Ich sitze auf dem Rhein-Main Airport am Gate und warte auf das Boarding. Es geht endlich wieder auf Reisen. Der Jumbo der Garuda Indonesia wird gerade herangeschleppt und ich bin wieder ruhiger als noch vor ein paar Stunden. Da mein Start in den Urlaub mal wieder ziemlich stressig war. Nachdem ich heute Morgen noch schnell gepackt hatte war ich anschließend noch auf der Arbeit, hatte das ganze Gepäck mit dabei und bin von dort direkt mit dem Zug zum Flughafen. Soweit hatte auch alles wieder einmal ganz gut funktioniert, leider hatte die Bahn Verspätung und somit war mein Anschlusszug in Mannheim weg. Was nun? Ich dachte es sei das Beste, wenn ich in diesem ICE sitzen bleibe und nach Frankfurt weiterfahre. Dort konnte ich gleich nach der Einfahrt im Laufschritt noch den Regionalexpress zum Flughafen erreichen und war damit sehr früh hier.
Ich hatte die Befürchtung, dass es zu längeren Wartezeiten aufgrund der verschärften Sicherheitsvorkehrungen nach den Ereignissen in den letzten Tagen kommt. Aber der Zeitaufwand war nur unmerklich größer da das Handgepäck etwas genauer kontrolliert wurde als in der Vergangenheit. Deshalb sitze ich nun schon eine ganze Weile hier. Die anderen Fluggäste waren wohl heute auch etwas früher hier, da sich schon recht viele am Gate eingefunden haben. Der Jumbo sieht neuwertig aus und ich hoffe das die Airline doch besser ist als gedacht. Denn vor drei Wochen musste ich noch meinen Flug komplett umbuchen, nachdem die Ansett Australia Konkurs angemeldet hatte und eine Teilstecke meines ursprünglich gebuchten Fluges nicht mehr zur Verfügung stand. Aber eigentlich kann ich noch ganz froh sein überhaupt einen Flug bekommen zu haben.
Kurz nach dem Start, der mit einer Kamera in die Kabine übertragen wurde wechsle ich strategisch meinen Sitzplatz um zum Schlafen entsprechend viel Platz zu haben. Die Maschine ist nämlich gerade mal zur Hälfte gefüllt. Nach dem Essen und dem anschließenden Film habe ich mich langgelegt und konnte wunderbar den halben Flug überschlafen.
Nach dem Frühstück und einem weiteren Film sind wir auch schon in Singapore gelandet. Während des kurzen Aufenthalts im Transit Bereich habe ich noch Jana und Jana kennen gelernt. Sie sind auf dem Weg nach Bali und fliegen in derselben Maschine weiter nach Jakarta. Dort haben wir uns nach dem Flug wiedergesehen. Wir haben uns 3½ Stunden gut unterhalten, wobei die Wartezeit schnell vergangen ist und müssen uns auch schon wieder verabschieden. Die zwei Mädels haben einen früheren Flug nach Bali. Bei mir sind es jetzt noch weitere 4 Stunden. Ich fühle mich aber gut und glaube das ich morgen einigermaßen fit in Darwin ankomme.
Ich habe mich schon gewundert warum sich so wenige Leute bisher am Gate eingefunden haben, als ich mein Buch zur Seite gelegt habe. Aber gerade erklärt mir eine freundliche Stimme, dass der Flug nach Bali 2½ Stunden Verspätung hat. Auf meine Frage ob es bei dieser Verspätung bleibt oder ob diese noch größer werden kann, werde ich beruhigt. Es bleibt bei dieser Zeit und ich werde meinen Anschlussflug nach Darwin auf jeden Fall noch erreichen. Somit kann ich mein dickes Buch weiterlesen, denn schließlich ist es ziemlich egal auf welchem Flughafen ich warten muss. Hier in Jakarta sind es zwar im Ganzen jetzt 10 Stunden, aber eben nur noch 1½ anstelle von 4 Stunden auf Bali.
Nach einem recht kurzen Flug bin ich nun auf Bali, ich habe noch genügend Zeit bis zu meinem Anschlussflug. Am Flughafen sind schon jede Menge Aussis am Dialekt zu erkennen. Ich bin nun zwar recht müde freue mich aber schon gewaltig wieder nach Australien zu kommen.
Gleich nachdem ich in der Maschine nach Darwin saß bin ich auch schon eingeschlafen. Wach wurde ich erst wieder als der Flieger schon das Fahrwerk zur Landung ausgefahren hatte. Es ist 6.00Uhr morgens ich bin am Ziel und verlasse den Airport nachdem der Zoll und die Pflanzeneinfuhrkontrolle problemlos verlief. Die Tür geht auf und Australien erwartet mich wie ich es erwartet hatte: Schwülwarm schlägt mir die Luft entgegen als ich zum Airport Shuttle gehe. Der Bus bringt mich schnell ins Zentrum und ich checke im YHA ein. Anschließend stelle ich meine Sachen im Zimmer ab, aktiviere den Wecker und schlafe erst mal eine Runde. Momentan ist nicht sehr viel Los in Darwin, ich bin der einzige im Zimmer.
Als ich wieder wach wurde habe ich mich aufgerappelt und mich langsam ins Zentrum bewegt. Die Sonne scheint lachend vom Himmel und ich besorge mir als erstes eine Sonnenbrille um meine noch etwas verquollenen Augen zu schützen. Anschließend gehe ich was Essen und fühle mich irgendwie gleich wohl, als ich die bekannten Orte wiedersehe. Die Backpacker Kneipe Victoria Hotel, genannt Vic, gibt es immer noch und auch der Rest kommt einem vor als wenn ich die Stadt erst gestern verlassen hätte.
Am Abend verabschiede ich mich recht früh, schalte die Air-Kondition ein und lege mich schlaffen. Ich bin immer noch alleine im Zimmer und genieße dies natürlich.
Den Tag lasse ich langsam anlaufen. Ich habe keine Pläne in diesem Urlaub, so dass es mir auch recht egal ist was ich in den nächsten Tagen machen werde. Somit war ich vormittags noch in der Stadt, habe erstmalig meine E-Mail gecheckt und noch einige Dinge wie Sonnencreme, Moskito-Schutz und anderes besorgt. Am Nachmittag habe ich den Pool erstmalig ausprobiert. Nach zwei Stunden habe ich das Wasser wieder verlassen und unmittelbar zu schwitzen begonnen. Es ist so warm und schwül das man sich dem durch nirgends entziehen kann. Es ist eben Build-up Saison, die heißeste Jahreszeit hier im tropischen Norden.
Zur Abkühlung, und dies ist die einzige die es gibt, habe ich mir eisgekühltes Bier im Vic gegönnt und den Abend entsprechend ausklingen lassen.
Nun habe ich mich schon soweit eingelebt um für den ersten Sonnenbrand bereit zu sein. So schlenderte ich Richtung Mindl Beach und als im am Casino vorbeikam überlegte ich nicht lange, sondern marschierte schnurstracks in die angenehm gekühlten Räume. Eigentlich wollte ich nur ein wenig vor der draußen herrschenden Hitze flüchten, aber es kippelte in den Fingern und so wagte ich einige Spielchen am Tisch. Nach gut einer Stunde hatte ich weder gewonnen noch verloren und so verließ ich die Stätte des Lasters wieder.
Als ich schließlich doch noch am Mindle Beach ankam waren so gut wie keine Menschen anzutreffen, es herrschte Ebbe so dass sich das Wasser einige hundert Meter zurückgezogen hatte. Schließlich steigt und fällt das Meer hier ungefähr beeindruckende acht Meter! Ich hielt mich nicht sehr lange am Strand auf, obwohl es sehr schön hier ist. Das Wasser war sehr warm und zu dieser Jahreszeit wegen den gefürchteten Quallen nicht zu genießen. Zu dem schon erwarteten Sonnenbrand hat es aber trotzdem gereicht, was sich am Abend herausstellte, als ich mich auf den Weg zum Vic befand und die Haut anfing leicht zu spannen.
Nachdem ich gestern so viel unternommen hatte war ich heute den ganzen Tag am Pool, habe mit den anderen Leuten „Wasser-Volleyball“ gespielt und musste feststellen das auch nach zwei Stunden keine Abkühlung eingetreten ist. Es hat sich auch heute nach dem Verlassen des Pools sofort der übliche Schweißausbruch eingestellt. Die restliche Zeit habe ich mit Lesen und Einkaufen verbracht, wobei ich auf dem Rückweg vom Supermarkt noch Aurelia und Ursula aus der Schweiz traf. Leider sind die beiden aus familiären Gründen morgen schon wieder auf dem Rückweg in die Schweiz. Aber bevor man sich wieder verabschiedete, hatten wir noch einen netten Abend auf der Happy Backpacker Party bei einem kostenlosen BBQ und einigen Bieren verbracht.
Heute war mal wieder zur Abwechslung der Pool angesagt, wobei sich das Ritual aus Lesen, Wasser-Volleyball und sich unterhalten wiederholte, währenddessen ich Tanja und Jutta kennen gelernt habe. Wir haben uns über den Nachmittag gut unterhalten und hatten unseren Spaß. Die zwei kommen aus Ulm und haben ihre Jobs als Erzieherinnen gekündigt um nun für ein Jahr durch den australischen Kontinent zu ziehen. Sie bleiben noch ein paar Tage in Darwin und vielleicht können Sie mich anschließend für ein paar Tage mit dem Auto mitnehmen, wenn ich von meiner Tour aus den Kakadu Nationalpark zurück bin.
Am Abend sind wir gemeinsam zum Mindl Beach gefahren um den Sonnenuntergang anzuschauen und anschließend auf den Mindl Beach Night Market zu gehen. Der bunt beleuchtete Markt hatte viel Abwechslung zu bieten. So schlenderten wir bei immer noch angenehmer Wärme von Stand zu Stand, aßen etwas und hörten uns zum Abschluß noch die Live Band an, die eine Mischung aus Jazz und Irish Flolk spielte. Nach der Rückkehr ins Hostel schütteten wir, eine Tür weiter im Sharingans Pub, zur Abkühlung noch kurz entschlossen ein Bier, bevor der Abend sich schließlich seinem Ende neigte.
Heute Morgen sollte es nun auf Tour in den Kakadu Nationalpark gehen, der Wecker war entsprechend gestellt, aber ich wurde schon vorher von den schrill läutenden Glocken eines Feueralarms aus dem Schlaf gerissen. Da man nicht wusste was los war und ich sowieso das Hostel heute Morgen verlasse wollte packte ich meine 7 Sachen schnellstmöglich zusammen und verließ das Gebäude. Auf der Treppe kamen mir schon die Feuerehrleute mit schwerer Ausrüstung entgegen und am Pool hatten sich auch schon die ganzen Backpacker versammelt. Als ich an der Rezeption ausgecheckt habe hatte die Feuerwehr endlich die schrillen Alarmglocken des Fehlalarms abgeschaltet und ich konnte auf der Straße auf den Pick-up der Tour warten.
Jeanny ist aus Neuseeland und unser Tour Guide für die nächsten drei Tage. Nachdem die Formalitäten schnell während des Tankens erledigt wurden sind wir nun zu siebt unterwegs in den Kakadu Nationalpark, dem größten Nationalpark in Australien.
Unseren ersten Stopp legen wir am Adelaide River ein, an dessen Ufer wir anhalten und an einer Krokodil River Cruise teilnehmen. Doch zuerst erfahren wir mehr über die dort lebenden Schlangen und dürfen auch zwei von ihnen in die Hand nehmen. Die Haut dieser Tiere fühlt sich einfach toll an, die Körper sind sehr kühl, wenn sie sich an jedem freien Stück Haut anlegen um von der menschlichen Körperwärme so viel wie möglich aufzunehmen.
Als wir dann schließlich das Boot betraten ging es auch gleich auf dem vom Schlamm und Sediment getrübten Fluss. Deshalb ist von uns ungeübt dreinblickenden Backpacker auch keines der über 4.000 Kroks zu erkennen, die in den 140Km langen Fluss leben sollen. Aber unser Bootslenker entdeckt schon nach wenigen Minuten eines dieser imposanten Reptilien. Er stoppt das Boot und hängt ein Stück Fleisch an einer Art Angel über die Reling. Nach einer Phase des Abwartens schnellt das Salzwasser Krokodil plötzlich mit zweidrittel seiner Körperlänge aus dem Wasser und schnappt nach der Beute. Unser Guide zieht jedoch das Fleisch vorher weg und das Maul des Kroks schlägt mit einem Laut ähnlich eines Trommelschlags zu. Was einen ziemlich überrascht, jedoch bei einer Zu Haltekraft von bis zu 9 Tonnen(!) nicht verwundert. Auf der weiteren Fahrt sehen wir noch zwei weitere Tiere die wir auch zum Springen veranlassen bevor sie letztendlich die Beute verschlingen. Die größten Kroks können eine Länge von ca. 6m erreichen. Das was wir gesehen hatten war ca. 3m lang.
Nach einer weiteren kurzen Pause am Bark Hut Roadhouse bogen wir anschließend auf die alte, unbefestigte Jim Jim Road ab und fuhren in den südlichen Teil des Parks ein. Zuerst dachte ich diese Straße kann man auch mit einem normalen Auto befahren, aber spätestens nach der Durchfahrt durch den South Alligator River war klar das hier nur Geländefahrzeuge durchkommen können. Wir treffen auf die Hauptstraße, die von Süden in den Park führt und fahren auf ihr in Richtung Baramundie Gorge, unserem ersten Ziel auf dieser Tour.
Wir folgten zu Fuß einem palmengesäumten Wasserlauf in die Gorge hinein. In der Regenzeit ist dieser Weg nicht passierbar, weil der Bach einen um mehrere Meter höheren Wasserstand hat. Schließlich erreichten wir am Ende den wunderschön gelegenen Pool eines Wasserfalls in dem wir auch gleich schwimmen gegangen sind. Obwohl die Sonne sich hinter einer dichten Wolkendecke versteckt hat war es wieder ein schönes Erlebnis in der Nähe eines Wasserfalls zu schwimmen und zu planschen. Einen kleinen Snack haben wir auch noch eingenommen bevor wir nach einer Weile wieder zum Auto zurückgegangen sind. Als wir dort gerade angekommen sind hat es auch schon getröpfelt, so dass wir uns schleunigst auf den Weg gemacht haben um zum Camp Ground zu fahren. Auf der Fahrt dahin konnten wir noch eine recht große Echse einen Baum hinaufklettern sehen. Diese Tiere kommen zwar hier recht häufig vor aber sie sind verhältnismäßig selten zu sehen.
Nachdem es auf der Fahrt wieder aufgehört hatte zu regnen fängt es hier am Campingplatz nun schon wieder an. Wir bauen schnell die Zelte auf und spannten eine große Plane um darunter unser Essen vorzubereiten. Da während der Fahrt unser gesammeltes Holz leider nass geworden ist konnten wir das Feuer auch mit größter Mühe nicht entfachen, mit einigen Litern Diesel war es allerdings schließlich kein großes Problem mehr. Als das Feuer gebrannt hat und die Zelte aufgestellt waren schnippelten wir unser Essen und kochten gemeinsam. Schließlich hat auch der Regen aufgehört, es war immer noch sehr warm und wir ließen den Tag noch mal am Lagerfeuer an uns vorüberziehen bevor wir uns in die Zelte verzogen.
Gleich nach Sonnenaufgang habe wir unser Zelte wieder abgebrochen, zwischendurch noch gefrühstückt und schließlich alles wieder zusammengepackt. Wir treffen noch einen anderen Tour Guide von dem wir noch einige Stangen zum Aufstellen der Plane übernehmen und erfahren, dass es dort in der Nacht richtig geschüttet hat. So hatten wir es auf unserem Campingplatz richtig gut getroffen, obwohl dieser nur wenige Kilometer davon entfernt war. Nun ja wie auch immer, heute soll es nun zum Höhepunkt dieser Tour gehen. Wir fahren die Straße runter und bevor wir rechts auf die Schotterpiste zum Jim Jim und den Twin Falls abbiegen sehen wir am Straßenrand noch ein kleines Rudel Dingos, die wir aus dem Auto heraus beobachten bevor sie im Busch verschwinden. Anschließend folgen wir fast eine Stunde der Piste und müssen uns die letzten Kilometer mit eingeschaltetem Vierradantrieb bis zum Campingplatz durchkämpfen. Dort angekommen stellen wir die Zelte gleich wieder auf um heute Abend dies nicht tun zu müssen. Danach sind wir wieder bereit fürs Abenteuer. Auf der weiteren Strecke zum Parkplatz der Twin Falls durchqueren wir zuerst den Twin Falls Creek, die mit über einem halben Meter tiefste Wasserdurchfahrt am Ende der Trockenzeit.
Am Parkplatz angekommen bereiten wir uns auf unsere Wanderung vor, was hauptsächlich darin besteht noch jede Menge zu trinken und die Wasserflasche zu füllen. Wir starten unsere Wanderung auf das Hochplateau um von oben an die Twin Falls heranzukommen. Bei den herrschenden Temperaturen und der atemberaubenden Luftfeuchtigkeit eine große Anstrengung, die sich jedoch absolut lohnt. Von einem Aussichtspunkt aus erscheinen die Fälle schon aus der Ferne superschön.
Als wir später am oberen Ende der Fälle angekommen sind ergab sich ein toller Blick über die einzelnen Terrassen hinunter in die Gorge. Nun wollten wir natürlich auf die einzelnen Terrassen hinunter, aber der einzig mögliche Weg führte durch eine sehr schmale und fast senkrechte Felsspalte. Erst als man uns erklärt hatte wie dies zu meistern ist habe ich den Anfang der Gruppe gemacht und mich in die nicht einmal Schulterbreite Spalte hinabgezwängt. Nach ein paar Metern konnte man wieder stehen um schließlich über eine große Stufe weiter nach unten zukommen. Durch einen Quergang unter einen riesigen Felsen gelangte man letztendlich wieder ins Freie. Allein für sich schon ein ziemliches Abenteuer. Nachdem die Gruppe diese Hürde gemeistert hatte gab es unten natürlich wieder einen wunderschönen Pool in dem man unter der ersten Stufe der Twin Falls baden konnte. Wir verbrachten dort mehrere Stunden und kletterten weitere Terrassen hinunter bis zur Kante von der die eigentlichen Twin Falls 80m in die Tiefe stürzen. Der Blick ins Tal und auch zurück auf die einzelnen Wasserfälle war phantastisch und ziemlich einmalig.
Der Rückweg auf das Hochplateau durch die Felsspalte erforderte wieder alle Anstrengung und vor allem viel Trinkwasser, welches jeder von uns regelrecht in sich hineingeschüttet. Den Abstieg zurück ins Tal haben wir schließlich geschafft und kamen alle ziemlich k.o. am Auto an. Glücklicherweise war unser Trinkwasser im Auto immer noch eisgekühlt und so konnte man sich selbst wieder abkühlen. Nachdem alle soweit erfrischt waren sind wir in die Gorge hineingelaufen um uns von unten den Fällen zu nähern. Dazu war es notwendig einige hundert Meter zu einer Sandbank, direkt unter den Wasserfällen zu schwimmen. Jeanny hatte einige Luftmatratzen für die schwächeren Schwimmer dabei und wollte auch unsere Kameras in einer wasserdichten Tonne transportieren. Nur leider hatte Sie die Dichtung nicht richtig aufgeschraubt und somit waren die Kameras unter Wasser und nicht mehr funktionstüchtig. Ich habe mich eigentlich gar nicht so sehr darüber aufgeregt, wie ich es vielleicht noch vor Jahren getan hätte. Ich genoss lieber die beeindruckende Perspektive die sich ergab als man mit dem Rücken auf dem Wasser lag und die neben sich aufragenden Felswände anschaute von denen das Wasser herunterstürzte.
Schließlich, als sich der Tag schon dem Ende neigte machten wir uns wieder auf den Rückweg und fuhren in der Dunkelheit mit dem Auto zurück zum Campingplatz, wobei wir natürlich wieder durch den Fluss mussten. Unsere toll aufgebaute Plane benötigten wir heute Abend nicht und so verbrachten wir noch einen schönen Abend am Feuer und aßen unsere T-Bone Steaks, die nach einem so erlebnisreichen Tag besonders gut schmeckten.
Unser letzter Tag der Tour. Gleich nach Sonnenaufgang packen wir wieder zusammen und fahren zum Jim Jim Fall, der sich hier gleich um die Ecke befindet. Schon vor der Ankunft wissen wir dass er zu dieser Jahreszeit kein Wasser führt und ausgetrocknet ist. Dies macht jedoch keinen Abbruch. Nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt können wir von einer Stelle aus den ersten Blick auf die Felswand werfen. Es sieht eigentlich gar nicht so spektakulär aus. Wir machen uns gleich auf den Weg über große Felsbrocken hinweg immer tiefer in die Schlucht hinein. Schließlich kommen wir am Sturzbecken an, welches das ganze Jahr über Wasser hat und schon durch seine Größe von über hundert Metern im Durchmesser und seiner enormen Tiefe sehr beeindruckt. Erst wenn man so nah herangekommen ist wirkt die Kulisse mächtig imposant, denn die auf drei Seiten senkrecht aus dem Wasser aufsteigenden Felswände erdrücken einen förmlich. Wir gehen mal wieder baden und ich entschließe mich auf die andere Seite des Pools zu schwimmen und mich direkt unter der über 200m hohen Wand auf den Rücken zu legen und in den Himmel zu schauen.
Schließlich müssen wir wieder zurück und als wir in der Sonne stehen merken wir erst wie angenehm kühl und frisch es dort war. Mit dem Auto fahren wir wieder auf die Hauptstraße zurück und bezahlen noch bei der Parkverwaltung unsere Gebühr. Anschließend essen wir zu Mittag am Anabangbang Billabong und beobachten die reichhaltige Vogelvielfalt dort. Später besuchten wir noch die Aboriginal Paintings am Nourlangie Rock und machten uns schließlich wieder auf den langen Rückweg nach Darwin. Meine Jeans steht vor Dreck, die Vorräte sind aufgebraucht, das Wasser ist leer und wir sind alle ziemlich müde. Zur Erfrischung machen wir noch auf halben Weg einen Stopp am Anaburro Billabong, wo wir baden und die letzten Stunden dieser tollen Tour genießen. Beim obligatorischen Gruppenbild probiere ich meine Kamera mal wieder aus und zu meiner Überraschung funktioniert sie wieder. Kurz vor der Ankunft in Darwin halten wir zum Sonnenuntergang nochmals an und sind schließlich nach fast 1.000km Fahrt wieder am Ausgangspunkt zurück.
Zum Abschluss der Tour verabreden wir uns alle noch für heute Abend im Vic. Nachdem wir im Busch überlebt haben werden wir einige kühle Biere in der Zivilisation genießen. Somit ging eine supertolle Tour zu Ende, die mich absolut fasziniert hat.
Wie schon vor meiner Kakadu Tour ins Auge gefasst fahre ich heute mit Tanja und Jutta Richtung Litchfield Nationalpark. Damit ich Platz finde räumen wir noch schnell das Auto um, kaufen anschließend erst einmal im Supermarkt ein um unsere Verpflegung für die nächsten Tage sicherzustellen und verlassen die Stadt im hohen Norden verlassen schließlich über den Stuart Highway.
Als erstes führt uns unser Weg zu den Howard Springs, die wir jedoch gleich wieder verlassen, weil es einfach nicht so toll war. Weiter des Weges machten wir einen Stopp am Northern Territory Wild-Life-Park, in dem wir den Nachmittag verbracht haben. Es war wieder einmal extrem heiß heute und wir sind fast ausgelaufen. Die Tiere lagen größtenteils nach Luft schnappend herum und warteten auf eine Abkühlung. Sehr interessant unterdessen war jedoch das Aquarium, die Reptilien und Schlangen. Sicherlicht ein Höhepunkt des Parks der ansonsten noch durch seine großzügig angelegten Gehege auffällt. Es hat heute kaum Besucher im Park und wir werden alleine mit der Besucherbahn von einem Stopp zum nächsten gefahren. Von der Sonne völlig aufgeheizt sind wir am Eingang zurück und fahren als nächstes zu den Berry Springs wo wir uns wieder abkühlen konnten. Gegen Abend fuhren wir nach Bachalor um dort auf einem Campingplatz, der auch Zimmer hatte zu übernachten. Somit musste ich diese Nacht nicht im Auto verbringen. Tanja und Jutta kochten Thunfisch Spagetti während ich noch ein paar Bier besorgte und den Abwasch übernahm. Gegen später kamen noch andere zum Übernachten auf den Platz mit denen wir auch noch kurz in Gespräch kamen. Als irgendwann das Bier schließlich leer war haben wir uns schlafen gelegt.
Wir fahren heute Morgen in den Litchfield Nationalpark hinein und schauten zuerst die Magnetic Termites an. Nach ein paar Minuten fuhren wir weiter zum Burley Rockhole wo wir heute als erstes baden wollen. Gerade auf dem Parkplatz angekommen fällt Tanja ein, dass sie ihre Sandalen auf dem Campingplatz vergessen hatte. Somit gehen Jutta und ich nun im Rockhole baden und Tanja fährt im heißen Auto zurück und holt ihre Latschen. Nach ungefähr einer Stunde taucht sie wieder mit einem Strahlen im Gesicht auf und nimmt erst einmal eine Abkühlung, währenddessen ich endlich mal wieder dazukomme meinen Reisebericht zu schreiben. Jutta ist auch schon fleißig bei der Arbeit und füllt die weißen Seiten mit Inhalt. Den Mittag verbringen wir an den Florenz Falls und nachdem die Leute der einen oder anderen Tour abgezogen sind wird es angenehm leer und wir können den Pool fast für uns alleine genießen. Wir drei sind alle ziemlich begeistert von den schönen Wasserfällen und den Felsen die überall im klaren Wasser unter der Oberfläche zu sehen sind.
Gegen Nachmittag fahren wir zu den Tomer Falls weiter, unter denen man nicht baden kann, weil dort Flusskrebse siedeln und schon vor Jahren geschützt wurden. An den Wangi Falls haben wir zunächst den Campingplatz angefahren, weil wir hier die Nacht verbringen wollen. Lieder müsste ich schnell feststellen, dass es hier keine andere Übernachtungsmöglichkeit als im Zelt gibt. Auch unter freiem Himmel ist es nicht möglich zu nächtigen, weil auf dem Boden die Ameisen eindeutig die Vorherrschaft hatten und ich diese nicht stetig machen wollte. Somit werde ich wohl eine Nacht im Auto verbringen.
Nachdem die Lage soweit geklärt war gingen wir im Wangi Pool natürlich erst einmal wieder unter den Wasserfällen baden um uns abzukühlen. Es ist der größte Pool im Park und lädt herrlich zum Schwimmen ein. Anschließend konnten wir auf dem kaum besetzten Campingplatz noch unser Feuerholz zusammensuchen so dass wir unsere Tuna-Nudeln heute auf dem offenen Feuer kochen konnten. Dabei sahen wir noch zwei Wallabies über den Platz hoppeln und eine größere Echse hat sich zu unserer Unterhaltung auch noch gezeigt. Kurz nach der Dämmerung machten sich Scharen von Flying Foxes mit einem großen Geschrei auf um in die nahe liegenden Mangofelder zu fliegen und sich die Nacht über satt zu fressen. Danach kehrte wieder Ruhe ein und wir aßen zu Abend.
Von gestern hatten wir nur noch zwei Dosen Bier übrig und da uns leider auch Niemand auf dem Platz welche verkaufen wollte ging der Abend recht schnell zu Ende und ich schlummerte unter den am Himmel hell und klar leuchteten Sternen ein.
Ich wurde nach der Nacht im Auto ziemlich früh, noch vor Sonnenaufgang wach und beschloss als erstes ein Bad unter den Wasserfällen zu nehmen. Es war herrlich als einziger so früh am Morgen dort zu sein. Die Flying Foxes hingen auch wieder in ihnen Bäumen wie mir gerade aufgefallen ist. Die Sonne hatte auch schon wieder eine unglaubliche Kraft, obwohl gerade mal eine Stunde nach dem Sonnenaufgang. Als ich wieder zum Auto zurückgekommen bin war Tanja auch schon auf und hat festgestellt, dass ihre Klamotten zum Teil nass waren, weil heute Nacht das Schmelzwasser aus der Kühlbox ausgelaufen ist. Sie breitete Ihre Sachen aus. Nach dem Frühstück und nachdem ihre Sachen wieder trocken waren fuhren wir wieder zum Stuart Highway zurück. Wir machten aber noch einen kurzen Stopp am Burley Rockhole um uns abzukühlen.
Als wir auf dem Highway zurück waren folgten wir diesem in Richtung Süden und bogen wenig später rechts ab um die Douglas Hot Springs zu besuchen. Die Straße dort hin wurde mit jedem Kilometer einsamer, enger und war am Schluss nur noch eine Schotterpiste mit einer kleineren Wasserdurchfahrt. Die Piste war ein regelrechtes Waschbrett auf dem das Auto derart durchgeschüttelt wurde, als ob es augenblicklich auseinanderfällt.
An den Hot Springs waren wir dann alleine und verbrachten den Nachmittag damit im Fluss zu liegen und die heißen Quellen aus dem Weg zu gehen, da diese bei diesem Wetter wirklich viel zu heiß waren. Die Sonne schien durch die Baumwipfel der umstehenden Gum Trees auf die, vom Hochwasser der Regenzeit geformten Ufer und zahllosen Sandbänken im Flusslauf. Es war eine schöne und ganz eigenartige Stimmung, weitab von jeglicher Zivilisation.
Wieder zurück auf dem Stuart Highway fuhren wir weiter nach Süden und übernachteten im Palm Court Backpacker in Katherine, einer der wenigen größeren Siedlungen im Outback. Im Supermarkt waren wir noch einkaufen um hauptsächlich unsere Biervorräte wieder aufzufüllen und noch während des Kochens haben wir auch das Erste davon aufgemacht. Anschließend wollten wir eigentlich noch in ein Pub, aber wir sind einfach sitzen geblieben. Wir haben noch Helga kennen gelernt, die sehr viel Interessantes von ihren letzten vier Wochen erzählt als sie auf einer Cattle Station gearbeitet hat. So verbrachten wir unseren letzten gemeinsamen Abend noch feucht fröhlich und ließen drei schöne Tage gemütlich ausklingen.
Nach dem Frühstück habe ich Jutta und Tanja verabschiedet, die sich nun auf dem Weg an die Ostküste machen. Ich will noch einen Tag hier in Katherine bleiben und habe nicht viel vor an diesem Tag. Gegen Mittag fahre ich mit dem Bus zur Katherine Gorge und treffe gleich an der Haltestelle Kate aus England. Mit ihr verbringe ich den Nachmittag. Da es heute extrem heiß ist und ich die Gorge auch schon gesehen habe bleiben wir einfach in der Nähe des Besucherzentrums auf einem Picknick Gelände. Zur Abkühlung gehen wir fast zwei Mal pro Stunde kurz in den Fluss um die Hitze zu ertragen. Wir unterhalten uns über Australien und Kate erzählt viel über Tokyo wo sie für 3 Jahre gelebt hat. Ansonsten verbringen wir die Zeit mitlesen, träumen und Reisebericht schreiben. Doch gegen später raffen wir uns doch noch auf wenigstens den kurzen Weg zu einem Aussichtspunkt zu gehen. Kate war froh, dass ich sie überredet hatte, da es wirklich eine schöne Aussicht war die sich gelohnt hat. Den Abend verbrachten wir noch bei einem kühlen Bier auf dem Balkon bevor wir uns verabschiedeten, da sie auf dem Weg nach Norden in die entgegengesetzte Richtung ist.
Nach einem langsamen Start in den Tag und ein paar Besorgungen in der Stadt fahre ich nun erstmalig auf diesem Trip mit dem Bus. Es ist nur ein kleines Stück bis nach Mataranka wo ich mich die nächsten zwei Tage an den Thermal Pools auf die faule Haut legen will. Beim Einchecken in den Backpacker des Mataranka Homesteads stelle ich gleich fest das momentan nicht sehr viel los ist. Es sind kaum Leute die sich hier aufhalten, alles ist sehr ruhig.
Nachdem ich meine Sachen abgeworfen und die Gewissheit habe das ich der einzige im Backpacker bin gehe ich zu den Thermal Pools rüber, die gleich auf der anderen Seite von Palmen eingerahmt liegen. Einzig Tagestouristen sind hier, die auf ihrem Weg nach Norden oder Süden einen Stopp einlegen. So komme ich zu den Pools und bin verblüfft über das kristallklare Wasser. Das Becken ist von einer Mauer eingegrenzt welche Soldaten im Zweiten Weltkrieg gebaut haben um aus dem schmalen Bach überhaupt einen Pool zum Baden zu schaffen. der Pool liegt angenehm schattig unter den Palmen, die gleichzeitig eine exotische Atmosphäre schaffen hier im trocknen Outback. Das Wasser soll 34°C warm sein, aber bei den Lufttemperaturen ist selbst dies eine angenehme Abkühlung. Wenig später gehe ich noch zum nahe gelegenen Fluss in den das Wasser der Thermal Pools fließt. Eigentlich wollte ich dort ein wenig schwimmen, jedoch war das Wasser an der Oberfläche durch die sehr geringe Fließgeschwindigkeit erheblich wärmer als in den Pools. Somit ließ ich von diesem Gedanken wieder ab.
Gegen Abend sind die Tagesausflügler alle verschwunden und es wurde sehr ruhig und ein sehr relaxter Ort. In der Bar esse ich zu Abend und gönne mir ein Bier. Mein Buch klappe ich wenig später zu und gehe schlafen.
Als erstes am Morgen gehe ich eine Runde planschen, nachdem es heute Nacht ohne Air-Kondition sehr warm war. Ich bin wieder frisch und verbringe den Morgen einfach nur damit in der Sonne zu liegen und nichts zu tun. Gegen Mittag mache ich mich auf den Weg zu Stevens Hole wo der Fluss etwas tiefer ist und man baden kann. Es ist ein netter Platz an dem ich mich jedoch nicht allzu lange aufhalte, da eine größere Gruppe aus Holland auftaucht und die Stille des Outbacks zerstört. Somit mache ich mich auf den kurzen Rückweg und bleibe plötzlich begeistert stehen, als eine größere Gruppe von Kangaroos, keinen Steinwurf von mir entfernt den Weg kreuzt und wieder verschwindet.
Der Nachmittag verlief wie gestern. Am Abend gab es heute einen Baramunda Fish Burger und ich beschloss in der Dunkelheit nochmals in den Pool zu steigen. Der Mond schien so hell, dass man ohne Lampe auskommen konnte. Es ist unheimlich still, hier und da fällt etwas von den Palmen herunter. Glühfliegen sind überall zu sehen und im klaren Wasser ergeben die kleinsten Wellenbewegungen tolle Schlieren im Licht des Mondes. Es ist eine spannende Atmosphäre die ich eine Zeitlang alleine genieße. Gegen später kommen noch andere Leute, man unterhält sich und nach über einer Stunde gehe ich wieder zurück, trinke noch ein Bier an der Bar und beschließe den Tag.
Nach einer angenehmen Nacht stehe ich auf, rufe Jens noch an seinem Geburtstag an und frage ob ich später auschecken kann, da mein Bus erst heute Nachmittag fährt. Es ist kein Problem bei den wenigen Leuten. Ich gehe dann nochmals in den Pool und relaxe einfach so. Auf Video schaue ich mir noch den Film „We of the Never Never“ an, der hier ganz in der Nähe gedreht wurde. So verging die Zeit schnell. Der Bus hält kurz, ich springe rein und keine Minute später sind wir auch schon auf dem Weg die Straße runter nach Tennant Creek wo wir 7 Stunden später ankommen.
Als der Bus im Terminal eintrifft sind auch schon die Pick-Up’s da. Ich steige in einen ein und mit mir zwei Typen aus Irland, die morgen auch die Devil’s Marbles Tour mitmachen wollen. Wir landen im Tourists Rest Backpacker und stellen als erstes fest das wir den heißen Norden verlassen haben, da die Temperatur hier erträglich und angenehm ist.
Wie schon erwähnt sind die zwei Iren mit auf der Tour zu den Devil’s Marbles als wir am Morgen Tennant Creek verlassen. Die Gruppe wird noch von Katja und Susanne vervollständigt, so dass wir schon auf der Fahrt zusammen viel Spaß hatten. Auch werden wir die 100Km gut von unserem Tour Guide Bill unterhalten, stoppen noch am Straßenrand um uns einen Termitenhügel aus der Nähe anzuschauen. Bill schlägt mit der flachen Hand den Bau auf und es sind Gänge und Vorratskammern, jedoch keine einzige Termite zu sehen. Wie uns Bill erklärt sitzen die Termiten zu dieser Tageszeit wegen der Wärme alle tiefer im Bau. Er legt das abgebrochene Stück wieder an die richtige Stelle und zeigt uns an einem anderen Bau wie diese Zerstörung am nächsten Tag repariert sein wird.
Nach fast endlosem Geradeausfahren erreichen wir die Devil’s Marbles, die wie zufällig am Straßenrand auftauchen. Es ist eine seltsame Erscheinung die rostigen Granitfelsen inmitten des Bushs einfach so liegen zu sehen. Als erstes schauen wir uns die Twin’s an, zwei „Murmeln“ die sehr dicht einander liegen. Wir wandern ein bisschen herum und sehen dabei den gebrochenen Donut und den Pudding und sehr viele andere Dinge mehr. Beim Pudding kann man sich postieren das es auf einem Foto so aussieht als ob man diesen serviert. Kommt man den Felsen jedoch näher ist die Größe von mehreren Metern Durchmesser schon enorm und es ergeben sich wieder andere Fotomotive. Auch erst bei näherer Betrachtung erkennt man, dass die „Murmeln“ nicht lose auf den Felsen liegen, sondern fest damit verbunden sind. Es sind solide Felsen, die zugegeben jedoch eine extreme Einschnürung haben und deshalb so aussehen als ob sie nur oben aufliegen. Später zeigt uns Bill noch in einem Wasserloch die darin lebenden Krebse deren Lebensraum kaum größer als ein Quadratmeter ist. Ein Gruppenbild machen wir bei einer „Murmel“ die von der Hitze in der Mitte zersprungen ist und wir uns komplett hineinstellen können. Ansonsten wandern wir zwischen, und auf den Felsen umher und entdecken aus jedem Blickwinkel wieder andere Gegenstände.
Als wir schließlich wieder am Parkplatz zurück waren sahen wir noch eine seltsam weiße „Murmel“. Wie sich herausgestellt hat ist dies der Fels, der auf John Flynn’s Grab in Alice Springs lag. Da die Aboriginals jedoch glauben, dass das Land krank wird, wenn man etwas davon entfernt, musste der Fels wieder vom Grab entfernt und zu den Devil’s Marbles zurückgebracht werden. Die weiße Farbe ist eigentlich die ursprüngliche Farbe des Felsen und wieder in Erscheinung getreten nachdem man das Graffiti und damit auch den natürlichen Rost abgewaschen hatte.
Später kletterten wir noch auf einen großen Block hinauf und genossen den Blick von oben. Beim Aufstieg sahen wir noch eine „golden Spider“ deren goldfarbenes Netz extrem stark ist, und kaum zerrissen werden kann. Der Blick schweifte über Formationen deren Aussehen an Koalas, Hunde oder verschiedene Gesichter erinnerte. Unter anderem konnte man auch den Ayers Rock und die Olgas in Kleinformat erkennen, was zu einem Lacher in unserer Gruppe führte.
Auf der Rückfahrt konnten wir noch ein Buschfeuer neben der Straße fotografieren, hielten noch am Bottle-Shop und genossen unser BBQ zum Abschluss der Tour. Da wir uns heute alle sehr gut verstanden haben gehen wir anschließend noch gemeinsam ins Pub und haben sehr viel Spaß beim Pool Billard. Als die Kneipe schließlich geschlossen wurde und wir gehen mussten saßen wir einfach noch im Backpacker zusammen, und beschlossen den Abend irgendwann in den Morgenstunden.
Mit Kopfweh beginnt der neue Tag. Mein Bus nach Osten fährt heute erst spät am Abend. Es gibt also wieder viel Zeit zum Nichtstun. Gegen Mittag laufe ich mit Katja und Susanne zusammen zur Hauptstraße, wir gehen kurz in den Supermarkt und essen anschließend sehr gemütlich beim Italiener zu Mittag. Da die Sonne scheint und es warm ist lege ich mich am Nachmittag an den Pool, lasse mir die Sonne aufs Haupt scheinen und wir spielten noch ein bisschen gelangweilt Wasserball. Anschließend ging ich mit Susanne noch in die Stadt und nachher noch einen Happen essen. Am Abend warten alle zusammen darauf, dass der entsprechende Bus sie in alle drei von hier aus möglichen Richtungen fährt. Als es schließlich soweit ist und das übliche Chaos überwunden war geht alles ganz schnell. Wir verabschieden uns nach zwei sehr schönen Tagen und gehen wieder unsere eigenen Wege.
Die Fahrt geht nach Queensland und weil ich kaum schlafen kann werde ich zwischendurch mal wieder wach. Als ich aus dem Fenster schaue stelle ich fest, dass die einzige West-Ost Verbindung, dieser Barkly Highway nur aus einer befestigten Spur besteht, die sich der Verkehr in beide Richtungen teilt. Es ist kaum zu glauben, ein großer Highway mit nur einer Spur. Wenig später nicke ich dann doch ein und werde aber gleich darauf wieder vom zweiten Busfahrer geweckt, weil es wegen Unfallgefahr verboten ist die Beine über den Gang hinaus zu stecken. Also kurz gesagt, ich war sehr froh als die Sonne wieder aufgegangen ist und wir Mt. Isa erreicht hatten.
Vom Transit Center aus laufe ich mit meinem Gepäck zur Tourist Information von wo aus eine Touren durch die Kupfer-, Zink-, Blei- und Silbermine von Mt. Isa starten soll. Die Luft ist angenehm kühl, die Sonne steigt rasch und als ich dort ankomme ist noch alles geschlossen und ich bin der einzige Mensch dort. Wenig später gesellt sich noch jemand aus Japan dazu. Kurz bevor es losgehen soll kommen noch einige andere Besucher und schließlich auch Eleen, die uns zur Tour abholt. Es ist eine Underground Mining Tour durch eine noch voll arbeitende Mine. Als ich dies vor ein paar Tagen hörte und telefonisch buchte war ich darüber sehr überrascht, da es sehr selten ist das Touris in eine Mine einfahren können.
Als erstes werden wir entsprechend ausgerüstet. Jeder erhält einen Overall, Helm, Gürtel, Grubenlampe, Handschuhe, Schutzbrille und eine Staubmaske. Kurz nachdem wir die Sicherheitsschleuse der Mine passiert hatten wurde uns per Video die Sicherheitsausrüstung erklärt. Ein komisches Gefühl! Anschließend hängen wir unsere Ausweise auch an das Brett, auf dem alle Kumpels die in die Mine eingefahrenen ihre Ausweise hängen. Damit wird überwacht wie viele Kumpels eingefahren sind und wo ihr Aufenthaltsort in der Mine ist. Und los geht’s! Wir hatten noch keine große Vorstellung wie dies nun ablaufen sollte und deshalb hat uns Ralf, unser Guide die Mine an einer Schautafel erklärt. Es handelt sich um eine der größten Untertage Mine der Welt. Jährlich werden ca. 11 Millionen Tonnen Erz gefördert. Die Tunnel erstrecken sich auf eine Länge von ca. 1.000km in 32 verschiedenen Ebenen. Zukünftig wird die Mine weiter vergrößert und soll in neue Tiefen vorstoßen, weil dort ein weiteres, sehr großes Kupferlager entdeckt wurde. Wir werden aber mit dem Korb „nur“ auf Ebene 19 hinunterfahren, was ungefähr einer Tiefe von 1.000m entspricht. Wir steigen in einen umgebauten Geländewagen ein und fahren damit direkt in den Korb. Die Türen werden geschlossen und nach knapp drei Minuten erreichen wir den 19. Level. Nach einer kurzen Wartezeit werden die Türen öffnet und wir erkennen das der Korb immer noch fast einen halben Meter pendelt, aber wir fahren trotzdem oder gerade deswegen mit Vollgas aus dem Korb.
Nun sind wir also fast einen Kilometer unter der Oberfläche und wollen mit dem Auto durch die unendlich vielen, weit verzweigten Tunnel zurück an die Oberfläche fahren. Zuerst schauen wir uns die Aufenthaltsräume in dieser Ebene an, die eigentlich fast überall sein könnten, wenn man nicht gerade auf die aus dem Fels herausgesprengten Wände schaut und vergisst das keine Fenster vorhanden sind. Als wir aus dem klimatisierten Raum wieder in den Tunnel gehen merke ich erst wie warm es eigentlich Untertage ist. Auch die Orientierung habe ich nach kaum einer Minute völlig verloren und wäre schon hier in die falsche Richtung gefahren. Unser Guide meinte nur, dass dies völlig normal sei und sich ein Minenarbeiter erst nach ca. 6 Monaten selbständig hier unten orientieren könnte. Er kennt sich nach Jahren gut aus und so fahren wir zielsicher durch die Tunnels. Der Schachtwind bläst uns teilweise recht kräftig ins Gesicht. Wir passieren eine der wenigen „Airlooks“ die den Schachtwind im Tunnellabyrinth in einzelne Tunnelsegmente lenkt und fahren zu einem Arbeiter der damit beschäftigt ist mit einem hydraulisch betriebenen Bohrer die 6m langen Löcher für den Sprengstoff zu bohren. Als nächstes besuchen wir ein Team welches gerade dabei ist einen 260m tiefen senkrechten Schacht zu bohren. Hierzu wird eine ganz spezielle Bohrtechnik eingesetzt, da mit Frontladern nicht gearbeitet werden kann. Immer wieder erzählt uns Ralf wie die einzelnen Schritte in einem Bergwerk ablaufen um möglichst sicher einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Als nächstes besuchen wir die wirklich riesige Werkstatt in der die tonnenschweren Frontlader gewartet und repariert werden. Dies ist notwendig da der Transport an die Oberfläche viel zu lang dauern würde und zu aufwendig wäre.
Weiter geht es immer dem Schild „Surface Escape Way“ hinterher und wir schauen uns noch genau an wie das Erz gebrochen und anschließend gefördert wird. Zwischen den einzelnen Ebenen gibt es im Abstand von ca. 10-15m sogenannte Unterebenen. Hier sehen wir nun wie ein Arbeiter in den vorgegebenen Abständen von der oberen zur unteren Ebene durchbohrt. Ralf erklärt uns dabei, dass anschließend diese Löcher mit Sprengstoff gefüllt und dieser, nach der Evakuierung der Mine von der Oberfläche aus gezündet wird. Dabei wird mit ca. 60 Tonnen Explosivstoff in einem „Massive Blast“ ca. 350.000 Tonnen Erz aus dem Berg gesprengt. Dieses gebrochene Gestein fällt in die untere Ebene, von der es mit den Frontladern anschließend abtransportiert wird. Ist alles aus dem Stollen abtransportiert wird dieser mit den Frontladern gleich wieder verfüllt und das Erz somit von unten nach oben abgebaut.
Nach mehr als drei Stunden im Untergrund erreichen wir schließlich wieder die Oberfläche und obwohl ich keinerlei Beklommenheit hatte war es trotzdem schon ein Gefühl der Erleichterung wieder die Sonne zu sehen. Somit sind wir wieder am Anfang zurück, wir nehmen wieder unsere Karte vom Brett, passieren die Sicherheitsschleuse und fahren zurück zur Tourist Information wo wir uns wieder umziehen können. Leider ist somit eine sehr spannende Tour zu Ende.
Den Nachmittag schlage ich irgendwie tot. Es ist nichts weiter zu sehen in Mt. Isa und ich habe auch keine Lust irgendetwas zu tun. Deshalb fahre ich sehr frühzeitig mit einem Taxi zum Flughafen, da ich heute Abend nach Brisbane fliegen werde. Als ich am Check-in stehe und nur meinen Flug nenne werde ich gleich mit Namen angesprochen und mir wird ein ausgefüllter Anhänger für mein Gepäck über die Theke geschoben. Ich bin ziemlich überrascht und auf meine Frage woher sie meinen Namen kennen erhalte ich eine einfache Erklärung: „Sie sind unser einziger Passagier heute nach Cloncurry!“ Es werden jedoch noch eine Handvoll Passagiere in Cloncurry zusteigen. So warte ich auf einem sehr ruhigen Flughafen auf meinen Flug und freue mich schon darauf Debbie und Mike wieder zu sehen.
Die Macair Maschine ist pünktlich, ich werde beim Sicherheit Check gründlich und so genau wie noch nie geprüft, weil die vier Security Leute gemeinsam mit mir seit einer Stunde auf den Flug warten. Schließlich gehe ich begleitet von zwei Stewardessen an Bord und wir starten gleich darauf. 15 Minuten später erreichen wir Cloncurry und landen zu unserem Zwischenstopp. Der Flughafen ist dort noch sehr viel kleiner und die 36-sitzige Maschine der Macair ist wohl der größte Vogel der hier landet. Es steigen nach kurzem Aufenthalt noch Minenarbeiter zu, die nach einer zweiwöchigen Schicht wieder nach Hause fliegen. Der Flug ist ruhig und das einzige was aus der Luft in der Dunkelheit zu erkennen ist sind die zahlreichen Buschfeuer, die aussehen wie riesige Blumen am Boden.
In Brisbane begrüßen mich anschließend Debbie und Mike. Es ist schön sie wiederzusehen. Wir fahren zu ihrem neuen Haus und sitzen noch bei einem Bier zusammen, bevor ich nach einem erlebnisreichen Tag müde ins Bett sinke.
Mike hat heute einen Tag frei. Debbie musste leider arbeiten und konnte deshalb nicht mitkommen ins Wet’n Wild. Gleich nach dem Frühstück machen wir uns zusammen auf den Weg zum Zug, mit dem wir runter an die Gold Coast fahren. Es haben sich dort mittlerweile einige große Themenparks nach amerikanischen Vorbild angesiedelt und eben auch das Wet’n Wild. Wir verbringen einen ausgelassenen Tag dort und stürzen uns sämtliche zur Verfügung stehenden Wasserrutschen hinunter und kommen am Abend ziemlich kaputt wieder nach Hause.
Heute gehe ich alleine los um mir ein bisschen die Stadt anzuschauen. Zuerst fahre ich mit dem Zug zum Transit Center und erkundige mich bei der Gelegenheit dort gleich nach dem Bus nach Byron Bay, weil ich nächste Woche dort für ein paar Tage hin will. Anschließend schlendere ich ziemlich ziellos durch die Queen Street Mall, der Einkaufsstraße von Brisbane. Zum Mittag treffe ich Mike während seiner Mittagspause an der Eagle Street Pier wo wir einen Happen zu Mittag essen. Als Mike wieder ins Büro geht nehme ich eine kleine Fähre und fahre den Brisbane River hinauf nach South Bank und habe währenddessen einen wunderschönen Blick auf Stadt, die man fast vollständig umrundet. South Bank ist ein schön angelegter Park direkt am Flussufer. Ich laufe ein bisschen umher und gehe über die brandneue Goodwill Fußgängerbrücke wieder ins Zentrum zurück. Dort verbringe ich noch einige Zeit im Botanischen Garten und schaue mir auch noch das Casino an um schließlich wieder mit dem Zug nach Runcorn zurückzufahren.
Debbie und Mike sind heute Morgen zum Einkaufen und ich bin somit allein zu Hause. Ich schaue einfach ein Video und gehe den Tag ganz entspannt an. Am Nachmittag fahren Debbie und ich noch gemeinsam zum Red Cliff, wo wir ein bisschen spazieren gehen. Bevor wir jedoch wieder zurückfahren essen wir noch einen großen Eisbecher. Auf dem Rückweg kaufen wir noch für das morgige BBQ ein. Am Abend holen wir Mike von der Arbeit ab und gehen anschließend in einem netten Restaurant essen. Die Beiden haben es gut ausgesucht, denn es war wirklich gut und wir hatten einen netten Abend, den wir auf dem Mt. Coottha mit einem super schönen Blick über die Stadt schlossen.
Heute am Sonntag wollen wir zusammen in die Stadt. Wir machen auf dem Weg dorthin als Erstes einen kurzen Abstecher auf den Mt. Gravatt von dem man auch wieder einen schönen Blick auf die Stadt hat. In South Bank lassen wir Debbie allein ein paar Briefe schreiben während Mike und ich uns Inliner schnappen und am Ufer des Brisbane River bis zur Story Bridge laufen. Dort drehen wir um, weil der Weg zu Ende ist und überqueren an South Bank über die Goodwill Brücke den Fluss um dort Flussaufwärts aufwärts zu laufen. Wir machen uns erst wieder auf den Rückweg als wir auf der Höhe der XXXX-Brauerei sind, die in der Nähe liegt wo wir gestern Abend essen waren. Als wir zurück waren gaben wir die Inliner wieder ab, treffen Debbie wieder und fuhren zurück um ein tolles BBQ im Garten zu fabrizieren. Anschließend gehen wir am Abend noch ins Kino.
Am Morgen fahre ich zusammen mit Mike in die Stadt und nehme den Bus nach Byron Bay. Ich will einfach noch ein paar Tage unterwegs sein bevor ich zu Mike’s Geburtstagsparty zurückkomme.
Gegen Mittag komme ich in Byron an und stelle als erstes meine Uhr um. Ich bleibe im Aquarius Backpacker und schaue mich anschließend am Nachmittag einfach noch ein bisschen um. Später organisiere ich noch schnell die nächsten Tage, da ich mit einem Auto noch ins Hinterland möchte. Schließlich lande ich am Ende des Tages noch an Strand, wo man den berühmten Leuchtturm immer im Blick hat. Ein BBQ im Backpacker füllt den Magen und zusammen mit Mario und seinem Kumpel aus der Schweiz trinke ich noch einige Biere.
Eigentlich habe ich gestern darüber nachgedacht eine Whale Watching Tour heute zu machen, aber die Saison ist schon so gut wie vorbei und wozu eigentlich den ganzen Stress? So habe ich mich einfach dazu entschieden an den Tallow Beach zu gehen und mal wieder nicht viel zu tun. Die Brandung ist herrlich und auch das weniger Leute hier sind als am Main Beach ist sehr angenehm. So lege ich mich in die Sonne, genieße die Wellen und gehe gegen später doch noch zum Leuchtturm hinauf. Der Wind ist ziemlich stark und man wird mal wieder richtig durchgeblasen. Der Ausblick ist immer noch so schön wie vor Jahren als ich zum ersten Mal hier war. Nach einer Weile mache ich mich wieder über das Kap und den Main Beach auf den Rückweg ins Städtchen. Als es dunkel ist setze ich mich wieder an den Strand und lasse einfach die „magische“ Stimmung auf mich wirken, wenn nur die Brandung zu hören, und die Sterne am Himmel zu sehen sind.
Als ich aufwache regnet es und ich verbringe den Morgen mal wieder sehr entspannt, und schreibe ein paar Mails. Ansonsten gehe ich an den Läden der Hauptstraße entlang, die im Grunde nur nutzlose Touri Dinge verkaufen. Ich bin fast schon ein bisschen enttäuscht von Byron Bay, da es sich in den letzten Jahren doch stark verändert hat. Es ist einfach viel zu überlaufen. Von früheren 4 Backpackern ist die Zahl nun auf 12 Backpacker Hostels angewachsen und es ist wohl zu befürchten, dass es noch mehr werden.
Ich verlasse am Nachmittag Byron wieder und fahre mit dem Bus nach Surfers Paradies. Hier treffe ich nun entgültig auf den Massentourismus, dies jedoch war zu erwarten und somit auch nicht so erschreckend. Ich übernachte im Cheers Backpacker und durchquere die Stadt. Vereinzelt sind noch Hinterlassenschaften des Indy Car Rennens von vor ein paar Wochen zu erkennen. Auf der Suche nach der Autovermietung bei der ich morgen ein Auto abholen kann schaue ich mich noch weiter um im Treiben der australischen Touristenmetropole. Leider ist der Himmel immer noch grau und somit werfe ich nur einen flüchtigen Blick auf den superschönen Strand.
Heute Abend werde ich noch am Club Crawl teilnehmen. Mit ca. 20 anderen Leuten werde ich mit einem Bus abgeholt und von einem Nachtclub zum nächsten gefahren. Es ist eine gute Abwechslung abends mal wieder nicht nur in einer Kneipe zu sitzen. Irgendwann am Morgen breche ich aber die Sache ab und gehe zu Fuß zurück ins Hostel.
Gleich nach dem Verlassen des Backpackers hole ich mein Auto bei der Autovermietung ab und fahre anschließend erst einmal die Straße runter. Nach einem kurzen Blick über den Strand gehe ich frühstücken und fahre anschließend den Pacific Highway hinunter bis es irgendwann rechts in Richtung Springbrook Nationalpark abzweigt. Ich möchte mit die Natural Bridge anschauen die ich schon auf so vielen Postkarten gesehen habe.
Die Straße wird immer schmäler und kurviger. Schon nach wenigen Kilometern merkt man den Unterschied zwischen der Küste und dem Hinterland. Es ist hier total verschlafen, es herrscht so gut wie kein Verkehr weshalb ich auch ohne Probleme kurz anhalte um von den jetzt im Frühjahr farbenprächtigen Bäumen und Sträuchern ein Foto zu machen. Noch bevor ich die Grenze nach Queensland überquere halte ich am Chillingham Store an und trinke eine Tasse Kaffee. Es ist eine Ansammlung von einer Handvoll Häusern und eben dieser Laden. Die Straße schlängelt sich anschließend sehr schön in die Höhe, bis ich schließlich den Parkplatz der Natural Bridge erreiche.
Ich steige die Stufen hinunter und stehe vor einem außergewöhnlichen Naturereignis. Unter einem Wasserfall hat sich über die Jahrmillionen eine Höhle gebildet, in die man heute hineingehen kann. Später hat sich schließlich das Wasser einen Weg durch die Höhlendecke gesucht und stürzt heute als Wasserfall durch dieses Loch in die Höhle, sammelt sich dort und fließt wieder hinaus. Da die Höhle begehbar ist erhält man eine sehr schöne Perspektive auf das Naturschauspiel und natürlich eine ganz ansehnliche Kameraeinstellung.
Ich laufe dort noch ein bisschen herum und gehe schließlich zum Auto zurück. Dem Tal folgend fahre ich weiter und genieße die schöne Landschaft. Schließlich verlasse ich die Straße und fahre in Richtung des Örtchens Springbrook immer höher in die Berge. Auf den verschiedenen Stopps die ich einlege erfahre ich das es sich bei diesem Gebiet um einen riesigen, urzeitlichen Vulkan handelt auf dessen Kraterrand ich mich gerade befinde. Das Zentrum dieses Kraters stellt der von hier gut 20km südlich liegende Mt. Warning dar. Das Gebiet ist so groß das man sich vom Boden aus kaum einen Überblick verschaffen kann. Jedoch ergeben sich immer wieder von den verschiedensten Aussichtspunkten tolle Ausblicke auf die Küste oder die anderen Bergrücken.
Nachdem ich in Springbrook noch einen Kaffee getrunken habe machte ich mich auf den Weg nach Brisbane. Da es viel Spaß machte die kurvigen Straßen zu fahren und sowieso kein Verkehr vorhanden war habe ich mich entschlossen noch einen Umweg zu fahren. Ich habe mich zwar in der Entfernung etwas verschätzt, so dass ich doch noch in die Dunkelheit geraten bin, aber es war kein Problem den richtigen Weg zu finden. So konnte ich noch 100km kurvenreiche Strecke genießen bevor ich schließlich über die Hauptstraße schnell zurück zu Debbie und Mike nach Brisbane gekommen bin.
Heute Morgen fahre ich in die Stadt hinein um das Auto wieder abzugeben. Mit Mike habe ich abgesprochen das wir uns am Abend in der Stadt treffen, so dass ich sehr viel Zeit habe die ich damit verbringe nach einem Geschenk für Mikes zu Geburtstag zu suchen, eine kleine Ewigkeit beim Flippern verbringe und noch ins Casino gehe. Nachdem ich noch einem IMAX Film angeschaut habe war ich irgendwann wieder mal in South Bank und dachte ich bade eine Runde am Beach, der eigentlich gar kein Strand ist, sondern ein großes Schwimmbecken, welches dort mit Sandstrand und Palmen angelegt wurde. Eine verrückte Sache, die aber von den Leuten sehr geschätzt wird. Heute jedoch nicht, da es ziemlich bewölkt mit vereinzelten Schauern und somit nicht gerade einladend ist. So habe ich mich einfach umgezogen und bin hineingesprungen, was wirklich herrlich war.
Als Mike Feierabend hatte und Debbie auch eingetroffen ist sind wir zusammen in ein Restaurant in der Brunswick Mall essen gegangen und verbrachten den Rest des Abends mit Billard spielen.
heute regnet es leider und deshalb war auch an diesem Tag nicht sehr viel los. Wir gingen in die Garten City, dem größten Einkaufscenter von Brisbane und kauften noch im Supermarkt für Mike’s Party heute Abend ein.
Wir sind spät aufgestanden. Nach dem Frühstück fuhren wir quer durch die Stadt in den Brisbane State Forrest der sich den Mt. Nebo hinaufzieht. Da auch heute das Wetter leider nicht sehr sonnig ist machen wir nicht sehr viel sondern schauen einfach an den verschiedenen Aussichtspunkten ein bisschen über. Als es anfängt zu tröpfeln verlassen wir McAfees Lookout und verdrücken uns in ein nettes Café am Straßenrand, von dessen Terrasse wir den Blick über den State Forest schweifen lassen.
Heute nun muss ich Australien schon wieder verlassen. Meine Zeit ist um und verging mal wieder viel zu schnell. Debbie und Mike bringen mich zum Airport und wir verabschieden uns. Es hat mir sehr gut bei ihnen gefallen und ich wäre gern noch etwas geblieben. Bald geht mein Flieger nach Bali wo ich die nächsten zwei Tage verbringe. Aber im Moment habe ich dazu überhaupt keine große Lust. Es war einfach viel zu schön hier.
Nach einem guten Flug in einem halb vollen Flieger erreiche ich Bali. Das Wetter ist sonnig und angenehm warm. Ich bin also erstmalig in Indonesien, verlassen das Flughafengebäude und sehe mitten im Trubel. Um erst gar nicht ziellos in der Gegend herumzulaufen buche ich gleich ein Hotel vom Flughafen aus. Es mit Sicherheit nicht der beste Preis, aber es ist unkompliziert und da ich sowieso nur zwei Tage hier bin ist es mir egal. Gleich anschließend schnappe ich mir ein Taxi und fahre nach Kuta hinein. Ich habe mich für ein Hotel mehr im Zentrum entschieden. Die Straßen sind eng und ziemlich verwirrend. Am Straßenrand ist ein Laden neben dem anderen zu sehen und die Mopeds überholen rechts und links. Der Verkehr läuft langsam aber sehr chaotisch, aber schon nach kurzer Zeit sind wir am Hotel und ich checke ein. Mein Zimmer liegt ganz hinten, weit weg von der Straße. Die Anlage ist ganz anders wie die Straße. Es ist sehr grün und die Pools sehen toll aus. Ich springe gleich mal rein und gehe anschließend auf die Straße. Ich lasse mich durch die schmalen Gassen treiben und beobachte das Leben, wobei man selbst auf dem Gehweg nicht vor den vielen Mopeds sicher ist und man aufpassen muss um nicht in ein Loch zu treten und bis zum Knie im Abwasser zu stehen. Die Händler stehen fast in Reih und Glied und jeder versucht dich als Käufer für die Billigware zu bekommen. Doch schließlich komme ich am Strand an und bleibe einfach noch bis zum Sonnenuntergang. Danach gehe ich wieder ins Hotel zurück und gönne mir noch eine Zigarre zum Ende des Tages.
Ich bin spät aufgestanden und habe mir viel Zeit beim Frühstücken gelassen. Anschließend wollte ich auf eine Tour gehen um noch etwas mehr von Bali zu sehen als nur Kuta. Leider bin ich etwas zu spät dran und die Tour schon unterwegs. Ich überlege mir noch ob ich mich vielleicht heute Mittag einen halben Tag durch die Gegend fahren lasse. Deshalb bin ich dann zum Strand um Bilder zu machen und habe auf dem Rückweg noch in den unzähligen Läden nach Souvenirs Ausschau gehalten und eingekauft. Schließlich war ich vor der nun doch gebuchten Halbtagestour am Pool gewesen.
Ich bin alleine mit dem Fahrer unterwegs. Der Verkehr scheint ohne Regeln zu laufen und wir fahren aus Kuta hinaus, wobei man dies eigentlich gar nicht gemerkt hat, weil die Häuser am Straßenrand den Blick auf die Reisfelder nicht freigeben. Zuerst besuchen wir Pura Taman Ayun, den Königstempel etwas nördlich von Kuta. Es ist eine weitläufige Anlage durch die man schlendern kann. Lediglich das heilige Innere ist nicht zugänglich.
Auf der Fahrt zu einem Monkey Forest in der Nähe von Alas Kedaton, konnte man einige Reisfelder und etwas vom Hinterland sehen. Die Affen die wir dort besucht hatten waren ganz nett und einigermaßen unterhaltend. Die Begleiterin welche einen durch die Anlage führte begleitete einen am Schluss auch zu ihrem Laden wo leider der Zweck des Ganzen einem deutlich wurde. Weiter geht es zum Tanah Lot Tempel an dem ich mir noch den Sonnenuntergang anschaute. Es ist ein sehr schöner Tempel der auf einem Felsen im Meer steht. Der Tempel ist nicht zugänglich, jedoch herrscht Ebbe und so konnte man hinüberlaufen und den Tempel aus der Nähe betrachten.
Wieder im Hotel zurück habe ich erst noch eine Dusche genommen und mich anschließend noch ein bisschen ins Night Live gestürzt. Jedoch ist Bali momentan nur zu einem Drittel besucht und somit ist nicht sehr viel los. Ich möchte aber auch gar nicht hier sein wenn Kuta voll ausgebucht sein sollte.
Heute ist der Tag an dem es endgültig zurück nach Hause geht. Ich mache nicht mehr viel, sondern laufe einfach noch ein bisschen durch die Straßen um die Zeit totzuschlagen und fahre frühzeitig an den Flughafen. Dort treffe ich noch einen Typen aus England der für zwei Wochen hier war und mit dem gleichen Flug nach Europa fliegt. Wir unterhalten uns noch über unsere Eindrücke von Bali und schließlich ist es Zeit um an Bord zu gehen. In Jakarta steige ich um. Der Flieger nach Frankfurt ist sehr leer und ich kann wieder langgestreckt herrlich schlafen.
In Frankfurt steige ich am Morgen entspannt aus dem Flieger und es schlägt mir ein sehr kalter Wind entgegen als ich auf dem Bahnsteig des Fernbahnhofs stehe. Willkommen in der Wirklichkeit!
Mit dem Zug ging alles sehr schnell, ich bin wieder zu Hause, setze mein Gepäck ab, nehme eine Dusche, ziehe mich anschließend um und gehe zur Arbeit.