und die Biere besonders gut geschmeckt und ich konnte nach einem ereignisreichen Tag wunderbar schlafen.

7. Tag (24. Oktober 2009)

South Luangwa NP

South Luangwa NP

South Luangwa NP

South Luangwa NP

Gleich nachdem das erste Licht des Tages sich zeigte bin ich heute aufgestanden und habe die Morgenstimmung kurz nach Sonnenaufgang auf mich wirken lassen. Am Flussufer war noch ein Flusspferd zu erkennen, welches gerade von seinem nächtlichen Ausflug wieder auf dem Weg ins Wasser zurück war. Anschließend ging es erneut auf Game Drive. Wir sehen bereits auf dem Weg in den Park einen Marabu und eine Giraffe, die gerade über die Straße marschiert und zuvor vorschriftsmäßig am Rand wartet um zuerst nach links und rechts zu schauen. Wir beobachten dies recht amüsiert. Als wir im Park angekommen sind fahren wir zu den Hippo Pools, in dem die Tiere auch heute Morgen faul im Wasser stehen und das Leben genießen.

Nach einer ganzen Weile in der wir auf keine Tiere gestoßen sind entdecken wir eine Gruppe Löwen die am Straßenrand im Schatten liegt. Wir vermuten, dass es sich um dieselbe Gruppe wie gestern Abend handelt und bleiben eine Weile um einfach nur zu schauen. Nur wenige Meter daneben können wir einen Geier sehen, der sich an einem Stück Aas zu schaffen macht.

Der Höhepunkt des heutigen Game-Drives war jedoch eine sehr große Gruppe von Wasserbüffel, die plötzlich vor dem Fahrzeug zwischen den Bäumen stand. Die Herde umfasste sicherlich mehr als 200 Tiere. Wir stoppen und stellen den Motor ab. Die Tiere beobachten uns und wir sie. Wir stellen den Motor wieder an und fahren langsam den Weg entlang. Gradewegs zwischen den Tieren hindurch. Sie machen uns recht langsam und unwillig den Weg frei. Ein tolles Erlebnis!

Wieder im Camp zurück gab es erst einmal Frühstück. Den Rest des Tages konnte jeder verbringen wie er wollte. Gegen Nachmittag haben wir uns anschließend auf den Weg zu einer Textilfabrik gemacht, welche der ganze Stolz der Region ist. Wir fahren ungefähr eine Stunde dort hin und können derweil das Leben entlang der Straße in uns aufnehmen und natürlich Fotos schießen. Heute wurde ausnahmsweise nicht gearbeitet. Unser Guide hat uns deshalb noch in sein Dorf eingeladen, da der Verkaufsraum nach wenigen Minuten angeschaut war. So stehen wir eine halbe Stunde später im Dorf und lassen uns das Familienleben in Sambia erklären. Die Kinder sind natürlich neugierig und für jeden Spaß zu haben. So schauen wir uns entsprechend um und werden auch in die Häuser geführt. Es wird noch in Kommunen zusammengelebt und es besteht weitgehend Tauschwirtschaft. Der Lebensstandard ist so ganz anders, als der uns bekannte.

Am Abend hat es noch ein Bier am Flussufer des Luangwa Rivers gegeben.

8. Tag (25. Oktober 2009)

Sambia

Sambia

Heute sind wir wieder sehr früh aufgestanden um anschließend die Rüttelpiste nach Chipata zurückzufahren. In der Stadt legten wir einen Stopp am Supermarkt ein und fahren anschließend zur Grenze Malawis. Nach einem problemlosen Übergang erreichen wir wenig später Lilongwe. Dort setzen wir Griese ab, die hier ihre Tour beendet. Sie ist Flugbegleiterin und sammelt Länder. Was auch der Grund war warum sie mitgefahren ist. Es war ihr Land Nr.178 und 179. Was es für Leute gibt!

Nach einem erneuten Stopp an einem Supermarkt fahren wir wieder aus der Stadt und erreichen gegen Abend den Luwawa Forest, in dem unser Camping Platz liegt. Als wir gerade unsere Zelte aufstellen entdecke ich ein Motorrad mit Ulmer Kennzeichen. Ich lerne Bernd kennen und wir unterhalten uns erst einmal. Er ist während mehrerer Monate mit seiner Maschine von Namibia nach Ulm unterwegs und bereits einige Tage hier. Weiß aber nicht, ob er es bis nach Hause schaffen wird, da das Durchfahren des Sudans, auf Grund von Genehmigungen und Visa, nicht so einfach sein soll. Jedenfalls hatte er so einiges zu erzählen und wir konnten uns darüber unterhalten, wo wir bereits waren und was wir gesehen hatten.

Nach dem Essen haben wir uns ins Kaminzimmer der Lodge zurückgezogen, da es doch recht frisch wurde. Mein erstes Elephant Bier hat mir auch so gut geschmeckt, so dass ich mir noch ein zweites gegönnt habe und den Abend ausklingen ließ.

9. Tag (29. Oktober 2009)

Sambia

Sambia

Sambia

Heute haben Jörg, Daniela, Angelika und ich Fahrräder ausgeliehen und sind mit einem Führer durch die ausgedehnten Wälder gefahren. Zuerst haben wir einen langgestreckten Anstieg hinter uns gebracht und waren froh, den Gipfel erreicht zu haben. Es ist eine hügelige Landschaft, die sehr stark an deutsche Mittelgebirge erinnert. Die Aussicht was fantastisch. Obwohl die Sicht sehr gut war konnten wir den Malawi-See nicht erkennen.

So sind weiter einen Höhenweg entlanggefahren und haben immer wieder zwischendurch eine Pause eingelegt. Die Abfahrten haben Spaß gemacht und waren auch nicht so anstrengend. Später wurde der Weg schmäler und damit auch sehr reizvoll mit dem Rad durchzufahren. Es ist verblüffend, dass dieser gesamte Wald einmal von Menschenhand aufgeforstet wurde und somit zum größten künstlich geschaffenen Wald Afrikas zählt.

Nach einem halben Tag waren wir recht ausgepumpt wieder im Camp zurück. Nachdem wir die Fahrräder abgegeben hatten und eine Dusche den Schweiß abgewaschen hat, begaben wir uns an den See um den Nachmittag zu genießen. Es war jedoch recht windig und die Sonne brannte stark, so dass wir nach kurzer Zeit unsere Sachen wieder zusammengepackt haben, um uns auf die Terrasse der Lodge in den Schatten zurückzuziehen.

Dort saßen wir, und mit der Zeit haben sich immer mehr Leute unserer Gruppe eingefunden. So verbrachen wir dort den ganzen Nachmittag und auch den ganzen Abend, bis wir irgendwann uns auf dem Weg in Bett gemacht haben.

10. Tag (27. Oktober 2009)

Lake Malawi

Heute fahren wir nur einen halben Tag und erreichen nach der Durchquerung des Luwawa Forest und großer Gummibaumplantagen Kande Beach am Malawi-See. Es ist sehr warm als wir die Zelte unter einem schattenspendenden Palmendach aufstellen. Ich bin müde und lege mich zuerst einmal aufs Ohr bevor es am Spätnachmittag an den Strand geht. Es ist herrlich, im neuntgrößten See der Erde zu baden und das Wasser zu genießen. Das gegenüberliegende Ufer ist nicht zu erkennen, und der Blick hinaus aufs Wasser gleicht dem Blick aufs Meer. Lediglich das Süßwasser erinnert an einen See.

In der Bar, direkt am Strand, lassen wir den Abend bei einigen Bieren in der lauen Sommerluft ausklingen.

11. Tag (28. Oktober 2009)

Lake Malawi

Lake Malawi

Ich bin bereits kurz vor Sonnenaufgang wach und gehe an den Strand, um mit der Kamera die tolle Morgenstimmung einzufangen. Der See liegt ruhig vor mir und man spürt lediglich einen kaum merklichen Luftzug.

Die aufgehende Sonne taucht den Strand und die ganze Landschaft in ein leichtes Rot. Die Temperatur ist sehr angenehm und ich verbringe fast eine Stunde bevor ich zurück ins Zelt gehe um noch eine Mütze Schlaf zu nehmen.

Den Tag über verbringen wir am Strand, einige von uns sind beim Schnorcheln, und es gibt ein paar Dinge die man sonst noch so erledigen kann. Gegen Abend steigt noch eine Party, da Jörg heute seinen Geburtstag feiert und einen Punsch ausgibt, den wir in unserem größten Kochtopf zusammenmixen.

Wir sitzen auf der Terrasse von Daniels Strandhütte und im Sand. Es ist ein feuchtfröhlicher Abend, der erst spät zu Ende geht.

12. Tag (29. Oktober 2009)

Lake Malawi

Heute fahren wir den ganzen Tag am Ufer des Lake Malawi entlang. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und sehenswert. Die Überquerung eines Passes und die erneute Fahrt hinunter zum See war spektakulär. Es ergaben sich dabei immer wieder herrliche Ausblicke auf den See und die Küste. Zwischendurch haben wir noch einen Stopp an einem Craft Market eingelegt, auf dem ich einen kleinen afrikanischen Holzstuhl gekauft habe. Als wir auf dem Campingplatz von Chitimba Beach angekommen sind und die Zelte aufgestellt hatten gingen wir natürlich zuerst einmal wieder an den Strand um zu baden und das Wasser zu genießen.

Am Abend wurde in der Bar ein Chili Wettessen veranstaltet, an dem Daniel aus unserer Gruppe teilgenommen hat. Er hat sich wacker geschlagen und mit 24 Chilischoten weit mehr gegessen, als ich mir vorstellen konnte, denn seine tränenden Augen und der rote Kopf haben eine viel frühere Aufgabe erwarten lassen.

13. Tag (30. Oktober 2009)

Lake Malawi

Lake Malawi

Lake Malawi

Lake Malawi

Lake Malawi

Wir wollen heute nach Livingstonia. Da sich gestern jedoch herausgestellt hat, dass die Wanderung hin und zurück ungefähr 36km lang gewesen wäre, haben wir uns dazu entschlossen für ein paar Dollar einen Transport zu nehmen. So stehen wir heute Morgen auf dem Zeltplatz als 2 Pickups hereinfahren. Wir dachten, die beiden Fahrzeuge seien für uns. Es hat sich jedoch sehr schnell herausgestellt, dass für unsere Gruppe nur ein Fahrzeug bestimmt war. So fuhren wir alle zusammen mit 16 Personen völlig überladen in Richtung Livingstonia. Die Straße war natürlich eine schmale Schotterpiste, die über mehrere hundert Höhenmeter in die Berge führte. Spätestens, als nach recht kurzer Fahrt ein Reifen seinen Geist aufgegeben hat war klar, dass unser japanisches Gefährt seine besten Jahre bereits lange hinter sich hatte. Der Motor war überfordert, die Lenkung schwer ausgeschlagen, das Fahrwerk kaputt, und von den Bremsen wollte ich gar nicht sprechen. Selbst für Afrika war der Pickup in einem erbärmlichen Zustand.

Zwischendurch machen wir einen Stopp und besuchen den Manchewe Wasserfall. Wir begeben uns über einen steilen Weg hinab und erreichen eine Art Plattform, die uns hinter den Wasserfall führt. So stehen wir nun da und können den Wasservorhang, der sich vor uns ausbreitet genießen. Auf dem Rückweg gehen einige aus unserer Gruppe noch oberhalb des Wasserfalls im Fluss baden, während ich derweil die Sonne genieße.

Der weitere Teil der Straße ist nicht mehr so steil und so erreichen wir nach fast 2 Stunden Livingstonia. Es ist die einzige Missionsstation, die heute noch existiert, da in der Vergangenheit alle anderen Missionare am Malawi-See der Malaria zum Opfer gefallen sind. Die Missionare in Livingstonia haben überlebt, da es in dieser Höhe keine Malaria gibt. Zuerst schauen wir uns die Kirche an, die recht groß, und mit bunten Glasfenstern reich ausgestattet ist. Das Museum, welches wir anschließend besichtigt haben, war recht klein und überschaubar. Ich habe nicht alle Texte und Geschichten gelesen, sondern mich lieber in die Sonne gestellt und den Blick auf den Malawi-See genossen.

Gleich darauf war natürlich noch ein Stopp am Craft Shop fällig, in dem ich mich auch nicht lange aufgehalten habe. Sodann sollte die Fahrt wieder zurück zum Camp gehen. Erst jetzt, bei der Fahrt bergab zeigte sich der wahre Zustand der Bremsen. Wir fuhren aus diesem Grund extrem langsam und schlichen nur so dahin. Als die Straße wieder steiler wurde war es mir zu viel. Ich habe den Fahrer gebeten zu halten und bin ausgestiegen. Jörg hat sich mir spontan angeschlossen und so sind wir beide die Hälfte des Weges zu Fuß abgestiegen. Ich wollte sowieso lieber zu Fuß gehen, um die Landschaft und den Ausblick besser genießen zu können.

Wir starteten unseren Abstieg, als sich unser ehemaliges Gefährt aus unserem Sichtbereich verabschiedete. Wir schauen uns zuerst einmal um und genießen die Ruhe nach der rumpeligen Fahrt. Die Wasserflasche gut gefüllt machen wir uns auf den Weg. Die verschiedenen Ausblicke laden regelrecht zum Fotografieren ein, und die ausgeprägten Farben erst recht. So marschieren wir los und erkennen auch leicht die Abkürzungen, durch die man nicht die gesamten Kehren der Straße laufen muss. Je tiefer wir kommen, desto wärmer wird es. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke wird es weniger steil und der Baumbewuchs, der uns noch wenigstens ein bisschen Schatten spendete hörte auf. Nun brannte die Sonne regelrecht und es war richtig heiß. Der letzte Schlug Wasser aus der Flasche hätte locker dazu getaugt einen Tee aufzubrühen, so warm war es.

Als wir mit qualmenden Socken schließlich unten an der Hauptstraße ankamen haben wir zuerst einmal etwas Kühles zum Trinken gekauft und uns in den Schatten gesetzt. Währenddessen konnten wir das täglich Leben an den vielen Ständen und kleinen Verkaufsbuden hier in Malawi beobachten. Es haben sich auch sehr schöne Fotomotive ergeben.

Wieder abgekühlt und gestärkt haben wir uns auf den letzten Abschnitt gemacht. Es waren nur noch ein paar Meter die Straße entlang. Ein Pickup mit einer singenden Gruppe von Leuten auf der Ladefläche fuhr an uns vorbei, und fast alle haben freudig gewunken, als sie bemerkten, dass wir fotografieren.

Wenig später sind wir, an einer Wasserpumpe, auf eine Gruppe Kinder gestoßen und konnten einige Bilder machen. Als sie uns wenig später bemerkten, kamen sie auch schon angerannt und wir waren umringt von ihnen. Sie freuten sich alle riesig, als wir Bilder von ihnen machten und diese ihnen zeigten. Ich fand es echt ungewöhnlich, dass die Leute hier noch nicht ärgerlich wurden als wir versuchten sie zu fotografieren.

Auf den schmalen Weg ins Camp zurück sind wir an den Ständen rechts und links des Weges vorbeigekommen, in denen die Leute ebenfalls Holzschnitzereien verkauften. Als ich die dort angebotenen Stühle gesehen habe wusste ich, dass ich zu früh gekauft hatte! Nachdem ich mein Zeug abgeworfen, und eine erfrischende Dusche genommen hatte ging ich wieder hinaus zu den Händlern. Nach einigen Verhandlungen habe ich es geschafft, dass er meinen kleinen Stuhl in Zahlung nahm und ich einen größeren Stuhl kaufen konnte. Nun bin ich also stolzer Besitzer eines großen, geschnitzten, afrikanischen Holzstuhls.

Tansania, Sansibar und die Serengeti

14. Tag (31. Oktober 2009)

Tansania

Rift Vally

Wir sind heute auf dem Weg nach Iringa in Tansania. Wir verlassen den Campingplatz recht früh und fahren aus dem Tiefland des Malawi-Sees heraus. Wir durchfahren das Rift Vally. An der Grenze zu Tansania geht der Formalismus erneut problemlos über die Bühne. Nach dem Grenzübertritt kann man gleich erkennen, dass Tansania wesentlich weiter entwickelt ist als Malawi. Die Straße ist in deutlich besserem Zustand, die Leute mögen es nicht mehr, fotografiert zu werden, und auf den Märkten am Straßenrand und in den kleinen Läden werden deutlich mehr Waren angeboten. Die Straße windet sich immer höher hinauf. Die Natur am Wegesrand kleidet sich in üppiges Grün. Es sind große Tee- und Bananenplantagen zu sehen. Auch ausgedehnte Wälder durchfahren wir, die wie deutsche Mittelgebirge aussehen. Während der Fahrt ergeben sich immer wieder tolle Fotomotive, so dass Jörg und ich erneut viele Bilder schießen.

Gegen Abend erreichen wir unser Camp und bauen die Zelte auf. Es ist ein schöner Campingplatz, jedoch ohne Elektrizität und auch nur mit Plumpsklos. Es sind jedoch die besten Plumpsklos die ich je gesehen habe. Es ist recht frisch am Abend in dieser Höhe und so nehme ich zuerst einmal eine warme Dusche. Gegen später werden wir von unseren Guides zum Abendessen in das Restaurant des Camps eingeladen. Wir alle sind überrascht, dass wir heute gemeinsam essen gehen und nicht am Truck auf den Campingstühlen dinieren. Es ist ein sehr gemütlich und ansprechend eingerichtetes Restaurant. Im Innenraum befinden sich noch traditionelle Lehmmauern eines alten Gebäudes, was dem Ambiente eine besondere Note gibt. So essen wir im Kerzenschein und genießen einen sehr schönen Abend.

15. Tag (01. November 2009)

Baobab

Baobab Vally

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Wieder ein Tag, an dem wir sehr früh aufstehen und unsere Sachen zusammenpacken. Wir haben heute eine sehr lange Strecke nach Dar es Salaam vor uns. Die Fahrt verläuft gut und die Straße führt am Morgen wiederholt durch die spektakuläre Landschaft des Rift Vally. Zuerst fahren wir eine große Passstraße hinunter, auf der sich die Lastkraftwagen hinauf und hinunter quälen. Unten im Tal ist es gleich viel wärmer und es sind unzählige Baobabs am Straßenrand zu sehen. Wir genießen die an den Fenstern vorbeiziehende Landschaft. Wenig später führt die Straße durch den Mikumi National Park, und wir sehen sogar ein paar Tiere. Obwohl die Straße in gutem Zustand ist nerven die zu Tausenden vorhandenen Hubbel zur Geschwindigkeitsreduzierung.

Wir kommen recht früh in Dar es Salaam an. Heute ist Sonntag und wir haben nicht sehr viel Stau. Trotzdem nimmt es viel Zeit in Anspruch ins Zentrum zu fahren und Merel und Irene in ihrem Hotel abzusetzen, weil für sie heute ihre Tour zu Ende ist. Während der Fahrt durch die Stadt ergaben sich natürlich wieder viele Fotomotive, so dass ich über das Stop-and-go gar nicht so traurig war.

Nachdem wir die beiden abgesetzt hatten setzen wir unsere Fahrt fort. Wir müssen mit einer Fähre über die Hafeneinfahrt nach Süden übersetzen. Als wir „Elvis“ in die Warteschlange einreihen sagt Philile uns, wir könnten aussteigen, um uns während der Wartezeit umzuschauen. Wir besuchen den Fischmarkt und beobachten die Menschen. Nach einiger Zeit stellen wir fest, dass die Wartezeit recht lang werden kann, da nur eine der beiden Fähren in Betrieb war. Die andere war kaputt. So verbrachten wir die Zeit mit Warten und Leute beobachten. Dies ging an dieser Stelle sehr gut, da alle Passagiere der Fähre an uns vorbei mussten. Zudem stand die Sonne sehr tief und schien den Menschen direkt ins Gesicht, so dass wir bestes Licht zum Fotografieren hatten, und die Leute uns dabei gar nicht bemerkten.

Es war sehr interessant die vielen unterschiedlichen Menschen zu beobachten. Es waren viele muslimische Frauen zu sehen, da die Bevölkerung auf der Insel Sansibar hauptsächlich muslimisch ist. Dies erzeugte große Gegensätze zu den sonst sehr, und zum Teil extrem farbenfroh gekleideten afrikanischen Frauen.

So vergingen die zwei Stunden recht schnell und wir stiegen wieder in Elvis ein, um auf die Fähre zu fahren. Die Menschen drängten nun auf das Schiff. Überall zwischen den Fahrzeugen quetschten sie sich hindurch. Dabei war es erstaunlich, was alles von den Leuten transportiert wurde. Als wir nach wenigen Minuten am anderen Ufer ankamen ergab sich wiederum ein tolles Bild, als Hunderte von Menschen von der Fähre die Straße entlang strömten. Dabei war wieder jede Art von Leuten zu erkennen, und wir waren die einzigen Weißen dazwischen.

Kurze Zeit später erreichten wir den Campingplatz am Indischen Ozean. Leider war es bereits zu dunkel, um noch baden zu gehen. So haben wir mit einer Dusche, und nach dem Essen mit einigen Killimanjaro vorliebgenommen. Killi, if you can’t climb it, just drink it!

16. Tag (02. November 2009)

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Dar es Salaam

Wir packen früh unsere Zelte zusammen und machen uns auf den Weg nach Sansibar. Um die Schnellfähre zur Insel zu erreichen müssen wir wieder die Hafenfähre nehmen. Da auch heute Morgen dort bereits sehr viel los ist beschließen wir, Elvis zurückzulassen und nur als Fußgänger die Fähre zu benutzen. Es geht ohne Fahrzeug natürlich deutlich schneller. Wir drängen uns nicht zwischen die Fahrzeuge wie die Einheimischen, sondern gehen die Treppen zu den Passagiersitzen hinauf. Vor hier oben haben wir einen schönen Überblick wie sich das Ganze abspielt.

Auf der anderen Seite schnappen wir uns einen Bus und fahren zum naheliegenden Anleger der Schnellfähre nach Sansibar. Einige von uns versuchen noch Bargeld aus Geldautomaten zu ziehen und werden wieder einmal auf eine harte Probe gestellt. Entweder sind die Automaten nicht in Betrieb, oder akzeptieren die entsprechenden Karten nicht. Keiner von ihnen konnte Geld beschaffen. Ich bin sehr froh, dass ich mich dazu entschlossen hatte, mein ganzes Geld in bar mitzunehmen und damit diese Rennerei vermeiden konnte.

Die Überfahrt verläuft problemlos, und als wir uns dem Hafen von Stone Town näherten war auch schon die Insel mit ihren Palmen und schneeweißen Stränden zu erkennen. Wir laufen im Hafen ein und gehen von Bord. Ungewöhnlich war, dass wir erneut durch die Immigration mussten, obwohl die Insel zu Tansania gehört und man kein neues Visum benötigt. Dies nimmt einige Zeit in Anspruch, und als wir unseren Pass wieder zurückbekommen, haben wir einen weiteren Stempel.

Wir machen noch eine kleine Stadtrundfahrt bevor wir in unser Hotel einchecken. Wir freuen uns darauf, mal wieder in einem Bett und nicht im Zelt zu schlafen. Nach einem kurzen Briefing auf der Terrasse mit herrlichem Blick über Stone Town haben wir den Tag zur freien Verfügung. Jörg und ich begeben uns auf Fotosafari, wobei die absolute Priorität auf einem funktionierenden Geldautomaten lag, den wir glücklicherweise auch gleich gefunden haben. In den Gassen haben wir uns treiben lassen, einigen Dinge organisiert, und ich habe noch kurz im Internet nach Post geschaut. Gegen Nachmittag haben wir uns wieder am Hotel getroffen um eine geführte Stadttour zu machen. Es war interessant, aber wir haben kaum etwas gesehen oder erfahren, was man nicht auch auf eigene Faust hätte sehen können.

Am Ende der City Tour haben wir den Sonnenuntergang auf der Terrasse eines Restaurants, bei einem kühlen Bier verbracht, und uns anschließend ins Hotel zu begeben um uns frisch zu machen. Mit reichlich Hunger trafen wir uns am Abend um gemeinsam im Africa House Hotel lecker essen zu gehen.

17. Tag (03. November 2009)

Sansibar

Stone Town

Der heutige Morgen war wieder zur freien Verfügung. Da ich keine Lust hatte an der Spice Tour teilzunehmen, in der die verschiedenen Gewürze erklärt werden, lasse ich mich mit der Kamera im Anschlag durch die Stadt treiben. Zwischendurch trinke ich genüsslich ein Bier und lasse den Blick über das Meer schweifen. In den Gassen der Altstadt ist es ruhig. Nur ein paar Kinder sind zu sehen. Es ist wohl heute Morgen noch ruhiger als sonst, da gerade der Strom ausgefallen ist. Ich finde ein Internetcafe mit Generator und verbringe einige Zeit beim Surfen.

Gegen Mittag treffen wir uns und fahren in den Norden der Insel nach Nungwi. Auf der Fahrt dorthin bekommen wir einen Überblick über die Insel, die stellenweise tropisch grün ist. Zwischendurch holen wir noch die Leute ab, die bei der Spice Tour waren und erreichen am frühen Nachmittag unser Hotel Ressort. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben treffen wir uns auf der Terrasse des Restaurants direkt am Meer, genießen den Nachmittag bei kühlen Drinks in der Sonne und genießen den Blick auf das azurblaue Meer. Als die Sonne nicht mehr so hoch steht machen wir uns auf dem Weg zum Strand und verbringen den Rest des Tages dort.

Am Abend waren wir abschließend noch gut Essen, so dass man fast glauben konnte sich in einem Pauschalurlaub zu befinden.

18. Tag (04. November 2009)

Stone Town

Stone Town

Nungwi - Sansibar

Delfine - Sansibar

Mittlerweile sind wir es gewohnt, früh aufzustehen und tun dies heute freiwillig. Wir wollen mit Delfinen schwimmen gehen. Deshalb werden wir, mit einem Frühstückspaket ausgestattet, quer über die Insel nach Süden gefahren. Wir sind zu viert: Daniela, Angelika, Jörg und ich. Die vier Deutschen also. Auf der Fahrt über die Insel können wir noch einen flüchtigen Blick in den Alltag der Inselbewohner werfen, die zu dieser Zeit ihren Tag beginnen und die Kinder auf dem Weg in die Schule sind.

Als wir nach rund neunzig Minuten ankommen, werden wir auch gleich mit Flossen und Schnorchel ausgerüstet und auf ein Boot gelotst. Wir alle sind gespannt darauf, ob wir auf Delfine treffen werden und ob wir mit ihnen schwimmen können. Wir sehen zwei, drei Boote recht weit draußen, als wir uns auf den Weg machen. Die Spannung bei uns steigt, da es nicht sicher ist, die wild lebenden Delfine wirklich zu treffen.

Doch als wir ankommen können wir eine Gruppe aus sieben Tieren sehen und sind begeistert. Wir stellen den Motor ab. Wir beeilen uns die Flossen anzuziehen, die Maske aufzusetzen und ins Wasser zu kommen. Die Tiere schwimmen nur in kurzer Entfernung von uns. Es ist faszinierend, Delfine aus so kurzer Distanz beobachten zu können. Das Wasser ist klar und mit den Masken können wir die einzelnen Tiere unter Wasser sehr gut sehen. Wir versuchen mit den Flossen näher heranzukommen, oder besser gesagt, den Tieren hinterher zuschwimmen. Es ist aber gar nicht so leicht, obwohl sich die Delfine unter Wasser kaum bewegen. Wir haben Sie verloren und so geht es zurück zum Boot. Wieder an Bord, sind die Tiere in einiger Entfernung wieder zu erspähen und wir holen mit Motorkraft auf. Wir gehen erneut ins Wasser und sind wiederum in der Nähe der Tiere. Alle sieben Delfine tauchen plötzlich ab und stehen ohne sich zu bewegen senkrecht im Wasser. Was für ein Bild! Wenig später schwimmen die Delfine mit nur wenigen Flossenbewegungen wieder voraus, so dass wir kaum hinterher kommen. Ich bekomme Wasser in die Maske und muss ein paar Mal husten. Dabei passiert etwas überraschendes, die Tiere werden neugierig und schwimmen um mich herum um herauszufinden was los ist. Als ich mich wieder gefangen hatte ziehen sie davon. Wir klettern zurück ins Boot und fahren hinterher. Es ist ein bisschen wie auf der Jagd, was ich eigentlich nicht so gut finde.

Beim dritten Treffen bleibe ich im Boot um Fotos zu schießen. Unsere beiden Mädels springen nochmals ins Wasser und kommen recht nahe an die Tiere heran. So vergeht die Stunde wie im Flug. Wie ich erst jetzt merke, sind wir während der Zeit immer weiter auf das Meer hinausgefahren, da die sich Tiere nur in den frühen Morgenstunden in Küstennähe aufhalten. So ist es an der Zeit wieder zum Strand zurück zu fahren.

In der Nähe des Strands haben wir noch die Gelegenheit zum Schnorcheln und die Fische zu beobachten, aber nachdem wir mit den Delfinen geschwommen sind ist dies nicht mehr wirklich berauschend. Später als wir an den Strand zurückkommen ist Ebbe und wir müssen zu Fuß zurücklaufen. Dabei ergab sich ein schönes Bild, als direkt neben uns ein Boot auftauchte und es aus einiger Entfernung so aussah als ob wir übers Wasser gingen.

Am Stand wurde uns abschließend noch ein leckeres Mittagessen serviert. So saßen wir beim Essen und genossen den Blick auf den Strand und das Meer.

Auf dem Rückweg nach Nungwi haben wir unseren Fahrer noch überredet uns an einen weiteren schönen Strand zu fahren. So hatten wir noch eine weitere halbe Stunde an der Ostküste der Insel.

Gleich nach einer erfrischenden Dusche im Hotel fragten uns die anderen, ob wir nicht Lust hätten, an einer Sunset Schnorchel Segel Cruise teilzunehmen, und den Abend zu genießen. Spontan haben wir uns entschlossen mitzugehen. Wir gehen wenig später an Bord einer Dau und segelten die Küste entlang. Zwischendurch ankerten wir um zu Schnorcheln. Es gab jedoch auch hier nicht sehr viel zu sehen, so dass ich nicht die ganze Zeit im Wasser geblieben bin. Der anschließende Sonnenuntergang und die Biere dazu hatten schon mehr zu bieten.

Als es fast schon dunkel war erreichten wir wieder den Strand und sprangen von Bord. Kurz darauf treffen wir uns alle um gemeinsam Essen zu gehen. So ist ein sehr ereignisreicher Tag zu Ende gegangen und ich bin recht müde ins Bett gefallen.

19. Tag (05. November 2009)

Nungwi - Sansibar

Nungwi - Sansibar

Endlich mal wieder ausschlafen. Nach einem ruhigen Start in den Tag sind Jörg und ich nach dem Frühstück den Strand entlanggegangen. Es haben sich tolle Fotomotive am Nungwi Beach ergeben. Wir hatten Ebbe und das Wasser befand sich leider so weit draußen, dass wir nicht baden gehen konnten. Es haben sich jedoch Sandbänke gebildet, die man zu Fuß erreichen konnte. Die Farbe des Wassers und der schneeweiße Korallensand ergaben herrliche, und fast schon kitschige Fotomotive, so dass wir beide voll auf unsere Kosten gekommen sind.

Am frühen Nachmittag fuhren wir nach Stone Town zurück, um die Fähre nach Das es Salaam zu erreichen. Die Fahrt verläuft soweit recht gut, bis einige von uns noch zum Geldautomaten müssen und die Zeit verrinnt. So kommen wir zeitlich recht knapp zum Fähranleger. Es herrscht zudem irgendwie Chaos. Überall stehen Leute. Viele mit viel Gepäck. Sie drücken sich in Richtung des Eingangstors zum Fähranleger und es ist kaum ein Durchkommen. Ich merke, dass unser Guide hier auf Sansibar leicht nervös wird, denn es ist die letzte Fähre am heutigen Tag! Wir drücken uns durch, geben unser Pässe noch schnell bei der Immigration zum Stempeln ab, bekommen unser Ticket und gehen gerade noch rechtzeitig an Bord. Die Fähre ist komplett ausgebucht.

Nach zwei Stunden sind wir wieder in Dar zurück. Als wir die Fähre verlassen ist Cassidy, der uns abholen sollte, nirgends zu sehen. So machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Hafenfähre und treffen Cassidy auf halben Weg. Die Wartezeit dort ist wie erwartet lang. Auf der anderen Seite steigen wir alle wieder in Elvis ein und freuen uns, Philile wieder zu sehen. Auf dem Campingplatz bauen wir die Zelte auf und verziehen uns nach dem Essen in die Bar.

20. Tag (06. November 2009)

Tansania

Tansania

Heute nehmen wir unsere längste Fahrt in Angriff. Wir stehen sehr früh auf und entschließen uns, mit Elvis außen herum zu fahren, so dass wir die Fahrt mit der Hafenfähre vermeiden können. Die Fahrt durch die Stadt am frühen Morgen, vor Sonnenaufgang ist ein Erlebnis. Der Verkehr ist um diese Zeit bereits enorm. Busse sind die einzige Möglichkeit für die Menschen in die Stadt zu kommen. Wenn dann alle Busse gleichzeitig am Straßenrand halten, um Leute mit Taschen bepackt aus- und einsteigen zu lassen, kommt es unweigerlich zu Staus und wildem Hupkonzert. Nach mehr als einer Stunde sind wir durch und verlassen Dar es Salaam. Es ist bereits hell geworden, wir befinden uns auf einer leeren Landstraße Richtung Arusha und kommen gut voran. Die Landschaft ist abwechslungsreich und das Tal, welchem die Straße folgt, ist ansprechend grün. In einer Ortschaft werden wir angehalten, weil Philile angeblich zu schnell unterwegs war. Es gibt eine kurze Diskussion, aber nachdem Philile direkt bezahlt hat konnten wir weiterfahren. Als wir höher in die Berge fahren nimmt die Landschaft wieder den Charakter der trocknen Savanne an. Wir machen zum Mittagessen einen kurzen Stopp am Straßenrand und blicken am Nachmittag zum ersten Mal auf den von Wolken verdeckten Gipfel des Kilimanjaro. Gegen Abend erreichen wir dann schließlich Arusha und bauen die Zelte auf dem Campingplatz auf.

21. Tag (07. November 2009)

Ngorongoro - Bernhard Grzimek

Masai

Serengeti

Heute Morgen brechen wir zu unseren 3-tägigen Serengeti Safari auf. Nicht alle aus der Gruppe gehen mit, da diese Tour optional gebucht werden musste. So sind wir die nächsten drei Tage nicht in Elvis, sondern in einem schnuckeligen Geländewagen unterwegs. Auf dem Weg zum Ngorongoro Krater befinden wir uns wohl auf der besten Straße in ganz Ostafrika. Es ist eine Wohltat. Auf der zweistündigen Fahrt zum Parkeingang machen wir noch einen Fotostopp am Rift Valley, nachdem wir über eine Passstraße die Höhen wieder einmal erklommen haben. Wir genießen den weiten Blick auf den Manyara See und dessen weitläufigen Ebenen am Ufer. Es sind sogar zwei Giraffen auf den weiten Ebenen zu erkennen. Direkt unter uns, am Rande eines Weges, auf dem ein Fahrzeug steht, sehen wir drei Elefanten, die sich ihren Weg durch den Busch bahnen. Sie sind recht weit entfernt, so dass sie mehr oder weniger nur als kleine Punkte zu erkennen sind, jedoch ist es durch die Vogelperspektive sehr interessant zuzuschauen.

Nach dem Parkeingang steigt die Piste steil an und erreicht den Kraterrand des Ngorongoro Kraters. Dort stoppen wir und genießen den Blick in den Krater und dessen bereits von hier oben erkennbarem Tierreichtum. Jedoch alleine die Dimension der Caldera, die über 260km² einnimmt und eine Tiefe von rund 500m erreicht, fasziniert enorm.

Nachdem wir uns von diesem Anblick losreißen konnten fuhren wir weiter in Richtung der Serengeti, dabei passierten wir noch das Grab von Michael und Bernhard Grzimek, die mit ihren Forschungen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Serengeti heute noch so ist wie wir sie in den nächsten zwei Tagen sehen werden. Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die riesige Ebene erreichen wir das Naabi Hill Gate, an dem wir noch einen Stopp einlegen und unseren Hunger mit einem Lunchpaket bekämpfen.

Am Nachmittag besuchten wir ein Massai-Dorf am Rande der Strecke. Unser Besuch dauert länger als eine Stunde. Hier habe ich, im Vergleich zu dem Himbas in Namibia, ein nicht ganz so schlechtes Gefühl und schaue mir die Dinge, die uns gezeigt werden interessiert an. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Leute recht gut Englisch sprechen, und man sich deshalb verständigen kann, auch wenn die Lebensweise im Vergleich zu unserer kaum unterschiedlicher sein kann. Unsere Mädels lassen sich noch die verschiedenen Schmuckstücke zeigen und kaufen noch etwas.

Auf der restlichen Strecke in die zentrale Serengeti halten wir bereits Ausschau nach Wildtieren, biegen auf dem Weg ins Camp ab und begeben uns direkt auf Game Drive. Wir haben jedoch nicht viel Glück und können kaum Wild beobachten. Zwischendurch regnet es kurz und heftig, so dass wir unser geöffnetes Dach schließen müssen. Unseren Kollegen, die in einem anderen Auto unterwegs sind müssen wir noch aus der Patsche helfen, da sie sich in einem Schlammloch festgefahren haben. Aber zum Abschluss erreichen wir alle unser heutiges Camp. Dabei erkennen wir, dass wir auf einer regelrechten Luxuscamping-Safari unterwegs sind. Unsere Zelte sind aufgebaut und auch das Essen steht bereits fertig auf dem Tisch.

22. Tag (08. November 2009)

Serengeti Ballon Savari

Migration

Migration

Gepard

Lion Kill

Lion Kill

In der Nacht haben wir einige Wasserbüffel in der Nähe des Camps gehört. Mit der recht schwachen Stirnlampe bewaffnet gingen Jörg und ich aus dem Zelt um nachzusehen. Im schwachen Schein der Lampe konnten wir die Tiere nicht wirklich erkennen, nur deren Augen blitzten immer mal wieder auf. Ich ging wieder zurück ins Zelt, während Jörg unerschrocken seinen Weg angetreten ist. Als er wieder zurück war haben die Büffel auch schon das Weite gesucht und ich konnte nun ebenfalls in Richtung des Häuschens aufmachen.

Am Morgen war für mich frühes Wecken angesagt, da ich abgeholt wurde, um an einer Ballon-Safari teilzunehmen, die ich gestern Abend noch gebucht hatte. Es war noch finstere Nacht und nur das Licht des Scheinwerfers beleuchtete die zum Teil mit großen Wasserpfützen übersäte Piste, als wir zum Startplatz gefahren wurden. Es hatte in der Nacht recht heftig, und auch recht lange geregnet. Am Startplatz angekommen wurde der Ballon bereits startfertig gemacht. Es ist ein sehr großer Ballon, dessen Korb bis zu 16 Personen transportieren kann. Wir sind heute Morgen jedoch nur 13 Leute, die meisten davon Amerikaner. Die Sonne geht wenig später auf und taucht die Szenerie in ein warmes Licht. Als die weiteren Vorbereitungen abgeschlossen sind werden wir zum Einsteigen gebeten. Ein letzter kräftiger Feuerstoß aus den Brennern und wir verlieren den Kontakt zum Boden und schweben. Wir gleiten mit dem Wind ruhig und ohne Gerüttel und Geschaukel über die Steppe der Serengeti, währenddessen wir den Blick aus der Höhe genießen. Am Horizont sind die Hügel zu erkennen, welche die Grenze zum Western Corridor der Serengeti bilden. Wir fahren in geringer Höhe, überqueren einige der für die Serengeti typischen Akazien und können direkt dahinter eine Gruppe Löwen erblicken. Sie lassen sich nicht stören. Als wir sie links passiert hatten, erkennen wir anschließend einige Gazellen, eine kleine Gruppe Strauße, sowie Gnus, die alle jedoch vor dem Fauchen des Brenners flüchten. Es ist schön, den Blick über die Savanne schweifen zu lassen. Von hier oben kann man den Flusslauf in der zentralen Serengeti sehr gut erkennen und verfolgen. Plötzlich können wir links von uns sehr viele Tiere auf einer großen Ebene in einiger Entfernung erkennen. Wir steigen höher um in eine Luftströmung zu gelangen, die uns mehr nach links zu den Tieren auf der dortigen Ebene bringt. Aus großer Höhe kann man Flusspferde im Wasser erkennen und wir kommen den Gnus tatsächlich näher. Die Migration ist in diesem Jahr sehr früh wieder auf dem Weg in die zentrale Serengeti. Heute haben wir sehr viel Glück und können die Spitze der riesigen Herden auf den weiten Flächen erkennen. Es sind vielleicht 2-3.000 Tiere, die heute Nacht in diese Gegend eingewandert sind. Wir sind begeistert und freudig erregt. Als wir uns in der richtigen Position befinden beginnen wir aus einer Höhe von rund 700m zu sinken und uns den Tieren zu nähern. Es ist ein Anblick der einen in Erstaunen versetzt und ungläubig auf die Massen von Wildtieren blicken lässt. In einer Höhe von ungefähr zwanzig Meter gleiten wir dann über die Tiere hinweg, die unter uns flüchten, so dass wir die Gnus in vollen Lauf mit der Kamera verfolgen können. Die Zeit vergeht natürlich viel zu schnell und so setzen wir zur Landung an. Diese gelingt perfekt, die Begleitfahrzeuge sind bereits da, und die Männer kümmern sich um den Ballon, während wir zum Sektempfang gebeten werden. Die Korken knallen und wir alle sind von den wunderschönen Eindrücken überwältigt.

Wenig später werden wir zum vorbereiteten Safari-Frühstück gefahren. Wir steigen mitten in der Savanne aus und nehmen an einer sehr exklusiven Tafel, unter einem mächtigen Akazienbaum Platz, und werden umfassend, mit nur allem erdenklichen bedient. So frühstückten wir sehr nobel und lecker in entspannter Atmosphäre.

Nach dem Frühstück wusste ich nicht genau, wo ich wieder zu meiner Gruppe stoßen sollte. Deshalb war es eine Überraschung, als sie mir entgegengefahren kamen, so dass ich nur kurz umsteigen musste und ich mich sofort, zusammen mit den anderen wieder auf Game Drive befand. Ich musste jedoch natürlich gleich erzählen, wie die Ballonfahrt war, und was man alles hatte sehen können.

Wenig später kommen wir an einer Wegkreuzung vorbei, an der ein Löwe auf dem Ast eines Baumes liegt und sich seines Lebens freut. Wir bleiben eine Weile und fahren anschließend weiter. Am Wegesrand treffen wir auf einen Wasserbüffel, der sehr schön für die Kameralinse posiert. Es ist eine Gruppe Paviane mit Nachwuchs zu sehen und gleich darauf ein Highlight. Wir entdecken in einiger Entfernung drei Geparden, die wir lange beobachten können, die sich aber leider im Gras der Savanne immer weiter entfernen. Zum Schluss stellen sie sich noch auf einen kleinen Hügel, so dass sie klar zu sehen sind. Wir drehen ab und begeben uns auf die andere Seite des Bachlaufs. Hier treffen wir zufälligerweise auf einen trächtigen Gepard, die sich in nur kurzer Entfernung von uns in den Schatten eines Akazien Baums legt. Wir sind beeindruckt und können ausgiebig gute Fotos schießen.

Wir fahren etwas zurück und biegen in eine andere Richtung ab. Dort können wir Löwen beobachten, die auf der Jagd sind. Wir stellen den Motor ab und sind gespannt was passiert. Es sind zwei Löwinnen zu sehen, die sich an eine Gruppe Gazellen heranschleichen wollen. Ein dritter Löwe ist etwas weiter davon entfernt zu sehen. Die Gazellen jedoch haben bereits Witterung aufgenommen und beobachten vorsichtig die beiden Raubkatzen. Dabei bewegen sich immer weiter aus der Gefahrenzone. Es scheint so, als ob die Löwen am heutigen Morgen kein großes Glück hätten, als plötzlich, wie aus dem Nichts, eine Gruppe Wasserbüffel die Szenerie betritt. Als die Raubkatzen diese bemerkten drehen sie sich um 180° und haben ein neues Ziel. Es war verblüffend, dass die Büffel in keiner Weise beunruhigt waren und sich einfach weiter in Richtung der Löwen bewegten. Diese haben sich weiter angeschlichen. Die leicht dämlichen Büffel haben immer noch nichts bemerkt, auch nicht zu dem Zeitpunkt, als die Löwen sich hingelegt haben, so dass auch wir sie nicht mehr sehen konnten. Ich weiß gar nicht mehr, wer nun zuerst reagiert hat, die Büffel die, nun blitzartig kehrtmachten und im Galopp die Flucht ergriffen, oder der Löwe, der ihnen am nächsten war. Jedenfalls hatte die Jagt begonnen. Unser Fahrer erkannte die Situation fix und gab Gas um uns in die gleiche Richtung zu bewegen und näher dran zu sein. Das Raubtier verkürzte den Abstand in nur wenigen Sekunden und sprang auf den Rücken eines der Tiere und riss es dabei zu Boden. Das Jungtier hatte keine Chance mehr. Es bäumte sich zwar nochmals auf, aber der Löwe hatte es immer noch an den Hinterläufen im Griff und riss es erneut zu Boden. Diese Mal sprang er jedoch an die Gurgel des Tieres und biss sich fest. Nun lag der Büffel auf dem Rücken und hatte den Löwen am Hals. Währenddessen versuchte der Büffel noch zu brüllen und strampelte mit seinen Hufen. Dabei konnte man zusehen wie der Büffel jede Minute schwächer wurde. Die zweite Löwin näherte sich nun und begann langsam am Bauch des Tieres zu fressen. Nach rund zehn Minuten war das Lebenslicht des Büffels erloschen und der Löwe ließ den Hals des Tieres los. Der dritte Löwe war nun auch aufgetaucht und jagte die restlichen Büffel in die Flucht, die versucht hatten zurück zu kommen um nach ihrem Artverwandten zu schauen. Nun begann das Fressen und man konnte bei einem der Tiere bereits eine rote Schnauze erkennen.

Jetzt hatten sich zahllose Safari Autos angesammelt. Es sah aus wie auf der Autobahn in der Rush Hour. Wir jedoch hatten genug gesehen und machten uns auf den Weg zurück ins Camp, um uns ebenfalls den Bauch voll zu schlagen.

Als wir anschließend wieder auf Game Drive waren, sind uns direkt vor dem Auto Löwen über die Piste gelaufen. Wir haben natürlich wieder angehalten, um zu beobachten. Links vom Fahrzeug waren weitere Löwen zu sehen, die neben einem halb verspeisten Zebra lagen. Wir schenkten ihnen nicht mehr allzu viel Zeit und fuhren weiter. Im weiteren Verlauf treffen wir noch auf Giraffen und jede Menge Zebras. Eine Herde Zebras quert eilig vor uns die Piste. Anschließend biegen wir ab und fahren in Richtung der großen Ebenen. Dort beobachten wir Hunderte von Gnus aus der Migration. Es sind auch schon die ersten Zebras und Wasserbüffel dazwischen zu sehen.

Die Zeit schreitet voran und wir wollen ja heute noch zum Ngorongoro Krater, weshalb wir uns in Richtung der Piste bewegen. Wir stoßen noch auf eine wunderschöne Giraffe, die verzweifelt versucht mit ihrer ganzen Körpergröße und ihrer langen Zunge an das Grün eines Baumes zu kommen. Einen Leoparden der im Baum liegt haben wir trotz weiterer, intensiver Suche leider nicht gefunden und so machen wir uns auf, die Serengeti zu verlassen und den Kraterrand zu erreichen.

Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kräftigen Regenschauer abbekommen, so dass die Piste matschig wird und es sich riesige Wasserpfützen bilden. Wenig später herrscht wieder Sonnenschein. Nach ein paar Stunden Fahrt erreichen wir gegen Abend den Campingplatz. Es schüttet wieder wie aus Eimern, so dass ich mich dazu entschließe, erst einmal im Auto sitzen zu bleiben. Die Zelte sind ja schon für uns aufgebaut und der Koch steht bereits in der Küche um das Essen zuzubereiten. In der nächsten Regenpause setze ich mich in den Aufenthaltsraum. Es ist recht kühl in fast 2.400m Höhe und der nächste Regenschauer kündigt sich schon mit Blitz und Donner an. Nachdem dieser Schauer ebenfalls vorübergezogen ist bekommen wir Besuch im Camp. Ein ziemlich nasser Elefant läuft neugierig durch die aufgestellten Zelte, weshalb wir unser Essen stehen lassen und gespannt nach draußen schauen.

23. Tag (08. November 2009)

Ngorongoro Krater

Ngorongoro Krater

Wir haben einen richtig gemütlichen Start heute. Wir sind etwas später aufgestanden, und erst nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg. Die Zelte lassen wir einfach stehen, denn auch heute werden sie für uns abgebaut und verstaut. Wir fahren am Rand entlang bis wir zur Passstraße gelangen, die in den Krater hinunterführt. Die Strecke hinab ist steil und eindrucksvoll. Es eröffnet sich ein gewaltiger Ausblick. Als wir den Grund erreichen bekommen wir zuerst einen Kampf zwischen zwei Gnus präsentiert. Diese beharken sich so mächtig, dass wir das Aneinanderschlagen der Hörner noch in der Entfernung hören können. Nach einer Viertelstunde gibt es einen Gewinner und der Verlierer räumt in wilder Flucht das Feld.

Wir fahren weiter und beobachten eine viel friedlichere Szenerie, die die Flamingos am See bilden. Wir schauen ein wenig zu, und als fast alle Vögel zum Flug starten ergibt sich wieder ein herrliches Bild. Am Straßenrand sind Warzenschweine und auch Hyänen zu erkennen. Das Gras ist hier nicht sehr hoch, so dass die Tiere bereits über sehr große Distanzen zu erkennen sind. Jedoch, auch wenn keine Tiere zu sehen sind, ist es imponierend sich auf dieser großen Ebene zu befinden und auf allen Seiten von Bergen umgeben zu sein. Ein außergewöhnlicher Ort dieser Ngorongoro Krater.

Wenig später sehen wir ein Nashorn, welches jedoch in einiger Entfernung müde im Gras liegt und sich nicht bewegt. Wir bleiben trotzdem eine ganze Zeit, immer in der Hoffnung, dass es sich doch irgendwann bewegt. Aber es bewegt sich nicht, und so fahren wir weiter und machen unseren nächsten Stopp am Picknickplatz. Dieser befindet sich an Rand eines herrlichen Sees, in dem die Flusspferde leben und eine große Akazie am Ufer steht. Zudem ist das Wasser von sattem Grün eingerahmt und steht somit in starkem Kontrast zur sonstigen Savannenlandschaft im Krater.

Nach dem Essen geht es weiter. Wir fahren an Büffel, Gnus, Zebras, einem Warzenschein vorbei und entdecken sogar noch einen Schakal. Ein männlicher Vogel Strauß präsentiert sich in geringer Entfernung in seiner vollen Pracht. Wenig später liegen etwa ein Dutzend Hyänen in einem Wasserloch am Straßenrand und sehen einfach nur hässlich aus.

Wenig später ergibt sich ein erstaunlicher Anblick, als auf der Straße acht Löwen unter einem Safari-Fahrzeug liegen und den Schatten genießen. Es ist kaum zu glauben. Selbst als der Motor gestartet wird bewegen sich die Tiere nur widerwillig. Wir fahren weiter, machen einen Abstecher zum Hippo-Pool, sehen noch ein Warzenschwein mit seinem Jungen, und zu guter Letzt beobachten wir noch zwei ausgewachsene Elefantenbullen. Dann schließlich machen wir uns auf den Weg zurück nach Arusha und verlassen den Krater über die steile Piste den Kraterrand hinauf. Vier Stunden später sind wir wieder auf dem Camping Platz, treffen die anderen und genießen ein kühles Killi.

24. Tag (10. November 2009)

Kenia

Kenia

Unser letzter Tag auf Tour. Nach dem Frühstück prüfe ich noch die Daten meines Fluges am heutigen Abend und muss zu meiner Verblüffung feststellen, dass ich nicht heute, wie angenommen, sondern erst Morgen von Nairobi aus fliegen werde! Nun ja, so machen wir uns auf den Weg und haben einen anstrengenden Tag vor uns. Die Straße ist eine einzige Baustelle und die Ausweichstrecke eine furchtbare Holperpiste. An der Grenze nach Kenia gibt es auch keine Probleme und ich spare noch ein bisschen Geld, da ich nur ein Transit-Visum kaufe. Auf der kenianischen Seite ist die Straße nicht besser und so kommen wir auch hier nur sehr langsam voran. Genauso langsam wie die Bauarbeiten an der neuen Straße.

Jedenfalls kommen wir doch irgendwann in Nairobi an und fahren durch die Stadt zum Hotel, in dem die meisten Leute bereits Zimmer reserviert hatten. Ich bekomme auch noch ein Zimmer dort und kann einchecken und wir müssen alles aus Elvis raus räumen. Ich tauschte danach auf der anderen Straßenseite mein letztes Geld und versuche schnell im Internet meinem Flug zu prüfen, was jedoch fehlschlägt.

Am Abend haben wir uns fertiggemacht um zum berühmten Carnivor Restaurant zu fahren, in dem wir gemeinsam unseren Tour-Abschluss feierten. Es ist ein All-you-can-eat-Restaurant. Die Tafel ist elegant eingedeckt und das Restaurant gut besucht. Das Fleisch wird auf einem Spieß oder Schwert serviert, von dem direkt heruntergesäbelt wird. So verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend feucht fröhlich und haben zusammen viel Spaß.

Tag 25. Tag (11. November 2009)

Mein nun wirklich letzter Tag. Nach einem kurzen Frühstück haben wir die Leute verabschiedet, die heute mit Elvis nach Uganda weiterfahren. Gleich danach packe ich meinen Rucksack und checke aus.

Zusammen mit den restlichen Leuten, die noch hier waren, gingen wir gemeinsam in die Stadt und verbrachten den Tag bei angenehmen Temperaturen. Wir waren dabei noch in der Markthalle und beim Souvenirs einkaufen. Wenig später haben wir noch einen Happen gegessen und sind auf das Dach des Konferenz-Zentrums gestiegen, um den Blick über die Stadt vom Hubschrauberlandeplatz aus zu genießen. So unkompliziert kann Afrika sein! Den Nachmittag verbrachte man zum Schluss noch im Park und genoss das warme Wetter im Schatten eines Baums auf dem Rasen. Der anschließende Weg zum Flughafen hat sich im Stau von Nairobi dann etwas in die Länge gezogen, aber wir hatten ausreichend Zeit, und so verflog auch dieser zusätzliche Tag.

26. Tag (12. November 2009)

Nach einem recht kurzweiligen Flug war ich wieder in Europa zurück und als sich die Türen des Flughafens öffneten schlug mir nasskaltes Wetter entgegen, brrrrr!